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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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anzusehen«. Dennoch war der Erste Offizier der Meinung, dass Chekov eine Aufgabe auf der Brücke verdient hatte.
    Als Kirk die Beurteilung von Chekovs direkter Vorgesetzter, Lieutenant Arlene Galway, las, erklang das Türsignal. Der Captain legte das halbgegessene Sandwich wieder auf den Teller und rief: »Herein.«
    Die Tür glitt zur Seite, und Dr. McCoy trat ein. »Pille«, grüßte Kirk. »Ich esse gerade zu Mittag. Willst du mir Gesellschaft leisten?«
    »Nein danke, ich habe schon gegessen«, lehnte der Arzt ab. Er durchquerte den Raum, setzte sich und sah den Captain über dessen Schreibtisch hinweg direkt an. »Ich wollte nur mal vorbeischauen, um zu hören, wie es dir geht.«
    »Mir?«, hakte Kirk nach und merkte, wie er kurz stockte, bevor er antwortete. »Ich stecke bis zum Hals in den Einzelheiten der Mannschaftsbeurteilungen, aber ansonsten geht es mir gut.« Er tippte zur Bekräftigung seiner Aussage mit dem Finger auf die Datentafel.
    McCoy lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, legte eine Hand auf den Schreibtisch und starrte den Captain an, als würde er seine ganz eigene Beurteilung durchführen. Für einen Moment war sich Kirk sicher, dass der Arzt seine Behauptung, dass es ihm gut ging, anzweifeln würde, doch stattdessen fragte McCoy ihn nach Peter. »Wie geht es deinem Neffen?«
    »Er scheint so gut mit der Situation zurechtzukommen, wie man es eben erwarten kann«, erwiderte Kirk und war dankbar, dass seine Antwort der Wahrheit entsprach. »Ich bin auf dem Weg zur Brücke kurz bei ihm vorbeigegangen, um nach ihm zu sehen.« Seit es Peter körperlich wieder gut genug ging, um die Krankenstation zu verlassen, war er in einem Gästequartier in der Nähe von dem des Captains untergebracht. »Er sprach gerade über Subraum mit seinen Brüdern.«
    »Sind Alexander und Julius bereits auf Sternenbasis 10 eingetroffen?«, wollte McCoy wissen.
    »Ja, vor ein paar Tagen«, bestätigte Kirk. Die Erwähnung der Namen von Sams und Aurelans älteren Söhnen ließ ihn erneut die Qual verspüren, die er durchlitten hatte, als er sie über den Tod ihrer Eltern informieren musste. Der Captain hatte bereits Besatzungsmitglieder unter seinem Kommando verloren und war dafür verantwortlich gewesen, deren Angehörige darüber zu informieren: Eltern, Ehepartner, Kinder. Obwohl er sich niemals vollständig an den geteilten Schmerz und die persönliche Schuld dieser Momente gewöhnt hatte – und das auch niemals wollte –, war der Vorgang mit der Zeit zumindest ein wenig leichter für ihn geworden. Doch noch nie zuvor hatte er Personen, die er liebte, einen solchen Verlust mitteilen müssen. Kirk hatte über eine Subraumverbindung zugesehen, wie Julius unkontrolliert weinte. Doch Alexander, der bereits fünfundzwanzig und damit vier Jahre älter als sein Bruder war, blieb stark und bot nicht nur seinem jüngeren Bruder, sondern auch seinem Onkel Trost.
    »Ich denke, sie freuen sich darauf, zusammen auf Canopus zu leben«, sagte Kirk, während er den Schmerz beiseitedrängte.
    Alexander hatte sich sofort entschlossen, für Peter die Vormundschaft zu übernehmen. Seitdem war fast ein Monat vergangen, und der junge Mann war mit bemerkenswerter Unerschütterlichkeit bei seiner Entscheidung geblieben, sich auf dem Canopus-Planeten um seine Brüder zu kümmern. Alexander hatte an der Tarbolde-Universität Literatur studiert und sich nach seinem Abschluss in Lejon, der Hauptstadt des Planeten, niedergelassen. Julius ging dort ebenfalls zur Universität, allerdings um Jura zu studieren.
    »Ich bin sicher, es ist für alle drei wichtig, miteinander Zeit als Familie zu verbringen«, meinte McCoy. »Sie müssen die Möglichkeit haben, ihre Trauer zu teilen und einander Halt zu geben.« Er hielt inne, und Kirk wusste, dass der Arzt zu seiner ursprünglichen Frage zurückkehren würde. »Aber was ist mit dir, Jim? Geht es dir wirklich gut?«
    Kirk wollte diese Unterhaltung nicht führen – weder mit McCoy noch mit Spock noch mit sonst irgendjemandem. Welchen Schmerz er auch verspürte, er wollte ihn nicht
teilen
, er wollte ihn
begraben
. So ruhig er konnte sagte er: »Ja, Pille, es geht mir gut.«
    McCoy sah ihn immer noch auf diese abschätzende Weise an. Kirk machte sich auf die Auseinandersetzung gefasst, die seiner Aussage mit Sicherheit folgen würde, doch dann erhob sich der Arzt völlig unerwartet. »Okay«, sagte er. »Dann sollte ich dich jetzt wohl besser weiterarbeiten lassen.« Mit einer Geste in Richtung der

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