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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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die seine und Jims Familie für ihn darstellten. Er fragte sich, welche anderen fortlaufenden Ketten die Jahrhunderte verbanden. Die Antwort war offensichtlich: die Erde selbst; die menschliche Rasse; natürliche Strukturen wie die Victoriafälle und der Grand Canyon; von Menschenhand erschaffene Bauwerke wie der Eiffelturm und der Gotthard-Basistunnel. Doch nichts davon bot eine Möglichkeit, dem Captain eine Nachricht zukommen zu lassen. Selbst wenn McCoy einen Weg finden konnte, einen Brief auf der Brooklyn Bridge zu verstecken, damit dieser dort bis ins dreiundzwanzigste Jahrhundert überdauerte, wie konnte er sicherstellen, dass Jim ihn jemals erhielt?
    Dann kam ihm der Gedanke, dass
Dokumente
aus dieser Zeit bis in sein eigenes Jahrhundert bewahrt worden waren. Er dachte sofort an noch ältere Werke wie die Magna Carta und die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. Doch auch andere, weniger bedeutsame Schriftstücke, wie zum Beispiel Volkszählungsakten, existierten noch. Und dann fielen ihm zwei sogar noch banalere Arten von Dokumenten ein: Krankenhaus- und Polizeiberichte.
    Wenn Jim und Spock nicht wussten, dass es ihn in die Vergangenheit der Erde verschlagen hatte, gab es für McCoy kaum eine Chance auf Rettung. Wenn sie es jedoch wussten, bestand für ihn kein Zweifel, dass sie jede verfügbare historische Datenbank nach irgendeinem Zeichen für seine Anwesenheit in einer anderen Zeit durchsuchen würden. 1930 wurden noch keine Computer verwendet, doch in den darauffolgenden Jahrzehnten würden sie nicht nur allgemein dafür genutzt werden, neue Daten zu speichern, sondern auch dafür, ältere, bereits bestehende Aufzeichnungen in elektronischer Form zu bewahren. McCoy hatte selbst gelegentlich digitalisierte Versionen medizinischer Daten aus dieser und früherer Zeit studiert. Wenn er Informationen über sich in solchen Dokumenten unterbringen konnte, hätten Jim und Spock eine Möglichkeit, ihn ausfindig zu machen, auch wenn sich die Botschaft im Endeffekt auf ein simples »Hier bin ich« beschränken würde.
    McCoy hatte darüber nachgedacht, sich irgendwie zu verletzen und dann zur Behandlung ein Krankenhaus aufzusuchen. Als Arzt wusste er, wie er sich relativ harmlose Verletzungen zufügen oder Symptome einer Krankheit vortäuschen konnte, doch die Idee widersprach seiner Ausbildung und moralischen Einstellung. Auch der Gedanke, zur Polizei zu gehen, war ihm gekommen. Er könnte irgendeine illegale Tat gestehen oder einfach nur behaupten, Opfer eines Verbrechens geworden zu sein. Je mehr er darüber nachdachte, desto eher neigte er zu Letzterem.
    Doch als er nun vor dem Polizeirevier herumlungerte, war er sich seiner Sache nicht mehr so sicher. Es gab keine Garantie, dass genau die Akten, die 1930 in einer Polizeiwache aufgezeichnet und aufbewahrt wurden, irgendwann in einen Computer übertragen werden würden. Und selbst wenn das geschah, würden sie nicht notwendigerweise bis ins dreiundzwanzigste Jahrhundert erhalten bleiben. Auch wenn viele alte Aufzeichnungen elektronisch gespeichert worden waren, galt das nicht automatisch für alle. Außerdem waren einige im Laufe der vielen Katastrophen, Konflikte und Kriege, die die Erde im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert durchstehen musste, verloren gegangen. Was den Arzt jedoch noch mehr beunruhigte, war die Vorstellung, sich auf irgendwelche Autoritäten einzulassen. Er konnte seine Befürchtungen zwar nicht konkretisieren, doch er vermutete, dass ein Kontakt zu medizinischen Einrichtungen oder dem Gesetz ein erhebliches Risiko darstellen könnte, was die Veränderung der Zeitlinie anging.
    Auf der anderen Seite der Straße öffnete sich die Tür des Polizeireviers, und zwei uniformierte Beamte traten in die Nacht hinaus. McCoy fiel sofort auf, dass beide kurze aber bedrohlich wirkende Knüppel bei sich trugen. Der Anblick brachte ihn dazu, sich in Bewegung zu setzen. Nachdem die beiden Streifenpolizisten nach links abgebogen waren, vergrub er die Hände in den Manteltaschen und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Die Stiefel des Arztes erzeugten ein dumpfes Geräusch auf dem Bürgersteig. Hin und wieder kamen das Geklapper anderer Schritte sowie der Lärm vorbeifahrender Autos hinzu. McCoy versuchte, sein Dilemma auf den Punkt zu bringen. Er hoffte, dadurch auf eine einfache und somit durchführbare Idee zu kommen, wie er wieder in seine Zeit zurückkehren konnte. Wie das alte Sprichwort schon sagte: Wenn man

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