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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Zeit betrachtete er die Szenen jedoch schweigend.
    Nachdem er sich die Vergangenheit seines Vaters angesehen hatte, bat er darum, die seiner Mutter sehen zu dürfen. Dann betrachtete er das Leben seines älteren Bruders Sam und dann das von Sams Frau Aurelan. Er sah sich auch die Leben von Spock und Pille und Gary Mitchell an, sowie die von Miramanee und Antonia. In jedem davon sah er auch sich selbst, wie er Teil ihrer Leben wurde und einen Einfluss auf deren Verlauf ausübte. Bei denen, die ihn überlebt hatten, sah er auch Szenen, die ihm völlig unbekannt waren: Spock, der einen Säugling im Arm hielt; Pille, der wieder heiratete; Antonia, die eine neue Liebe fand. Dies alles zu sehen, war sowohl einfach als auch schwierig gewesen, doch er war froh, dass er die Gelegenheit wahrgenommen hatte.
    »Hüter«, sagte er schließlich und war schon fast bereit, sich Jean-Luc Picards Leben nochmals anzeigen zu lassen, damit er hineintreten konnte. Doch er spielte mit dem Gedanken, sich zuvor noch die Vergangenheit einer weiteren Person anzeigen zu lassen. Er wusste nicht, ob er es ertragen konnte, aber er wollte es versuchen. »Hüter«, sagte er wieder. »Ich möchte das Leben von Edith Keeler sehen, das sich einst durch dein Zutun mit meinem überschnitt.«
    »Sieh her«
, sagte der Hüter.

ENDPUNKT
Feuertaufe
    Während Jim den Boden der Mission in der Einundzwanzigsten Straße fegte, schaute er immer wieder quer durch den Raum und in die Küche. Gemeinsam mit einem der ehemaligen Rumtreiber, die oftmals in der Mission arbeiteten, erledigte Edith den Abwasch nach dem Abendessen. Sogar jetzt noch, nach einem weiteren langen und anstrengenden Tag voller Aufopferung für die Gestrauchelten, sah sie wunderschön aus. Kirk hatte noch nie jemanden mit solch einer Tatkraft kennengelernt. Sie war eine Frau mit Visionen und Leidenschaft und sie sah eine Zukunft, über die sie nichts wissen sollte und die sie sich eigentlich auch unmöglich vorstellen konnte: Eine Zukunft, in der die gesamte Menschheit gemeinsam für das Wohl aller einstand. Obwohl sie von dieser Zukunft meilenweit entfernt war, tat Edith doch alles, was in ihrer Macht stand, um die Gesellschaft in diese Richtung zu bewegen. Sie half den weniger Glücklichen und fühlte sich für die Zivilisation verantwortlich, deren Teil sie war. Kirk hätte sie nicht noch mehr lieben können.
    Vor ihm stellte Spock den letzten Stuhl mit den Beinen nach oben auf die Tischplatte. Dann ging er zur erhöhten Plattform an einer Seite des Raums hinüber, wo Kirk Kehrblech und Abfalleimer abgestellt hatte. Während der Vulkanier – seine spitzen Ohren waren stets von seiner dunklen Mütze verborgen – auf dem Weg dorthin war, bemerkte Kirk, dass er zu Edith hinübersah.
    Kirk wusste, dass sein Freund rein gar nichts von seiner Beziehung zu der Sozialarbeiterin hielt. Sie waren ins Jahr 1930 auf die Erde zurückgereist, um nach McCoy zu suchen, der nach einer unbeabsichtigten Cordrazin-Überdosis ebenso unbeabsichtigt in die Vergangenheit gereist war. Dadurch hatte der Arzt die Geschichte verändert und die Voraussetzung für einen Sieg Nazideutschlands im Zweiten Weltkrieg geschaffen, wodurch sich eine völlig andere Zukunft entwickelte. Kirk und Spock waren McCoy mit der Absicht nachgereist, vor ihm einzutreffen. Obwohl sie ihn noch nicht hatten finden können, wussten sie mittlerweile jedoch, auf welche Weise er die Zeitlinie beeinflussen würde: Er würde verhindern, dass Edith bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Nun mussten sie ihn davon abhalten.
    Dieses Wissen schmerzte Kirk sehr. Er hatte sich schon vor Wochen in Edith verliebt – eigentlich bereits kurz nach ihrem Kennenlernen –, doch er wusste, was er tun musste. Er durfte seinem Herzen nicht folgen, denn dann würden, wie Spock ihm versichert hatte, Millionen sterben müssen, die in der unveränderten Zeitlinie am Leben geblieben wären.
    Ich sollte mich einfach von Edith fernhalten
, sagte sich Kirk, während Spock die Putzutensilien zu ihm herübertrug. Er hatte so oft daran denken müssen, sogar schon bevor er herausgefunden hatte, dass Edith bald sterben würde, dass sie sterben
musste
. Denn auch wenn man die Auswirkungen von McCoys Einmischung in die Geschichte außer Acht ließ, würden Kirk und Spock auf jeden Fall in ihre eigene Zeit zurückkehren, sobald sie Pille gefunden und die von ihm hervorgerufene Veränderung verhindert hatten. Ob Edith nun überlebte oder nicht, Kirk musste sie verlassen. Sich in

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