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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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sagte, würde ich Sie gerne um Rat bitten«, erwiderte er, während er den Blick immer noch durch die Wohnung schweifen ließ. Obwohl Keeler sich offenbar sehr um Ordnung bemühte, wirkte der Raum heruntergekommen. Die Tapete, die ein Muster aus Kästchen und senkrechten Streifen in verschiedenen Blautönen aufwies, war an einigen Stellen vergilbt und löste sich an anderen bereits von der Wand. Der rötliche Fußbodenbelag, irgendeine Art belastbarer Kunststoff, wirkte ausgetreten und verblasst. Auch die Möbel schienen alt und arg mitgenommen zu sein, voller Kratzer und Kerben. Einige Löcher verunstalteten den groben braunen Stoff der Vorhänge.
    Schließlich widmete McCoy Keeler wieder seine volle Aufmerksamkeit. »Sie wissen, dass ich in der Mission bleibe, weil ich darauf warte, dass meine Freunde mich dort finden«, begann er. Obwohl es keine Frage war, formulierte er es so, dass es eine Antwort verlangte.
    »Ja«, sagte Keeler.
    »Es dauert nun schon länger, als ich erwartet hatte«, erklärte McCoy. »Sie hätten längst kommen müssen, um mich abzuholen.«
    »Ich will ja nicht pessimistisch erscheinen«, sagte Keeler und ging am Bett vorbei durch den Raum. »Aber vielleicht kommen sie gar nicht mehr.«
    »Vielleicht nicht«, gab McCoy zu. »Aber ich glaube wirklich, dass sie noch auftauchen werden. Vermutlich haben sie nur Schwierigkeiten, mich zu finden.«
    »Oh«, murmelte Keeler. Sie umfasste geistesabwesend die Schnitzerei an der Spitze des nächsten Bettpfostens mit beiden Händen. »Aber Sie waren doch so sicher, dass sie in der Mission auftauchen würden.«
    »Möglicherweise war ich ein wenig zu optimistisch«, räumte er ein und sah Edith über das Bett hinweg an. »Ich weiß, dass Sie mir rieten, darüber nachzudenken, zur Polizei zu gehen, aber …«
    »Das brauchen Sie nicht, Doktor«, unterbrach Keeler ihn. Sie senkte den Blick auf ihre Hände, die an der Schnitzerei herumspielten. »Ich bin bereits …« Sie hielt inne und ließ die Hände sinken, was sie sichtlich Mühe kostete. Dann hob sie den Kopf und sah McCoy direkt ins Gesicht. »Ich bin bereits ohne Sie zur Polizei gegangen«, gestand sie. »Vor zwei Wochen.«
    McCoy überkam ein Anflug von Panik. Immerhin hatte er sich an diesem Abend erst entschieden, keinen Kontakt zur Polizei aufzunehmen. Doch ihm wurde sofort klar, dass Keelers Besuch bei den Gesetzeshütern nichts ergeben hatte. Sie bestätigte diese Annahme, indem sie ihm von ihrer Begegnung mit einem Detective im Dreizehnten Revier berichtete. Wenn man bedachte, dass er aus der Zukunft hierhergekommen war, hatte McCoy auch nicht erwartet, dass es in den hiesigen Aufzeichnungen irgendwelche Daten über ihn gab. Doch da seine Erinnerung an seine Ankunft in dieser Zeit nach wie vor vernebelt war, erleichterte es ihn, zu hören, dass die Polizei ihn keinerlei Verbrechen verdächtigte.
    »Es tut mir leid, Doktor«, sagte Keeler. »Ich fürchte, ich habe Ihnen einfach nicht voll und ganz vertraut.«
    »Das kann ich Ihnen nicht vorwerfen«, beruhigte McCoy sie. »Ich bin nicht gerade unter den besten Umständen in der Mission aufgetaucht, und meine Geschichte klang auch nicht besonders glaubhaft.«
    »Ich bin immer noch nicht sicher, wie
glaubhaft
Ihre Geschichte ist«, meinte Keeler, »aber ich
glaube
Ihnen. Seit Sie in der Mission aufgetaucht sind, haben Sie bewiesen, dass ich Ihnen vertrauen kann.«
    »Danke, Miss Keeler«, sagte McCoy. »Das weiß ich zu schätzen.« Dann besann er sich wieder auf den eigentlichen Grund seiner Anwesenheit und fuhr fort. »Jedenfalls kam mir der Gedanke, dass es meinen Freunden unmöglich sein könnte, mich zu finden, und dass ich ihnen vielleicht dabei helfen könnte, indem ich ihnen irgendwie eine Nachricht zukommen lasse. Das Problem ist nur, dass ich ebenso wenig weiß, wo sie sind, weshalb ich nicht sicher bin, wie ich es anstellen soll. Ich dachte, Sie hätten vielleicht eine Idee.«
    »Ich verstehe«, sagte Keeler und schien ernsthaft darüber nachzudenken. Fast sofort machte sie einen Vorschlag. »Wie wäre es mit den Kleinanzeigen?«
    »Den Kleinanzeigen«, wiederholte McCoy, wobei er darauf achtete, sein mangelndes Verständnis zu verbergen.
    »Ja, natürlich«, sagte Keeler. Sie ging zum Kopfende des Betts, lehnte sich über die Zeitung und blätterte die einzelnen Seiten durch. Schließlich richtete sie sich wieder auf und hielt ihm einen Teil der Zeitung entgegen. »Hier«, rief sie, drehte die Seiten um und reichte sie ihm.
    McCoy

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