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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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der
Enterprise
teilgenommen hatten.
    Das Szenario war eine seltsam unvollständige Version einer Stadt im amerikanischen Westen des neunzehnten Jahrhunderts gewesen. Die surrealistische Nachbildung eines Ortes namens Tombstone in Arizona. McCoy, Chekov und der Rest des vermeintlichen Außenteams übernahmen die Rolle einer Gruppe von Männern, die als die Clanton-Bande bekannt wurden. Sie fanden sich genau an dem Tag im Jahr 1881 wieder, an dem sie in die sogenannte Schießerei am O. K. Corral verwickelt wurden – und verloren. Doch bevor es überhaupt zu der tödlichen Konfrontation kommen konnte, war Chekov in der Rolle des Revolverhelden Billy Claiborne scheinbar von einem Mitglied der Earps – den Rivalen der Clantons – erschossen worden. Erst später, als Jim und der Rest des Außenteams selbst die Gelegenheit erhielten, ihre Gegner zu töten, sich jedoch weigerten, waren alle fünf Männer aus der gemeinsamen Halluzination befreit worden. Sie fanden sich unverletzt an Bord der
Enterprise
wieder, die sie nie verlassen hatten.
    Da sie den Melkotianern damit offenbar ihre gutmütige Natur und die friedlichen Absichten der Föderationsbürger bewiesen hatten, wurde die Besatzung daraufhin auf der Welt der Fremden willkommen geheißen. Jim war mit einer kleineren Gruppe, die nur aus Scotty und dem Xenoanthropologen Delgado bestand, auf den Planeten gebeamt, um den Erstkontakt herzustellen. Der Captain hatte Spock das Kommando über das Schiff überlassen und McCoy befohlen, Chekovs Gesundheitszustand zu überprüfen.
    Dem Arzt machte es nichts aus, kein Teil des neuen Außenteams zu sein. Im Allgemeinen begrüßte er jede Gelegenheit, seine Moleküle nicht von diesem höllischen Transporter quer durchs Universum verteilen lassen zu müssen. Dennoch musste er zugeben, dass ihn die melkotianische Physiologie neugierig machte. Wenn das Wesen, das er während ihres vorgetäuschten Aufenthalts gesehen hatte, eine akkurate Darstellung eines Melkotianers gewesen war, wiesen sie eine interessante Körperstruktur auf. Durch den Nebel hatte McCoy einen dünnen und extrem langen Hals, grobe graugrüne Haut sowie ein mundloses Gesicht mit großen glühenden Augen erkannt. Nun würde er sich jedoch mit Lieutenant Delgados Scans und Bericht zufriedengeben müssen, sobald das Außenteam zurückkehrte. In der Zwischenzeit würde er den Befehl des Captains befolgen und Chekov untersuchen.
    »Ich bin nicht tot«, sagte der Ensign. »Aber ich fürchte, dass einer dieser vielen Besuche auf der Krankenstation das eines Tages ändern könnte.« Er lächelte, doch es genügte nicht, um seine Nervosität zu überspielen.
    »Entspannen Sie sich«, sagte McCoy. »Das ist ein Befehl.« Chekov sah für einen Moment so aus, als wollte er erneut widersprechen, doch dann schüttelte er den Kopf und hüpfte auf die Kante der Diagnostikliege. Er murmelte bestätigend, während McCoy näher herantrat. Der Arzt hob den Scanner und bewegte ihn langsam vor dem Ensign hin und her. Wie fast immer begann er die Untersuchung, indem er die Herzfrequenz, den Blutdruck sowie die Atmung des Patienten überprüfte. Die Messungen lagen alle innerhalb des normalen Bereichs eines gesunden menschlichen Mannes von dreiundzwanzig Jahren. »Meinen Scans zufolge«, scherzte McCoy, »sind Sie
tatsächlich
noch am Leben.«
    »Dann kann ich also gehen?«, fragte Chekov, und sein Gesicht hellte sich für einen Moment auf.
    »Noch so ein Kommentar«, erwiderte McCoy, »und wir führen diese Untersuchung in der Brig fort.« Er deaktivierte den tragbaren Scanner und legte eine Hand auf Chekovs Schulter. »Jetzt legen Sie sich hin und lassen Sie mich meine Arbeit machen, damit Sie Ihre wieder aufnehmen können.« Der Ensign widersetzte sich dem Druck, den McCoy auf seinen Oberarm ausübte, für eine Sekunde. Doch dann gab er nach und ließ sich auf die Liege sinken. Der Arzt griff nach oben und aktivierte die Diagnostikanzeige über dem Kopfteil der Liege. Der Monitor erwachte zum Leben, und die runden Puls- und Atmungsanzeigen blinkten rot im Takt mit Chekovs Herzschlägen. Sie bestätigten die Ergebnisse, die McCoy bereits erhalten hatte. Die weißen dreieckigen Pfeile kletterten an den vertikalen Skalen hinauf, während auch sie die körperlichen Vorgänge des Ensigns maßen.
    Gerade als McCoy nach Schwester Chapel rufen wollte, kam sie aus seinem Büro. Sie hielt ihm eine Datentafel entgegen. McCoy nahm sie in Empfang und reichte ihr im Austausch seinen tragbaren

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