Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
konnte er ihn nicht mehr abschütteln. Er warf sich auf den Rücken und wollte den Mann auf den trümmerübersäten Boden schleudern, aber auch damit hatte er keinen Erfolg. »Lass mich los!«, heulte er, als könnte er mit Worten mehr bewirken. Wenigstens bestand die kleine Hoffnung, dass er damit andere Hunde des Krieges anlockte, die ihm zu Hilfe kamen.
    Doch der Angreifer war viel zu geschickt vorgegangen. Es war ihm gelungen, Krul ganz allein in die Falle zu locken, und er würde seinen Vorteil niemals aufgeben. Krul spürte, wie der Druck auf sein Genick immer stärker und schmerzhafter wurde.
    Der Humanoide flüsterte Krul ins Ohr: »Ich will wissen, was du weißt.«
    »Ich sage nichts!«, knurrte Krul.
    »Darauf würde ich nicht wetten«, antwortete der andere und setzte zu einem neuen Griff an. Er ließ Kruls linken Arm los und streifte mit den Fingerspitzen seine Stirn. Krul war entschlossen, diese Nachlässigkeit zu seinem Vorteil auszunutzen. Er versuchte sich loszureißen – dann herrschte plötzlich Leere in seinem Kopf.
    Er hatte keine Ahnung, was geschehen war. Er wusste nur, dass er irgendwie die Orientierung verloren hatte. Es schien bereits im nächsten Moment vorbei zu sein, aber dann spürte er, dass er seine Hände nicht mehr bewegen konnte, weil sie auf seinem Rücken gefesselt waren. Er blickte sich völlig verwirrt um. Es war, als hätte es einen Zeitsprung gegeben. Eben noch hatte er sich mitten im Kampf befunden, und jetzt war alles vorbei. Und er war eindeutig der Verlierer. »Was hast du gemacht?«, heulte er. »Wie …?« Doch seine weiteren Fragen wurden unvermittelt erstickt, als der Angreifer ihm einen Lederriemen um die Schnauze schlang.
    »Sei still!«, sagte der Humanoide.
    Krul wollte protestieren, aber er konnte seine Kiefer nicht mehr bewegen. Er war gründlich verschnürt worden und konnte jetzt nichts mehr ausrichten. Er war immer noch verwirrt. Noch vor wenigen Minuten war er der Räuber gewesen, und jetzt war er plötzlich das Opfer. Er verstand einfach nicht, was geschehen war.
    Er lag auf dem Bauch. Er wollte sich aufsetzen, aber dann warf ihn ein Stiefel im Nacken wieder zu Boden. »Das Töten hat einen Preis«, sagte sein Angreifer. »Jedes Mal, wenn man jemanden tötet, stirbt auch ein kleiner Teil von einem selbst. Davon bin ich fest überzeugt. Was nicht bedeutet, dass ich das Töten grundsätzlich ablehne, aber das Opfer muss diesen Preis wert sein. Du bist es eindeutig nicht wert.«
    »Ich werde dich töten!«
    »Vielleicht. Aber nicht heute«, sagte der Humanoide, und es klang wie eine Redensart, die er schon viele Male benutzt hatte.
    »Du wirst nichts von mir erfahren, falls du darauf spekulierst!«
    »Du meinst, ich werde nichts über Riella erfahren? Oder die Tatsache, dass sie sich auf einer Welt namens Montos versteckt hält? Oder dass sie das Geheimnis kennt, wie man zum Ort der Stille gelangt? Ist es das, was du mir niemals verraten würdest?«
    Krul erstarrte. Es war ihm nicht möglich, seinen entsetzten Gesichtsausdruck zu unterdrücken. »Ich habe … dir nichts gesagt!«
    »Stimmt. Aber dein Anführer – Rier war sein Name, wenn ich mich recht erinnere – weiß das nicht. Falls du übrigens versuchen solltest, mir zu folgen, bevor ich diesen elenden Planeten verlassen habe, werde ich Rier informieren, dass ich alles, was ich wissen wollte, von dir erfahren habe. Darauf kannst du Gift nehmen. Ich glaube, ich kann mir sehr gut vorstellen, was dein Anführer in diesem Fall mit dir anstellen würde.«
    »Er würde … mich töten!«, keuchte Krul. Seine Hilflosigkeit machte ihn wütend, aber er hatte keine andere Wahl. »Bitte, sag ihm nichts …«
    »Dann sei ein guter Hund des Krieges und bleib hier. Du könntest dich bewusstlos stellen, wenn man dich findet. Es ist vielleicht besser, wenn die anderen glauben, dass du einfach nur außer Gefecht gesetzt wurdest. Das dürfte deinem Ansehen zwar nicht unbedingt förderlich sein, aber man wird dich auch nicht für einen Verräter halten – sondern lediglich für unfähig, was ohnehin jeder weiß.«
    »Wer bist du?«
    »Nur jemand auf der Durchreise. Mach dir keine weiteren Gedanken über mich. Ich werde verschwunden sein, bevor dir klar geworden ist, was geschieht.«
    Krul wollte erneut protestieren, doch dann schlug ihm ein Stein (der sich in der Hand des Humanoiden befand) gegen den Schädel. Kruls Kopf erschlaffte, und mit einem kaum hörbaren Seufzer verlor er das Bewusstsein. Kurz bevor sein Geist in

Weitere Kostenlose Bücher