ST - TOS 104: Der Friedensstifter
ist.«
Mudd lachte schrill. »‚Zögernd‘ ist nicht ganz der richtige Ausdruck, mein lieber Spock. Ich werde nicht zu ihr zurückgehen, und damit hat es sich!«
Spock runzelte die Stirn. »Sie verhalten sich unlogisch.« Wie er es sagte, schien er damit zu rechnen, dass Mudd bei dieser Anschuldigung vor Scham im Boden versank, doch dieser schnaufte nur.
Sulu erkannte sofort das Problem. Spock argumentierte wie ein Vulkanier und versuchte an Harrys Verantwortungsgefühl zu appellieren. Doch Harry besaß gar keinen Sinn für Verantwortung. Nur einen Selbsterhaltungstrieb.
»Mr. Spock«, sagte Sulu und stand von seiner Station auf. »Bei allem Respekt, aber ich denke, ich könnte Ihnen eine bessere Methode demonstrieren, mit der wir bekommen, was wir brauchen.«
Spock hob eine Augenbraue und blickte ihn irritiert an. »Bitte«, sagte er jedoch.
Sulu ging einen Schritt auf Mudd zu, der misstrauisch zurückwich – aber er war nicht schnell genug. Denn Sulu packte seinen rechten Arm, wirbelte ihn herum und drückte ihn gegen die Wand, genauso wie er es mit dem Nevisianer gemacht hatte, der für Chekovs Tod verantwortlich gewesen war. Mudd heulte protestierend auf, doch Sulu drückte ihm unerbittlich den Arm auf den Rücken, bis er hörte, wie die Gelenke unter der Belastung knirschten.
»Wo ist sie, Harry?«, fragte er völlig ruhig.
»Spock! Das können Sie nicht zulassen!«, kreischte Harry. Er versuchte sich zu Spock umzudrehen, um Augenkontakt herzustellen, aber Sulu hielt ihn weiterhin gegen die Wand gepresst. »Das ist unerhört!«
Spock schien es in der Tat unangenehm zu sein, mit ansehen zu müssen, wie ein Sternenflottenoffizier auf der Brücke eines Raumschiffes einen Zivilisten in die Mangel nahm, doch Sulu zeigte ihm seine freie Hand und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
Ich werde ihm nicht wehtun
, sagte er stumm mit den Lippen.
Jedenfalls nicht sehr, fügte er in Gedanken hinzu.
Dann wandte er sich wieder Mudd zu, der mit der freien Hand herumfuchtelte, ohne damit etwas zu bewirken. »Die Koordinaten, Harry«, sagte Sulu und verstärkte ein wenig den Druck auf seinen Arm.
Uhura kicherte leise.
»Ich werde mich beschweren! Man wird
Sie
vor Gericht stellen!«
»Dann müssen Sie die Anklageschrift mit zwei gebrochenen Armen und zehn gebrochenen Fingern unterschreiben«, erwiderte Sulu immer noch mit völlig gelassener Stimme. »Diese Probleme können Sie vermeiden, wenn Sie uns die Koordinaten nennen.« Wieder riss er Mudds Arm ein Stück nach oben.
»Autsch! Sie werden … Aaahh! Also gut, einverstanden, aber ich verlange … Aahh! Ich meine es ernst. Ich verlange getrennte Unterbringung, und mir soll während der gesamten Zeit ein bewaffneter Leibwächter zur Verfügung stehen. Wenn Sie es mir nicht versprechen, werde ich die gebrochenen Arme und Finger in Kauf nehmen, weil Stella mir viel Schlimmeres zufügen würde.«
Als er Mudds jämmerlichen Tonfall hörte, fragte Sulu sich, ob der Mann übertrieb. Bestimmt … oder? Aber sie würden Mudd sowieso eine Wache zur Seite stellen, um zu gewährleisten, dass er sich nicht aus dem Staub machte, also konnten sie bedenkenlos auf dieses Versprechen eingehen. Sulu lockerte den Druck auf seinem Arm. »Abgemacht«, sagte er. »Wo finden wir sie?«
»Im Hoffman-System«, sagte Mudd resignierend. »Sie lebt auf York III im Hoffman-System.«
»Sehr gut«, sagte Spock. »Lieutenant Uhura, rufen Sie Ensign Chekov zurück. Wir werden aufbrechen, sobald wir ihn an Bord genommen haben.«
»Verstanden«, sagte sie, doch dann zögerte sie, bevor sie sich wieder ihrer Kommunikationskonsole zuwandte. »Mr. Spock? Während Sie fort waren, erhielten wir neue Befehle von Admiral Tyers. Wir sollen uns mit der
U.S.S. O’Halloran
im Duval-System treffen.«
Spock nickte. »Ich verstehe. Aber ich fürchte, dass wir dieses Rendezvous verpassen werden. Ich werde ihr eine Erklärung schicken, während wir zum Hoffman-System unterwegs sind.«
DREIUNDZWANZIG
Kirk zuckte heftig zurück und bemühte sich, das Gleichgewicht zu wahren. Was war geschehen? Noch vor einer Sekunde hatte er Harry Mudd in Sicherheit gezerrt, und jetzt …
Infolge seiner hektischen Reaktion spritzte überall Wasser auf. Wasser. Verdammt, er war schon wieder getötet worden!
Er prustete, als er unter die Oberfläche geriet, dann fand er endlich einen Halt und richtete sich auf. Er schüttelte sich das nasse Haar aus den Augen. »Okay«, sagte er, während er sich nach den nackten Frauen
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