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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Chapel. Sie beugte sich vor und stellte den Glasbehälter in eins der Ablagefächer hinter seinem Schreibtisch. »Haben Sie mir nicht erzählt, dass einer der Barkeeper auf Sternenbasis 10 den besten Mint Julep diesseits von Atlanta macht?«
    McCoy nahm den Stift wieder zur Hand, mit dem er vor ein paar Minuten gearbeitet hatte. »Das habe ich nie gesagt«, behauptete er, obwohl er ganz genau wusste, dass er Chapel diese Tatsache vor nicht mal einer Woche mitgeteilt hatte. »Außerdem ist es noch ein wenig früh für Alkohol, denken Sie nicht, Schwester?«
    Chapel kehrte zur Tür zurück. »Haben Sie nicht auch gesagt, dass irgendwo immer Happy Hour ist?«
    »Nein, das habe ich ebenfalls nie gesagt«, beharrte McCoy in dem Wissen, dass das Gegenteil der Wahrheit entsprach.
    »Wie Sie meinen«, gab Chapel nach. »Nun, ich mache mich jetzt jedenfalls auf den Weg nach Sternenbasis 10, und Sie sollten das auch tun. Nach den letzten paar Monaten können wir alle ein wenig Urlaub gebrauchen.«
    »Ich komme nach, sobald ich kann«, versicherte er. »Ich muss nur noch die jährliche Mannschaftsbeurteilung für die Medizinische Abteilung der Sternenflotte zu Ende schreiben.« Dabei hielt er den Stift hoch, um seine Aussage zu verdeutlichen.
    »Haben Sie die etwa immer noch nicht fertig?«, fragte Chapel tadelnd.
    »Nein«, gestand McCoy. »Aufgrund meiner Cordrazin-Überdosis und der Krise auf Deneva hatte ich bisher einfach keine Zeit dafür. Aber ich muss nur noch ein paar Beurteilungen schreiben.«
    »Gut«, sagte Chapel. »Dann können Sie ja vielleicht morgen einen dieser Mint Juleps trinken.«
    McCoy lächelte, als die Schwester sein Büro verließ. Chapel hatte ihre Karriere in der biologischen Forschung aufgegeben, um auf einem Raumschiff dienen zu können. Sie hegte damals die Hoffnung, eines Tages zu dem weit entfernten Planeten Exo III reisen zu können. Dort leitete ihr Verlobter, ein brillanter Experte in archäologischer Medizin, eine Ausgrabung. Allerdings hatte man seit Jahren nichts mehr von ihm gehört. Vor Monaten hatte die
Enterprise
Exo III besucht und festgestellt, dass Dr. Korby und der Rest seines Forschungsteams getötet worden waren. Nach diesem Erlebnis entschied sich Chapel, dennoch an Bord zu bleiben, was McCoy sehr freute. Sie hatte sich als fähige Krankenschwester erwiesen, mit der er gut zusammenarbeiten konnte. Außerdem konnte er ihre Entscheidung nachempfinden: Seiner Meinung nach gab es keine bessere Motivation, sich in das Leben an Bord eines Raumschiffes zurückzuziehen, als das bittere Ende einer ernsthaften Beziehung.
    McCoy beugte sich über seinen Schreibtisch und starrte auf die Datentafel, an der er gearbeitet hatte. In der linken oberen Ecke des Bildschirms war ein Bild aus den Identifikationsakten der
Enterprise
zu sehen, und daneben stand der Name des Offiziers: David L. Galloway, ein Mitglied des Sicherheitsteams des Schiffes. Darunter folgte McCoys Beurteilung des medizinischen Zustands des Lieutenants.
    McCoy las noch einmal schnell, was er bisher geschrieben hatte, und warf dann einen Blick auf den Monitor auf seinem Schreibtisch, der immer noch die Ergebnisse von Galloways letzter medizinischer Untersuchung anzeigte. Dr. Sanchez hatte diese direkt nach der Rückkehr des Außenteams vom Planeten des Hüters der Ewigkeit durchgeführt. Die Werte bestätigten die Gesundheit des Lieutenants sowie seinen unveränderten körperlichen Zustand. Die Zahlen waren weitestgehend mit denen seiner letzten medizinischen Beurteilung identisch.
    Es dauerte weitere zwanzig Minuten, bis McCoy seinen Bericht über Galloway beendet hatte. Dann wählte er eine Option auf der Anzeige der Datentafel, und seine Handschrift verwandelte sich in digitale Buchstaben. Er las den Bericht noch einmal durch, korrigierte ein paar Fehler und unterschrieb ihn schließlich. Mit ein paar weiteren Berührungen des Stifts speicherte er Galloways Beurteilung ab und rief dann ein neues Formular für das nächste Besatzungsmitglied auf: James T. Kirk.
    McCoy betrachtete das Bild des Captains sowie den ernsthaften und entschlossenen Gesichtsausdruck, der gleichzeitig ein gewisses Selbstbewusstsein ausdrückte. Es passte überhaupt nicht zu Jims Verhalten von heute Morgen, als er auf der Krankenstation vorbeigeschaut hatte, bevor er sich auf Sternenbasis 10 bei Dr. al-Saliba meldete. McCoy konnte sich nicht erinnern, den Captain je so verletzlich gesehen zu haben. Natürlich wusste er, dass Jim stets selbstkritisch

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