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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Großteil der Oberflächen im Raum, einschließlich des Fußbodens. Hier und da entdeckte Joanna sogar Geschirr. Drei der vier Schubladen ihrer Kommode standen offen, und ein Paar Strümpfe hing von der obersten herab. Selbst Tatianas Schlafzimmer sah nie so schlimm aus.
    Joanna stieg vorsichtig über alles hinweg und um die Dinge herum und steuerte auf den Waschraum zu. Als sie an ihrer Computerstation vorbeikam, entdeckte sie eine Datentafel, auf der ein rotes Licht blinkte. Sie nahm sie und erkannte Tatianas Handschrift auf dem Bildschirm.
Komme am späten Nachmittag vom Unterricht zurück. Rory hat angeboten, uns das Abendessen zu kochen
. Tatiana hatte mit einem verschnörkelten großen
T
unterschrieben.
    Joanna lächelte. Tatianas Freund Rory mochte seine Fehler haben, aber er konnte wunderbar kochen. Sie freute sich schon auf das, was er am Abend für sie zaubern würde.
    Als sie die Datentafel wieder auf den Computer legte, bemerkte sie, dass ein roter Knopf an der Konsole blinkte, was bedeutete, dass sie eine Nachricht erhalten hatte.
Vermutlich von Mom
, dachte sie. Da Joanna in zwei Monaten Geburtstag hatte, wollte ihre Mutter wahrscheinlich darüber reden, nach Verillia zu kommen, um mit ihr zu feiern.
Großartig
, schoss es ihr durch den Kopf.
Wenn Tatiana und ich heute anfangen, könnten wir es vielleicht schaffen, die Wohnung bis dahin in Ordnung zu bringen
.
    Joanna ging in den Waschraum, zog ihre Krankenhauskleidung aus, warf sie auf den Boden und schlüpfte in ihren Morgenmantel – der erstaunlicherweise an der Innenseite der Tür hing. Dann wusch sie sich und ging zum Bett. Bevor sie sich auf die Matratze warf, beschloss sie jedoch, noch schnell die Nachricht abzurufen. Sie trat wieder an die Computerstation, aktivierte sie und berührte ein Kontrollfeld. Völlig unerwartet erschien das Gesicht ihres Vaters auf dem Monitor.
    »Hi, Joanna. Hier ist Dad«
, sagte er. Sie hatte ihn lange nicht mehr gesehen, da ihn seine Pflichten bei der Sternenflotte beschäftigt und oft vom Föderationsraum fernhielten.
»Ich wollte nur …«
, begann er, doch dann wandte er das Gesicht vom Monitor ab. Es dauerte eine Weile, bis er den Blick wieder auf sie richtete.
»Wir haben eine ganze Weile nicht miteinander gesprochen, daher wollte ich dir eine Nachricht schicken und …«
Wieder zögerte er.
»… und fragen, wie es dir geht.«
    Während Joanna ihrem Vater zuhörte, kam es ihr so vor, als hätte er etwas auf dem Herzen, etwas, das er ihr mitteilen wollte. Sie zog den Stuhl zurück und setzte sich direkt vor den Monitor, um in seinem Gesicht nach Hinweisen darauf zu suchen, warum er ihr diese Nachricht geschickt hatte.
»Ich hoffe, dein Unterricht und deine Schichten in der Klinik verlaufen gut«
, fuhr er fort.
»Du weißt, wie stolz … Ich hoffe, du weißt, wie stolz ich auf dich bin.«
    Joanna schloss die Augen und ließ den Kopf sinken. Sie schämte sich – nicht aufgrund dessen, was ihr Vater gesagt hatte, sondern weil sie sich seines Lobs im Moment nicht würdig fühlte. Sie erinnerte sich an etwas, das er zu ihr gesagt hatte, als sie erstmals ernsthaft eine Karriere im Gesundheitswesen in Betracht gezogen hatte. »Nimm alles wichtig, aber nicht zu sehr«, waren seine Worte gewesen. »Auf diese Weise wirst du eine bessere Krankenschwester sein.« Damals hatte sie gedacht, sein Rat bezüglich des Einhaltens emotionaler Distanz sei einfach nur Teil seines Charakters gewesen – nicht als Arzt, sondern als Mann. Joannas Mutter zufolge war seine emotionale Distanziertheit der Hauptgrund für das Scheitern ihrer Ehe gewesen. Doch nun, nach dem, was letzte Nacht in der Klinik vorgefallen war, fragte sie sich, ob er ihr nicht doch einen ernsthaften und sinnvollen Rat erteilt hatte.
    Joanna sah wieder zum Bildschirm und bemerkte, dass sie einen Teil der Nachricht ihres Vaters verpasst hatte. Sie berührte schnell das Kontrollfeld und spulte zu der Stelle zurück, an der ihre Gedanken abgeschweift waren. Während sie das tat, fiel ihr eine durchsichtige Flasche auf dem Regal hinter ihrem Vater auf, auf der sich zwei Äskulapstäbe befanden, ein altes Symbol für den Beruf des Arztes. Sie hatte sie ihm vor Jahren zum Geburtstag geschenkt.
    »Das Leben an Bord der
Enterprise
ist, äh, so interessant wie immer«
, sprach ihr Vater weiter.
»Ich habe angefangen, einige Notizen für ein Fachbuch über vergleichende Xenophysiologie zu machen, das ich gerne schreiben würde.«
Für ein paar Sekunden schien er nicht

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