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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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nicht wirklich. Der Nexus war für ihn zwar mit freudigen Erfahrungen erfüllt gewesen, doch diese entsprangen allein seiner Vorstellungskraft. Was er jetzt zu tun hatte, musste im realen Universum stattfinden.
    Kirk schloss die Tür hinter sich, ließ den Gurt der Reisetasche von seiner Schulter gleiten, und mit einem dumpfen Laut schlug diese auf dem Boden auf. Er dachte kurz darüber nach, ob er sich nicht einfach daneben fallen lassen sollte. Ein Gefühl der Erschöpfung machte sich in ihm breit, und ihm fiel auf, dass er gar nicht wusste, wann er zum letzten Mal geschlafen hatte.
    Kirk beschloss, den Rest des Hauses zu begutachten. Er betrat das Büro, das er damals vom Wohnbereich abgetrennt und das Antonia nach ihrem Einzug übernommen hatte. All die Gegenstände, mit denen sie das Büro eingerichtet hatte, waren nun fort, und der Raum wirkte leer. Nur die Kommunikationskonsole, die er installiert hatte, befand sich noch dort und war wie der Rest des Mobiliars mit einem weißen Tuch abgedeckt. Kirk schlurfte hinüber und nahm das Tuch vorsichtig ab, da er den Staub nicht aufwirbeln wollte, der sich in den vergangenen Monaten dort angesammelt hatte. Nachdem er das zusammengefaltete Tuch auf den Boden gelegt hatte, bediente er einige Kontrollen der Konsole. Mit einem leisen Piepen erwachte sie zum Leben und bestätigte damit, dass sie in der Lage war, die Nachricht, die er für den Jungfernflug der
Enterprise-B
in der kommenden Woche benötigen würde, zu speichern. Er deaktivierte die Konsole wieder und setzte seinen Rundgang durch das Haus fort.
    Während er durch die Küche, den kurzen Flur und schließlich ins Schlafzimmer ging, fielen Kirk umso mehr Anzeichen der fehlenden Nutzung auf. Damals, als er in seinen Jugendjahren mehrere Sommer hier verbrachte, hatte er diesen Ort geliebt. Hier brachte ihm sein Onkel das Reiten bei und allein die Tatsache, dass er bei diesen Ausflügen für einige Zeit von zu Hause fort war, machte jeden Ausritt zu einem Abenteuer. In den vielen Jahren nachdem er das Haus geerbt hatte, war er jedoch nur selten hier gewesen. Seine lange Dienstzeit auf der
Enterprise
war sicherlich ein Grund dafür gewesen, doch auch während seiner Zeit auf der Erde als Leiter der Einsatzplanung der Sternenflotte war er nicht oft hergekommen. Selbst als er zum ersten Mal in den Ruhestand gegangen und hergekommen war, um fortan hier zu leben, hatte er dem Haus nicht wirklich viel Aufmerksamkeit gewidmet – bis er Antonia kennenlernte.
    Und sieh es dir jetzt an
, dachte er, während sein Blick auf weitere, mit Tüchern abgedeckte Möbel fiel. So müde er auch sein mochte, er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, sich ins Bett zu legen. Er empfand es als eine Art Verrat, diesen Ort als sein Zuhause zu betrachten.
    Ich bereue tatsächlich vieles
, sagte er zu sich selbst. So selten er sich in den letzten Jahren auch an diesem Ort aufgehalten hatte, so schwer fiel es ihm, sich davon zu trennen. Kirk sah seine Neffen so gut wie nie, was sowohl dem Dienst auf der
Enterprise
geschuldet war als auch dem Umstand, dass die drei über den Quadranten verteilt lebten. Das alte Haus seines Onkels verkörperte für ihn wohl so eine Art familiäres Verbindungsglied, und dabei war es unwichtig, wie oft er sich hier aufhielt. Allein der Gedanke daran, dass es hier war und auf ihn wartete, half ihm auf eine Art, die ihm womöglich nie so ganz bewusst geworden war.
    Kirk ging zurück ins Wohnzimmer. Er dachte darüber nach, sich draußen vor dem Haus nach Feuerholz umzuschauen, überlegte es sich dann allerdings wieder anders, da ihm die Energie dafür fehlte. Stattdessen zog er vorsichtig das Tuch vom Sofa und setzte sich.
    Dabei berührte seine Hand etwas, und Kirk erkannte, dass neben ihm auf einem Kissen ein gebundenes Buch lag. Er nahm es in die Hand, und der Geruch des alten Papiers stieg ihm in die Nase. Es war ein Geruch, den er schon seit Kindertagen kannte. Seine Mutter hatte Bücher so sehr geliebt. Kirk sah sich das kleine schmale, in Leder gebundene Buch genauer an. Der Buchdeckel enthielt ein Ornament, jedoch keinen Titel. Er drehte es in den Fingern, sodass er den Buchrücken näher betrachten konnte. Als er die Worte entdeckte, las er sie laut: »
Die Tragödie von Romeo und Julia
.« Seine Stimme hallte leise im Raum wider und ließ den Eindruck entstehen, als wären hier noch niemals Worte laut ausgesprochen worden.
    Doch natürlich hatte man hier schon viele gesprochen.
    Zu viele
, dachte

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