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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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zerstreuen, indem er ein ganz einfaches Mittel einsetzte. Er gab ihnen die Möglichkeit, erstmals romulanisches Ale zu probieren, von dem er mehrere Flaschen in seinem Schiff verstaut hatte. Er wollte vermeiden, dass die Jungs den falschen Leuten von seinem Hiersein erzählten, bevor er sein Vorhaben abgeschlossen hatte. Das sollte eigentlich kein Problem sein, da sie sich darauf beschränkten, in großer Zahl zusammenzuhocken, dümmlich zu grinsen und unablässig zu kichern, während sie der festen Überzeugung waren, angeregte Gespräche zu führen. Wenn sie irgendwann ihren Rausch ausgeschlafen hatten, war Xyon längst auf und davon.
    Mit Riella? Xyon war sich immer noch nicht sicher. Bis zu einem gewissen Grad hatte er lediglich improvisiert. Seine äußerst ärgerliche Neigung zur Sentimentalität trieb ihn dazu, sich der Sache anzunehmen, aber er wusste noch nicht, wie sehr er sich wirklich engagieren sollte.
    Wenigstens zwei Tatsachen gab es, an denen nicht zu rütteln war. Nummer eins: Er würde nichts erreichen, wenn er in der Nähe des Hauses herumlungerte. Nummer zwei: Die Zeit spielte den Hunden des Krieges in die Karten, nicht ihm. Je mehr Zeit verstrich, desto näher würden sie ihm kommen.
    Xyon entschied sich schließlich für die direkte Vorgehensweise. Er ging zur Vordertür und klopfte selbstbewusst an. Im Grunde hatte er nichts zu verlieren. Wenn sich die Frau – wahrscheinlich die Mutter – als unnachgiebig erwies, konnte er sich immer noch auf andere Weise Zugang zum Gebäude verschaffen.
    Drinnen regte sich etwas, und Xyon glaubte, die Schritte zweier verschiedener Personen zu hören. Dann öffnete sich die Tür knarrend, und offenbarte das Gesicht einer Frau. Es war dieselbe Frau, die er bereits durch die Fenster erspäht hatte. Ihr Gesicht war von Sorgenfalten zerfurcht, und als sie Xyon erblickte, riss sie voller Überraschung die Augen auf. Anscheinend war sie genauso wenig an Besucher von fremden Welten gewöhnt wie alle anderen Bewohner dieses Hinterwäldlerplaneten.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie. Sachlich, direkt, misstrauisch. Er konnte es ihr nicht verübeln. Wahrscheinlich hätte er genauso reagiert.
    »Mein Name ist Xyon«, sagte er. »Ich weiß, dass Sie mich nicht kennen und keinen Grund haben, mir zu vertrauen. Aber ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Riella in Gefahr ist.«
    »Woher wissen Sie von Riella?«, fragte sie.
    Das war exakt die Erwiderung, auf die er gehofft hatte. Wenn er sich erkundigt hätte, ob Riella hier wohnte, wäre er vermutlich auf Widerstand gestoßen. Indem er es als Tatsache voraussetzte, hatte er sie dazu gebracht, es ohne Umschweife zuzugeben.
    »Es genügt, dass ich es weiß«, sagte er. »Darf ich hereinkommen und …?«
    Sie blickte sich um. Jemand stand hinter ihr, wahrscheinlich Riella. »Lieber nicht«, sagte sie und schob die Tür zu.
    Xyon verhinderte mit einer kräftigen Hand, dass sie die Tür ganz schließen konnte. »Ich glaube, Sie haben mich nicht richtig verstanden. Ich sagte, dass Riella in Gefahr schwebt. Ich gehe davon aus, dass Ihnen die Bedeutung dieses Wortes bekannt ist.«
    Sie antwortete mit eiskalter Stimme: »Sie sind ein Fremder. Ich kenne Sie nicht, und Sie kommen einfach daher und faseln von irgendeiner Gefahr. Die einzige Gefahr, die sich meiner Tochter in den letzten Tagen genähert hat, sind Sie. Leben Sie wohl.« Wieder versuchte sie, die Tür zu schließen, diesmal mit aller Kraft.
    Xyon gab jedoch nicht nach. Trotz ihrer Anstrengungen bewegte sich die Tür nicht einen Zentimeter. Sie starrte ihn überrascht an, als ihr bewusst wurde, dass sie ihm nichts entgegenzusetzen hatte. Und seiner ruhigen und festen Stimme war nicht die geringste Anstrengung anzumerken. »Sie haben natürlich recht. Ich bin ein Fremder. Ich hätte Sie und Ihre Tochter problemlos Ihrem Schicksal überlassen können, ohne dass es mein Leben in irgendeiner Weise beeinträchtigt hätte. Aber ich habe mich anders entschieden. Dafür könnten Sie sich nun erkenntlich zeigen, indem Sie mir helfen, Ihnen zu helfen, Ihr Leben zu retten. Wenn Sie meine Hilfe verweigern, verschwenden Sie nur Ihre Zeit und bringen sich in noch größere Gefahr. Es wäre das Beste, wenn Sie mich hereinlassen. Dann könnten wir in Ruhe …«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Xyon trat überrascht einen Schritt zurück, denn die Person, die ihm gegenüberstand, war eindeutig keine junge Frau namens Riella.
    Es war ein großer und kräftig gebauter Mann mit

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