ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
zu bestätigen, was sie bisher nur vermuten konnten. »Ich scanne Natira«, erklärte er. »Ihre biologische Beschaffenheit weist beträchtliche Ähnlichkeiten mit der eines Menschen auf.« Spock deaktivierte den Trikorder und sah den Captain an. »Wenn die Fabrini ein Heilmittel für Xenopolyzythämie besessen haben, besteht eine gute Chance, dass es sich auch auf Doktor McCoy anwenden lässt.«
»Spock«, sagte der Captain, »das ist wundervoll.«
»So scheint es, Captain«, stimmte Spock zu. »Es wäre in der Tat erfreulich, wenn die
Enterprise
einen Leitenden Medizinischen Offizier mit Doktor McCoys Fähigkeiten nicht verlieren würde.« Doch trotz seiner Bemühungen, jede Emotion, die über Befriedigung hinausging, zu unterdrücken, verspürte Spock tatsächlich noch etwas anderes: Hoffnung.
»Schwester Chapel informierte mich darüber, dass du nun vollständig geheilt bist«, sagte Jim. McCoy sah von seinem Schreibtisch in der Krankenstation auf und täuschte Empörung vor.
»Chapel?«, protestierte er. »Seit wann sprichst du direkt mit meinen Krankenschwestern? Sie erstattet zuallererst mir Bericht.« Auch wenn er wie üblich den missgelaunten Arzt spielte, konnte McCoy seine Freude nicht verbergen. Sowohl Chapel als auch M’Benga waren heute Morgen zu ihm gekommen, um ihm die frohe Botschaft zu überbringen. Er konnte nicht anders und fühlte sich, als wäre er einem Photonentorpedo ausgewichen. Obwohl seine Behandlung bereits vor fünf Tagen nach dem Aufbruch von Yonada begonnen hatte, war erst heute die Bestätigung gekommen, dass er wieder vollkommen genesen war.
»Der Rang eines Captains hat seine Vorzüge, Doktor«, sagte Jim grinsend.
»Wie gut wir das doch beide wissen«, erwiderte McCoy.
»Da wir gerade von Vorzügen sprechen, Doktor«, fuhr der Captain fort und legte einen Finger auf die Schreibtischoberfläche. »Wir sind nicht weit von der klingonischen Grenze entfernt.«
McCoy runzelte die Stirn. Er verstand weder, was Jim ihm damit sagen wollte, noch, warum er es nicht direkt aussprach. »Die klingonische Grenze?«, hakte er nach. »Ich kann dir nicht folgen.«
»Die klingonische Grenze«, wiederholte Kirk. »Schon sehr bald werden wir Subraumfunkstille halten müssen …« Er ließ die Worte im Raum stehen, als hätte er genug gesagt, damit McCoy ihn verstand.
»Wenn du meinst, dass ich Joanna kontaktieren sollte, kann ich dich beruhigen«, sagte er. »Ich habe ihr letzte Woche eine Nachricht geschickt.« Er hielt inne und stellte dann klar: »Bevor ich die Diagnose erhalten habe.« Das entsprach natürlich nicht ganz der Wahrheit. Er hatte die Nachricht für seine Tochter aufgezeichnet,
nachdem
er von seiner Xenopolyzythämie erfahren hatte, aber er war nicht in der Lage gewesen, es ihr zu sagen. Dennoch wollte er Jim klarmachen, dass er sie momentan nicht kontaktieren musste.
»Nicht Joanna«, sagte Jim. »Natira.«
Natira
, dachte McCoy. Ihm hätte klar sein müssen, auf wen Jim anspielte. Als die
Enterprise
Yonada verlassen hatte, war die Aussicht, eine Behandlung, geschweige denn ein Heilmittel für Xenopolyzythämie zu finden, immer noch sehr gering gewesen. Natira hatte McCoy zwar das gesamte medizinische Wissen der Fabrini zur Verfügung gestellt, doch es hatte Stunden gedauert, die Texte zu übersetzen und das entsprechende Medikament herzustellen.
»Ich, äh, ich hatte nicht vor, Natira zu kontaktieren«, sagte McCoy.
»Oh, ich verstehe«, meinte Jim, doch McCoy konnte sehen, dass das eindeutig nicht der Fall war. Jim ging zur Tür, und McCoy dachte für einen Moment, dass er sich vor der Diskussion dessen, was passiert war, drücken wollte, doch dann sagte der Captain: »Pille, es geht mich ja vielleicht nichts an, aber … sie will sicher von dir hören.«
»Ich weiß, ich weiß«, sagte McCoy und hob die Hände in einer Geste der Kapitulation, äußerte sich jedoch nicht weiter dazu. Er hoffte, dass Jim einfach gehen würde, aber das tat er nicht.
»Du bist ihr wichtig, Pille«, sagte er. »Und als du Yonada verlassen hast, sah es so aus, als hättest du nur noch ein Jahr zu leben. Ich bin sicher, sie macht sich große Sorgen um dich.«
»Du hast recht, Jim«, sagte McCoy und suchte nach einer Möglichkeit, nicht länger über das reden zu müssen, was auf dem Asteroidenschiff der Fabrini vorgefallen war. »Das weiß ich. Aber alles, was zwischen uns passiert ist … es ging so schnell, und angesichts meiner Krankheit …« Er wusste, dass seine Worte nichts
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