ST - TOS 104: Der Friedensstifter
Jahre zuvor. Hier scheint es sich um den zweiten Ehemann zu handeln, der sie verlassen hat.«
»Er hat sich in Sicherheit gebracht, wollten Sie bestimmt sagen, so wie man vor einem Kilogramm Antimaterie schleunigst die Flucht ergreifen sollte«, erwiderte Mudd. »Wer der bedauernswerte Kerl wohl war?«
»Sein Name ist Bischoff«, teilte Spock ihm mit.
»Bischoff!«, rief Mudd. »Ha! Das geschieht ihm recht. Auf Silva V hat er mir einmal ein Raumschiff abgeluchst.«
»Wie es scheint, war dieses Raumschiff der Grundstein für eine inzwischen stattliche Flotte«, sagte Spock, während er weiter die Datenbank durchsuchte. »Er ist hier als einer der reichsten Individuen des Systems aufgeführt und als ehemaliger Eigner eines interstellaren Fracht- und Passagierunternehmens, das große Teile dieses Sektors beherrschte.«
»Ha!«, rief Mudd wieder. »Es waren meine Ideen, die ihn so weit gebracht haben.« Dann runzelte er die Stirn. »Sie sagten ‚ehemaliger Eigner‘. Was ist mit ihm geschehen?«
»Wie es aussieht, brach er mit seinem Flaggschiff zu einer Privatreise auf, von der er niemals zurückkehrte.«
»Er hatte von Stella die Nase voll«, schlussfolgerte Mudd. »Ich schätze, bei der Scheidung hat sie alles bekommen.«
»Richtig«, sagte Spock.
»Also ist sie jetzt wieder reich«, sagte Mudd und rieb sich nachdenklich das Kinn.
»Wieder?«, fragte McCoy. »Haben Sie sie nur wegen ihres Geldes geheiratet?«
Mudd lachte. »Ich? Doktor, Sie überraschen mich. Natürlich habe ich sie wegen ihres charmanten Charakters geheiratet!«
»Bedauerlicherweise«, sagte Spock, »hat sie einen Teil ihres neu erworbenen Reichtums dazu benutzt, sich eine neue Identität zu verschaffen, was in diesem System durchaus legal zu sein scheint. Wir erhalten die entsprechenden Informationen jedoch nur dann, wenn wir stichhaltige Beweise für frühere kriminelle Machenschaften vorlegen können.«
»Ja, das ist eine Sache, die mir schon immer am Hoffman-System gefallen hat«, sagte Mudd und lehnte sich im Kommandosessel zurück. »Leider hat man irgendwann die Preise kräftig erhöht, aber die Leute stehen zu ihrem Wort. Man erfährt wirklich nichts über eine neue Identität, wenn die Leute ihr Vorstrafenregister geklärt und die Gebühr bezahlt haben.« Er seufzte. »Zu schade. Andernfalls hätten wir sie vermutlich lokalisieren können.«
McCoy schnaufte. »Ersparen Sie uns die Krokodilstränen, Harry.«
»Trotzdem«, warf Spock ein, »scheint er die Wahrheit zu sagen, was die Voraussetzungen für die Weitergabe von Informationen über neue Identitäten betrifft. Sofern wir sie nicht eines Verbrechens überführen können, das sie in ihrem früheren Leben begangen hat, wird die Regierung uns unter keinen Umständen ihren Namen nennen.« Er dachte kurz nach. »Ich könnte sämtliche Nachrichtenmeldungen der vergangenen drei Jahre durchgehen und sie mit ihren Gesichtszügen vergleichen, aber das könnte Tage dauern, und die Erfolgswahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch.«
»Ich habe eine bessere Idee«, sagte McCoy.
»So?«
»Ja. Uhura, geben Sie mir den Leiter dieser Identitätsbehörde. Nicht irgendeinen Lakaien, sondern den obersten Chef. Sagen Sie ihm, ein medizinischer Offizier der Sternenflotte möchte wegen eines dringenden Kontaminationsproblems mit ihm reden.«
»Wird gemacht, Doktor.«
»Dr. McCoy«, sagte Spock. »Darf ich Sie daran erinnern, dass ein Missbrauch Ihres Rangs mit einer Haftstrafe geahndet wird?«
»Wer redet denn von einem Missbrauch? Ich habe lediglich vor … Hallo!« Auf dem Hauptschirm erschien das Bild eines tadellos gekleideten Mannes in den Vierzigern oder Fünfzigern, der hinter einem gewaltigen Holzschreibtisch saß. Kein Fetzen Papier verunstaltete die glänzende Oberfläche. Sehr gut. Das hieß, dass er wirklich ein hohes Tier war. Zumindest hoffte McCoy, dass er mit der entsprechenden Macht ausgestattet war. »Ich bin Dr. Leonard McCoy, der leitende Bordarzt der
U.S.S. Enterprise
«, stellte er sich vor. »Ich untersuche einen schweren Fall des nevisianischen Stasis-Syndroms in einem benachbarten Sonnensystem, und dazu muss ich mit einem Bürger Ihres Planeten reden.«
»Nevisianisches Stasis-Syndrom?«
, sagte der Mann mit gerunzelter Stirn.
»Davon habe ich noch nie gehört.«
»Das überrascht mich nicht«, sagte McCoy. »Ich habe es selbst erst vor Kurzem entdeckt. Die Körperfunktionen sind praktisch auf Null reduziert, und bis jetzt wurde beim Eintreten dieses Zustands
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