ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
ein Glas Wasser und eine kleine Vase mit Rittersporn zu finden. Er stellte das Tablett neben dem Herd ab, beförderte die Eier aus der Pfanne auf den Teller und fügte schließlich noch drei Scheiben Toast hinzu, nachdem diese leicht angebräunt waren.
Bevor er nach oben ging, trat er ins Wohnzimmer. Dort öffnete er eine antike Holzkiste, in die Metallornamente in Form von stilisierten Schwertlilien eingelassen waren. Er nahm einen kleinen Beutel aus schwarzem Samt heraus, der ein Geschenk enthielt, das er Antonia überreichen wollte: Es war ein goldenes Hufeisen, geschmückt mit einer kleinen roten Rose.
Um den Schock zu mildern
, dachte er, als er zurück in die Küche ging und den Beutel neben das zubereitete Frühstück legte.
Er holte tief Luft, während er das Tablett durchs Wohnzimmer und dann die Treppe hinauftrug. Als er den oberen Stock erreichte, stützte er das Tablett am Türrahmen ab und öffnete die Tür. Antonia schaute aus dem antiken Himmelbett, in dem sie noch immer lag, zu ihm auf. Ihr langes dunkles Haar lag auf dem Kissen unter ihrem Kopf ausgebreitet wie eine Krone.
»Na endlich«, sagte sie mit einem breiten Lächeln. Sie schüttelte die Kissen auf und lehnte sich dagegen. Kirk erhaschte einen kurzen Blick auf ihren nackten Körper, bevor sie die Decke über ihre Brust zog. »Ich habe mich schon gefragt, wie lange du noch in der Küche herumfuhrwerken willst«, sagte sie. »Ich verhungere.«
»Das überrascht mich nicht«, kommentierte Kirk, während er den Raum durchquerte. Sie waren zwar am gestrigen Abend noch vor Mitternacht ins Bett gegangen, aber noch lange wachgeblieben, um den Körper des anderen zu erkunden. »Ich wollte eben, dass alles perfekt ist«, sagte er und stellte das Tablett auf ihrem Schoß ab.
»Ktarianische Eier«, bemerkte Antonia aufgeregt und sang die Worte fast. Sie schaute mit einer Mischung aus Überraschung und Freude zu Kirk auf. »Wann hast du …?«
»Ich habe sie aus Idaho mitgebracht«, erklärte Kirk. Sie waren vor fünf Tagen hier in Kanada angekommen, um vor den starken Schneefällen im Winter noch einige Zeit hier in den Rockies verbringen zu können.
Antonia griff nach der Gabel und probierte die Eier, anschließend erklang ein anerkennendes Seufzen. »Lecker«, sagte sie. »Danke, danke, danke.«
»Gern geschehen«, erwiderte Kirk. Er versuchte zu lächeln, doch er bemerkte, dass sich nur eine Seite seines Mundes nach oben bewegte. Was ihm nun bevorstand, bereitete ihm Unbehagen.
Nachdem Antonia ein paar weitere Bissen Ei verspeist hatte, schaute sie in seine Richtung. Er stand noch immer am Fußende des Bettes und hatte eine Hand um einen der Bettpfosten gelegt. »Willst du etwa nichts essen?«, fragte sie.
»Ich … nein«, meinte Kirk. »Meinem Magen geht es gerade nicht so gut.« Sobald er sich an diesem Morgen dazu entschieden hatte, mit Antonia über das zu sprechen, was geschehen war, wirkte sich seine psychische Anspannung auch auf seinen Körper aus.
»Das tut mir leid«, sagte Antonia. »Du wirst doch wohl nicht krank? Soll ich dir einen Tee machen?« Sie schickte sich an, das Tablett von ihrem Schoß zu nehmen und aufzustehen, doch Kirk hielt sie auf.
»Nein, nein, es geht schon«, sagte er. »Genieß du ruhig dein Frühstück.«
Antonia lächelte ihn an und schaute dann wieder auf das Tablett. »Was ist das denn?«, fragte sie und hielt den schwarzen Samtbeutel hoch.
»Wie ist das denn nur da hingekommen?«, scherzte Kirk und versuchte, optimistisch zu bleiben.
Antonia öffnete den Beutel und nahm das Hufeisen heraus. »Jim, das ist ja wunderschön«, sagte sie. Sie hielt es mit den Enden nach oben vor sich. »Das bringt Glück.«
Wieder versuchte Kirk, zu lächeln, und wieder gelang es ihm nicht überzeugend.
»Was ist los?«, wollte Antonia wissen. »Bereitet dir dein Magen doch Probleme?«
»Es ist nichts«, meinte Kirk.
»Jim, ich lebe jetzt schon seit zwei Jahren mit dir zusammen«, sagte sie. »Ich erkenne genau, wenn dich etwas beschäftigt.« Während sie ihn anblickte, versuchte sie bereits, die Lage einzuschätzen. »Es geht also nicht um deinen Magen, richtig?«
»Nein, nicht nur darum«, bestätigte Kirk.
»Worum geht’s dann?«, fragte Antonia und schien nun ernsthaft besorgt zu sein.
Kirk nahm seine Hand vom Bettpfosten und ging durch den Raum in die gegenüberliegende Ecke. Als er sich zu ihr umdrehte, wusste er, dass nun die Zeit gekommen war, es ihr zu erzählen. »Antonia«, sagte er, »Harry Morrow
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