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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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dass du hier bist. Ich hatte gehofft, dass wir uns nach der Verleihung vielleicht ein wenig unterhalten und etwas trinken könnten.«
    Barrows spürte, wie ihr Mundwinkel nach oben zuckte. Das Angebot freute sie, auch wenn es ziemlich anmaßend war. »Nein danke«, lehnte sie ab. »Ich bin nur wegen der Verleihung hergekommen. Ich hatte gar nicht vor, dich zu treffen. Das habe ich dem Schicksal überlassen. Ich bin sehr stolz auf dich, Leonard, auf dich und deine wundervollen Leistungen, aber darüber hinaus habe ich dir, fürchte ich, nicht viel zu sagen.«
    Leonard lächelte, doch sie konnte sehen, dass darin keine Freude lag. »Ich verstehe«, gab er zu. »Ich bin froh, dass du gekommen bist und ich wenigstens kurz mit dir sprechen konnte.«
    Barrows hob ihr Glas wie zu einem Toast. »Meinen Glückwunsch an dich und Spock, Leonard«, sagte sie. Er drehte sich um und ging in Richtung des Zuschauerraums. Sie sah ihm nach, bis sie ihn schließlich im Gewimmel der Anwesenden aus den Augen verlor.
    Dann trank sie den Rest ihres
Tranyas
und machte sich auf die Suche nach einem neuen.
    McCoy saß schweigend mit Spock im Warteraum. In dem einfachen, spärlich möblierten Zimmer befanden sich nur zwei Stühle sowie ein Tisch mit Erfrischungen. Im Vergleich zu der prunkvollen Ausstattung der Empfangshalle, die von den Unterhaltungen der Gäste erfüllt war, wirkte hier alles sehr nüchtern und still.
    McCoy sah zu Spock und spielte tatsächlich mit dem Gedanken, mit ihm über die Gefühle zu sprechen, die in seinem Inneren brodelten. Auch wenn sich der Vulkanier nach außen hin immer noch als emotionsloses, logisches Individuum gab, schien er mittlerweile wesentlich besser mit seinem menschlichen Erbe und den damit einhergehenden Eigenschaften zurechtzukommen als zuvor. McCoy bezweifelte nicht, dass sein Freund bereit wäre, sich seine Probleme anzuhören, aber er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, darüber zu reden – das lag jedoch nicht an Spock, sondern an ihm selbst.
    »Doktor«, sagte Spock. Obwohl er leise sprach, klang seine Stimme in der Stille des Raums dröhnend. »Sie wirken nachdenklich. Darf ich fragen, ob alles in Ordnung ist?« Für jemanden, der selbst nie Emotionen zeigte, hatte Spock eine beeindruckende Fähigkeit dafür entwickelt, die Gefühle anderer zu deuten.
    »Es ist alles in Ordnung«, log er. »Ich bin nur ein wenig nervös, weil wir gleich auf die Bühne müssen.«
    »Aber Sie haben doch bereits Symposien moderiert und Präsentationen bei der Sternenflotte sowie der Medizinischen Abteilung gehalten«, gab Spock zu bedenken. »Mir ist noch nie aufgefallen, dass Sie bei diesen Gelegenheiten Anzeichen von Nervosität aufwiesen.«
    »Nennen Sie mich einen Lügner, Spock?«, fragte McCoy scherzhaft.
    Spock hob eine Augenbraue. »Ich versuche lediglich, darauf hinzuweisen, dass der Grund, den Sie mir für Ihre offensichtliche Unruhe nannten, im Widerspruch zu Ihrem bisherigen Verhalten steht. Vielleicht beschäftigt Sie etwas anderes, etwas, dessen Sie sich gar nicht bewusst sind.«
    »Sind Sie jetzt plötzlich ein Experte in menschlichem Verhalten?«, entgegnete McCoy, den Spocks Beobachtungsgabe und Erkenntnis beeindruckten.
    »Wie Sie nie müde werden, zu bemerken, Doktor, bin ich zur Hälfte menschlich.«
    »Sind wir das nicht alle?«, murmelte McCoy.
    »Ich fürchte, ich verstehe diese Anspielung nicht«, sagte Spock.
    »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich sie verstehe«, erwiderte McCoy. Er stand auf und ging zum Tisch hinüber, auf dem Speisen und Getränke standen. Er nahm einen Zahnstocher und spießte damit ein Stück Ananas von einem Teller voller Obst auf. Als er sich wieder zu Spock umdrehte, sagte er: »Ich habe vorhin Tonia Barrows getroffen und mit ihr gesprochen.«
    Spock neigte seinen Kopf leicht zur Seite. »Und das ist der Grund für Ihre Nervosität?«, fragte er.
    »Ich schätze, so ist es«, gab McCoy zu. Er steckte sich das Stück Ananas in den Mund. Nachdem er es gekaut und heruntergeschluckt hatte, sagte er: »Wir haben uns sehr lange nicht gesehen und uns nicht unbedingt unter den besten Umständen getrennt.«
    »Ich verstehe«, sagte Spock. »Demnach ist Doktor Barrows wütend auf Sie?«
    »Nein«, entgegnete McCoy. »Nein, ich glaube nicht. Sie war sehr freundlich, als wir uns unterhielten. Und natürlich ist sie wegen der Preisverleihung hier.« McCoy hielt inne und sagte dann: »Übrigens soll ich Ihnen ihren Glückwunsch ausrichten.«
    Spock neigte anerkennend

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