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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Besatzungsmitglieds geführt hatte, der sich jedoch letztendlich als vorgetäuscht herausstellte. Spock hatte sich geäußert, wann immer er es für notwendig hielt, die meiste Zeit über jedoch geschwiegen.
    »Ich bin noch nie hier gewesen«, sagte McCoy jetzt, als sie auf der Straße standen und das Haus betrachteten, das einst der Wohnsitz der Kirk-Familie gewesen war. »Und ich gehe davon aus, dass das Gleiche für Sie gilt.«
    »So ist es«, bestätigte Spock. »Doktor, mir ist nicht klar, warum Sie hierherkommen wollten und sich dazu entschlossen haben, mich mitzunehmen.«
    »Das weiß ich selbst nicht so genau«, gestand McCoy und sah ihn an. »Ich fand diese Adresse, als ich Jims Besitztümer sortierte, um seinen Nachlass besser verwalten zu können. Ich schätze, ich dachte, dass wir … ich weiß auch nicht … dass wir Jim vielleicht irgendwie nah sein könnten, wenn wir an diesen Ort kommen würden.«
    »Das ist nicht logisch«, stellte Spock fest, doch bevor der Arzt protestieren konnte, fügte er hinzu: »Aber ich verstehe Ihre Beweggründe.« Tatsächlich verstand er sie besser, als ihm lieb war. Jims Tod hatte ihn nicht nur emotional mitgenommen, sondern ihn auch einmal mehr dazu gebracht, einige von ihm getroffene Entscheidungen infrage zu stellen – Entscheidungen, die den Captain nachteilig beeinflusst hatten. Der Schmerz, den Spock jetzt zu unterdrücken versuchte, und die Schuldgefühle, die diesen Schmerz noch verstärkten, fügten ihm großes Leid zu.
    »Ich dachte, unser Besuch hier könnte unsere eigene kleine Gedenkfeier für Jim sein«, sagte McCoy. »Es hat irgendwie etwas Melancholisches. Und da Jim stets ein Romantiker war, würde er die Geste sicher zu schätzen wissen.«
    »In der Tat«, stimmte Spock zu. Er war bezüglich Jims Lebenseinstellung derselben Meinung, versuchte aber gleichzeitig, seine Vertrautheit damit zu verdrängen. Er und McCoy standen für eine Weile schweigend da, und dann fragte Spock: »Beabsichtigen Sie, noch mehr zu tun?«
    »Was meinen Sie damit?«, wollte McCoy wissen.
    »Haben Sie beispielsweise vor, die jetzigen Bewohner des Hauses zu bitten, Sie hineinzulassen?«
    »Nein«, sagte McCoy. »Nein, ich denke nicht. Das hier ist völlig ausreichend, finden Sie nicht auch?«
    »Ja, da muss ich Ihnen zustimmen«, sagte Spock.
    Gemeinsam gingen sie über die Straße zurück zur Flugkapsel. Wieder schwiegen sie. Um sie herum wurde es zunehmend dunkler, während die Sonne langsam hinter dem Horizont versank. Irgendwann brach McCoy die Stille. »Um die Wahrheit zu sagen, Spock, ich hatte tatsächlich noch mehr vor, als mir diesen Ort einfach nur anzuschauen«, gestand er. »Ich wollte mit Ihnen über ein Problem sprechen, das mich beschäftigt.«
    »Ich habe schon bemerkt, dass Ihnen noch etwas anderes als der Tod des Captains auf dem Herzen liegt«, sagte Spock.
    »Ich habe in letzter Zeit äußerst beunruhigende Träume«, erklärte McCoy. »Träume über meinen Tod.«
    Spock dachte darüber nach. »Ich vermute, dass eine solche Reaktion nach dem Tod eines engen Freundes nicht ungewöhnlich ist«, sagte er, auch wenn ihm klar war, dass der Arzt das sicher selbst schon in Betracht gezogen hatte.
    »Sie haben recht, Spock, aber ich hatte diese Träume schon vor Jims Tod«, gestand McCoy. »Um genau zu sein, habe ich sie seit … nun, seit dem
Fal-Tor-Pan

    »Das uralte Ritual«, sagte Spock. Die gefährliche Prozedur, die die Hohepriesterin T’Lar angewandt hatte, um seine
Katra
aus McCoys Gehirn zu entfernen und sie wieder mit Spocks Körper zu vereinen.
Ja
, dachte er, während der Nebel einer vagen Erinnerung durch sein Bewusstsein driftete. Er wühlte sich durch ein Gewirr aus Formen und Farben, das diese Erfahrung in seinem Geist hinterlassen hatte, und sah sich verändernde Szenen seiner Freunde, die während einer Gedenkfeier trauerten, die im Torpedoraum der
Enterprise
abgehalten wurde. Seine eigene Leiche lag in einer Torpedokapsel. Die Bilder dieses Ereignisses vermischten sich mit denen eines anderen. Menschen, die Spock nicht kannte, trauerten auf einer anderen Beerdigung. Der Verstorbene lag in einem verschlossenen Sarg neben dem offenen Grab. Die ganze Szene schien sich in einer ländlichen Umgebung abzuspielen. Er wusste nicht, ob diese Bilder McCoys Tod darstellten oder ob sie mit den Träumen zusammenhingen, von denen der Arzt gesprochen hatte. »Haben Sie mit einem Counselor darüber gesprochen?«, wollte Spock wissen.
    »Nein«, erwiderte

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