ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

stehe direkt hier«, sagte er. »Entweder haltet ihr mich auf, oder ihr lasst mich weiterziehen.«
    Bo ging auf ihn los. Der Farbige spannte sich an und sprang im letzten Moment zur Seite. Er schubste Bo, als dieser an ihm vorbeipreschte und wirbelte herum, um sich ihm zu stellen. Justin und Henry wichen zurück, doch Billy ging von hinten auf den Mann los. Bo rappelte sich wieder auf und drehte sich um.
    »Nein!«, schrie er Billy an, und der Fuster-Junge hielt inne. »Er gehört mir.« Er stürmte wieder auf den Farbigen los, und dieses Mal erwischte er ihn. Beide Kontrahenten prallten auf den harten Boden. Billy musste zurückspringen, um nicht mitgerissen zu werden.
    »Aufhören! Sofort aufhören!«, rief Lynn von Belle Reves Rücken. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie dachte darüber nach, zum Haus zu reiten und Phil zu holen, fürchtete gleichzeitig jedoch, dass es bis dahin schon zu spät sein könnte.
    Bo rollte sich auf den Farbigen, setzte sich auf und legte eine Hand um die Kehle seines Gegners. Dann ballte er die andere Hand zur Faust und holte damit aus. Doch der Farbige schlug blitzschnell die Hand von seinem Hals und schleuderte Bo nach vorn. Als er fiel, erwischte ihn der Farbige mit der Faust im Gesicht. Lynn glaubte, ein knackendes Geräusch zu hören, konnte aber nicht sagen, ob es Bos Nase oder die Hand des Mannes gewesen war. Bo schrie auf und hob eine Hand an sein Gesicht. Der Farbige stieß ihn zur Seite und kam wieder auf die Beine. Lynn sah Blut auf seinem Hemd und schaute schnell zu Bo. Als der junge Mann die Hand von seiner Nase nahm, wirkte er völlig verblüfft.
    »Du verdammter Mistkerl«, knurrte er, während er auf die roten Schlieren auf seiner Hand starrte. Dann rappelte er sich auf.
    »Brauchst du Hilfe, Bo?«, fragte Billy. Er antwortete nicht, sondern stieß stattdessen einen wütenden Schrei aus und stürzte wieder auf den Farbigen zu. Doch als Bo ihn erreichte, landete der Mann einen weiteren Treffer im Gesicht seines Angreifers. Dann brach Bo auf dem Boden zusammen.
    Die Jungen starrten für einen Augenblick nur stumm vor sich hin, auch Lynn war wie erstarrt. Doch plötzlich schrie Billy: »Schnappt ihn euch!« Justin und Henry näherten sich dem Fremden von zwei Seiten. Der Farbige hob seine Faust und schlug Justin ins Gesicht. Als dieser zurücktaumelte, hielt sein jüngerer Bruder inne. Jordy hingegen preschte vorwärts und rammte seine Fäuste mit voller Wucht in den Bauch des Farbigen. Beide gingen zu Boden, und Jordy begann, wild um sich zu dreschen. Wie im Wahn schien er gleichzeitig zu versuchen, den Schlägen des Farbigen auszuweichen und eigene Treffer zu landen.
    Billy kam auf Lynn zugelaufen, und für einen kurzen Moment dachte sie, er wolle nun sie angreifen. Er stürmte jedoch an ihr vorbei zu seinem Auto, wo er den Kofferraum öffnete, hineingriff und einen Wagenheber herauszog. »Oh nein, Billy!«, rief Lynn und schwang sich von Belle Reves Rücken. Sie stand zwischen dem Pferd und dem Wagen und versperrte Billy den Weg. »Billy, das wirst du nicht tun. Jemand wird schwer verletzt werden.«
    »Da haben Sie verdammt recht«, knurrte Billy. Er drängte sich an ihr vorbei und ging um den Wagen herum. Lynn folgte ihm und war nun fest entschlossen, einzugreifen. Hinter dem Fahrzeug entdeckte sie Justin, der noch immer auf dem Boden kniete. Sein Bruder hockte neben ihm und versuchte ihm offensichtlich zu helfen. Der Farbige saß mittlerweile rittlings auf Jordy und presste die Hände des Jungen zu beiden Seiten seines Kopfes auf den Boden. Bo war verschwunden.
    Billy ging direkt auf den Farbigen zu und hob den Wagenheber über seinen Kopf. »Nein!«, schrie Lynn, und der Fremde blickte gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Billy den schweren Wagenheber auf ihn hinabsausen ließ. Der Farbige hob seine Arme, um den Schlag abzuwehren, doch das harte Metall prallte gegen seinen rechten Unterarm. Er heulte vor Schmerz auf, griff aber dennoch nach dem Wagenheber und versuchte, ihn Billys Griff zu entreißen. Dieser zerrte das Werkzeug jedoch zurück und bereitete sich darauf vor, erneut zuzuschlagen. Der Farbige rutschte von Jordy herunter und kroch in die entgegengesetzte Richtung, während Billy die Verfolgung aufnahm.
    Plötzlich hielt ein weiteres Fahrzeug auf der Straße an. Es kam aus Richtung der Stadt, Lynn hatte es in dem ganzen Durcheinander gar nicht kommen gehört. Als sich die aufgewirbelte Staubwolke gelegt hatte, erkannte sie Leonard, der die