ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
angestiegen. Die Zahlen des Captains waren seitdem konstant geblieben, und die erhöhten Werte hatten keinerlei negative Auswirkungen zur Folge gehabt. Doch die Tatsache, dass er den Grund für die Veränderung nicht kannte, nagte an McCoy.
»Könnte es sich einfach um einen Fehler in Doktor M’Bengas Formel handeln?«, fragte Chapel.
»Möglich«, sagte McCoy. »Aber das hier macht mir Sorgen.« Er gab schnell einige Befehle in die Datentafel ein und hielt sie dann wieder der Schwester hin. »Chekov wurde im letzten Jahr sehr häufig untersucht, und das sind sämtliche dabei ermittelten Werte.« Er fuhr mit dem Stift über eine Liste aus Zahlenpaaren, die stets identisch mit dem darauffolgenden waren. Lediglich der letzte Eintrag wich vom Rest ab.
»Sie sind alle gleich«, bemerkte Chapel.
»Bis auf den letzten Wert, den wir heute ermittelt haben«, fügte McCoy hinzu.
»Was hat das zu bedeuten?«, wollte die Schwester wissen.
»Ich habe keine Ahnung«, gab McCoy zu. »Vielleicht gar nichts. Wie Sie schon sagten, könnte es sich einfach um einen Fehler in Doktor M’Bengas Algorithmus handeln. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass eine so kleine Abweichung einen Grund zur Beunruhigung darstellt.« Auch wenn er es nicht laut aussprach, dachte McCoy an Jims Werte, die einen wesentlich größeren Anstieg gezeigt hatten, als es bei Chekov der Fall war. Dennoch war der Captain seitdem stets bei bester Gesundheit gewesen.
»Was sollen wir nun tun?«, fragte Chapel.
»Bringen Sie diese Werte zu Doktor M’Benga«, entschied McCoy. »Mal sehen, was er davon hält. Bitten Sie ihn um eine Analyse der Zahlen und eine Überprüfung seines Algorithmus.«
»Ja, Doktor«, bestätigte Chapel und nahm die Datentafel samt Stift entgegen. Dann trat sie in den Korridor hinaus, und McCoy kehrte in den äußeren Bereich der Krankenstation zurück.
»Gibt es ein Problem, Doktor?«, fragte Chekov und stützte sich auf den Ellbogen auf.
»Keineswegs«, versicherte McCoy und bemühte sich, gelassen zu wirken. »Jetzt legen Sie sich wieder hin, damit ich die Untersuchung abschließen und Sie zurück auf die Brücke schicken kann.« Chekov fügte sich, und McCoy fuhr mit seiner Arbeit fort. Alle weiteren Werte waren absolut unauffällig. Soweit McCoy es beurteilen konnte, war Ensign Chekov vollkommen gesund.
Doch selbst nachdem Chekov die Krankenstation verlassen und M’Benga gemeldet hatte, dass es weder mit seinem Algorithmus noch mit den Werten des Ensigns Probleme gab, konnte McCoy das Gefühl nicht abschütteln, dass er etwas übersehen hatte. Irgendetwas musste die Abweichung in Chekovs und Jims Werten doch bedeuten. Zwei Tage lang studierte McCoy die medizinischen Aufzeichnungen beider Männer und nahm dafür die Hilfe sämtlicher Mitarbeiter der medizinischen Abteilung in Anspruch. Doch er konnte einfach nichts finden. Obwohl er nichts Konkretes zu berichten hatte, beschloss er schließlich, sich mit seinen Bedenken an Spock zu wenden.
FÜNFZEHN
1932
Edith legte den Löffel in die leere Schüssel, die einer der Missionsbesucher auf dem Tisch stehen gelassen hatte, und schob die Schüssel dann zur Seite. Mit dem feuchten Lappen, den sie aus der Küche mitgebracht hatte, wischte sie Brotkrümel und Suppenspritzer vom Tisch. Dann trocknete sie die Oberfläche mit einem zweiten Tuch ab. Nachdem sie fertig war, warf sie sich die behelfsmäßigen Putzlappen – eigentlich handelte es sich dabei um Überreste aus der Kleiderkiste der Mission – über die Schulter, nahm die Schüssel und ging Richtung Küche. Ihr Blick fiel auf Leonard, der auf der anderen Seite des Tresens stand und Kaffee an die Männer verteilte, die dort in einer Reihe standen. Sein Gesicht war völlig leer, ließ keinerlei Emotion erkennen, und das beunruhigte sie.
Edith betrat die Küche durch die Schwingtüren und stellte die Schale zu dem restlichen schmutzigen Geschirr in die lange Spüle. Dann trat sie zu Leonard. »Brauchst du Hilfe?«
»Nein, das ist nicht nötig«, sagte er, während er die große metallene Kaffeekanne neigte und etwas von der dunklen dampfenden Flüssigkeit in eine weiße Tasse goss.
Edith rührte sich nicht vom Fleck und wartete, bis Leonard sie ansah. »Wie fühlst du dich?«, fragte sie.
»Es geht mir gut«, erwiderte er und schenkte ihr ein Lächeln, das seine Augen jedoch nicht erreichte. Sie lächelte ebenfalls und kehrte in den Hauptraum der Mission zurück, doch sie wusste,
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