ST - TOS 104: Der Friedensstifter
umsah, »wo bin ich diesmal gelandet?«
»In Arnhall«, sagte eine Stimme zu seiner Linken. Er starrte durch die diesige Luft und sah seine Erwartungen bestätigt. Erst dann wurde ihm bewusst, was die Frau gesagt hatte.
»Wo genau ist das?«, wollte er wissen. »In Beziehung zu Distrel.«
»Das sollte im Augenblick nicht Ihre dringendste Frage … oh.« Sie hielt inne, als sich der Dunst teilte und sie erkennen konnte, wer eingetroffen war. »Sie sind einer der Fremden«, stellte sie fest.
»James Kirk, Captain der
Enterprise
«, stellte er sich vor. Er stieg aus der Wanne und ging auf sie zu. Die übrigen Nevisianer in den anderen Wannen starrten ihn verblüfft an, aber er achtete nicht weiter darauf. »Es ist mir gleichgültig, wo Arnhall ist. Ich will nur zu meinem Schiff zurück. Und ich werde kein Nein als Antwort akzeptieren.«
»Ich … äh … dann sollten Sie sich an den Rat der Helden wenden«, sagte sie.
»Gut. Gehen wir.«
Sie rührte sich nicht von der Stelle. »Wollen Sie sich nicht zuerst ein wenig entspannen? Die meisten Leute brauchen nach ihrem zweiten Tod etwas Zeit, um über alles nachzudenken und sich der Veränderungen in ihrem Leben bewusst zu werden.«
»Genau darum geht es«, sagte Kirk. »Mein Leben wird sich nicht ändern. Ich werde zur
Enterprise
zurückkehren, meine Leute einsammeln, und dann werden wir Ihnen und Ihrem idiotischen Krieg den Rücken zukehren.«
»Ich glaube nicht, dass man Ihnen eine Rückkehr erlauben wird.«
»Dann sollten Sie lieber Ihre Vorschriften ändern, denn genau das werde ich tun.«
Sie holte tief Luft. »Sie sollten wirklich mit dem Rat der Helden reden.« Diesmal setzte sie sich in Bewegung und führte ihn an den übrigen Betreuern vorbei, die auf weitere Neuankömmlinge warteten, bis sie den Badesaal verließen.
Zehn Minuten später war er in einen weichen, regenbogenfarbenen Trainingsanzug gekleidet. Sein Haar war immer noch etwas feucht, als man ihn in den Ratssaal führte. Mit dem Transporter im Vorzimmer, dem Aufenthaltsraum auf der einen und dem Esszimmer auf der anderen Seite, war das Ganze eher wie eine Wohnung angelegt. Er hatte keine Ahnung, wo er sich auf dem Planeten befand. Seine Bademeisterin und er hatten drei Transportersprünge zurücklegen müssen, um diesen Ort zu erreichen. Er lag ein gutes Stück vom Äquator entfernt, wenn er den Stand der Sonne und die kühle Luft berücksichtigte, aber mehr konnte er den Hinweisen nicht entnehmen. Es spielte im Grunde auch keine Rolle, da er nicht einmal wusste, auf welchem Planeten er sich befand. Die Schwerkraft erschien ihm schwächer als auf Prastor oder Distrel, aber er konnte es nicht mit Gewissheit behaupten. Dazu stand er noch zu sehr unter den Auswirkungen des letzten Adrenalinschubs.
Der Rat der Helden entpuppte sich als Gruppe aus drei weißhaarigen Nevisianern – zwei Frauen und ein Mann –, die in bequemen Sesseln vor einem Kamin saßen, in dem mehrere brennende Scheite einen angenehmen Duft verbreiteten und die Kühle vertrieben. Ein großes Fenster in der Wand rechts vom Kamin gestattete einen herrlichen Ausblick auf einen See vor schneebedeckten Berggipfeln in der Ferne. Ein Stück seitlich erweckte ein Haufen aus Steinen den Eindruck der Ruine einer uralten Burg. Nur noch Teile von zwei Wänden standen aufrecht, und Bäume, die darin Wurzeln geschlagen hatten, streckten ihre Äste durch die leeren Fenster nach draußen.
»Willkommen in Arnhall«, sagte die Frau, die in der Mitte saß.
»Danke.« Vor dem Kamin stand ein vierter Sessel, der offenbar für Kirk gedacht war, aber er setzte sich nicht. »Ich würde gerne länger bei Ihnen bleiben, aber ich habe zu Hause noch einige dringende Angelegenheiten zu erledigen.«
Der Mann auf der rechten Seite lachte leise. »Hier ist jetzt Ihr Zuhause. Was hinter Ihnen liegt, ist Vergangenheit. Darum geht es in diesem Krieg.«
Kirk war dieser Kerl auf Anhieb unsympathisch. »So? Ich habe eher den Eindruck, dass Sie hier eine Armee trainieren. Wie sieht Ihr Plan aus? Die Eroberung der Galaxis? Oder nur dieses Quadranten?«
Der Mann lachte erneut. »Ich fürchte, wir würden recht armselige Krieger abgeben. Wer bereits zweimal gestorben ist, legt nur wenig Wert darauf, sein Leben ein drittes Mal zu riskieren. Vor allem, wenn man weiß, dass es diesmal dauerhaft sein wird. Auch darum geht es im Krieg.«
»Ich habe schon mehrere Leute gehört, die davon sprachen, für den Frieden kämpfen zu wollen«, erwiderte Kirk. »Meistens
Weitere Kostenlose Bücher