Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily K. Weidemann
Vom Netzwerk:
war es mir auch egal.
Ich dachte an all die Male, an denen Andy sich für mich geopfert hatte, mir den Rücken freihielt und versucht hatte, mich zum Lachen zu bringen.
Wie hatte ich ihm nur jemals Dick vorziehen können? Die Antwort darauf war simpel und umso schmerzlicher: Dicks plötzliche Aufmerksamkeit hatte mich geblendet und von ihm abgelenkt. Er faszinierte mich, denn ich kannte ihn nicht so gut wie Andy, der für mich nur der beste Freund war. (Auch, wenn sich das mit der Zeit änderte.)
Die ganzen Monate seit seinem unangekündigten Besuch hatte ich mich genauso selbst belogen. Ich hatte mich mit jedem Brief mehr in ihn verliebt. Aber er war fort, für immer. Niemals würde er all die Menschen kennen lernen, die ihm durch meine Briefe vorgestellt wurden.
Genauso würde ich nie diejenigen treffen, von denen er geschrieben hatte – Josh ausgenommen.
Niemals mehr würde Andrew Chevalier irgendjemanden zum Lachen bringen.
Und diese simple Feststellung gab mir den Rest. Sie war so traurig, die Situation so hoffnungslos, dass ich weinte, bis ich langsam in den Schlaf driftete.

Am Horizont über dem Meer in meinem Traum flog ein einsamer Vogel. Es sah aus, als hätte er mit einem anderen gekämpft, aber er kam direkt auf das Boot zu, auf dem ich mich seltsamerweise befand. Seine Silhouette entsprach der eines Adlers.
Doch dann zogen Wolken auf und verborgen ihn vor mir.

    Kapitel 20:
Die nächsten Tage verschwimmen vor meinen Augen. Ich weiß nicht mehr viel, nur dass ich niemanden an mich heran ließ. Wie ein Roboter erledigte ich meine Pflichten, aber meine Gedanken waren weit weg.
Erst an Silvester nahm ich bewusst wieder etwas wahr.
Brandon und Leah saßen in der Küche, es war früh am Morgen. Sie dachten vermutlich, ich würde noch schlafen oder sowieso nicht zuhören.
„ Ich mache mir Sorgen um sie. Sie hat kaum etwas gegessen und wenn überhaupt, dann nur auf Aufforderung. Sie geht zur Arbeit, macht ihre Hausaufgaben, aber ich höre sie nachts weinen, wenn sie denkt, ich würde schlafen.“, sagte Lesh mit gedämpfter Stimme.
„ Ja, das habe ich auch bemerkt. Am besten sie bleibt heute hier. Die vielen Leute heute Abend wären sicher nicht besonders gut für sie. Abgesehen davon, dass sie keinen einzigen Menschen kennt...“, stimmte Brandon ihr leise zu.
„ Ein Tapetenwechsel würde ihr sicher gut tun. Die ganze Zeit wenn sie Zuhause ist hockt sie in ihrem Zimmer und tut nichts außer leer in die Gegend starren. Sollte sich das nicht bessern, muss ich ihre Eltern anrufen. Das kann ich kaum allein verantworten. Stace hat das ganze nicht verdient.“
„ Da stimme ich dir zu. Vielleicht war es falsch, sie für mich beanspruchen zu wollen, aber sie ist unglaublich schön und liebenswert. Halt! Ich weiß, was du sagen willst – aber ich habe es schon beim ersten Mal verstanden. Trotzdem will ich sie nicht als Freundin verlieren. Sie ist erfrischend anders, findest du nicht auch? Und sie ist selbstlos.
Das habe ich selten erlebt. Noch viel seltener, dass sich ein Mädchen nicht von teuren Dingen beeindrucken lässt. Warum denkst du, hat mein Dad so viele Liebschaften? Wohl kaum, weil er so ein toll aussehender Mann ist...“
„ Ich werde heute nicht hierbleiben.“, sagte ich zu ihrer Überraschung.
Leah stand auf und wollte mich umarmen, aber ich schüttelte nur den Kopf. Brandon erhob sich ebenfalls, doch ich bedeutete beiden, sich zu setzen.
Es reichte mir. Ich war immer noch ein normaler Mensch. Vielleicht benahm ich mich nicht so, aber eine Stimme sagte mir, dass der Adler, angeschlagen wie er war, trotzdem nicht aufgegeben hätte. Er war weitergeflogen, auf ein Ziel zu.
Mein Ziel würde kein Boot sein, auf dem ich mich ausruhen konnte, sondern das Studium so gut wie möglich abzuschließen. Ich würde nicht aufgeben. Ich würde kämpfen.
Das wurde mir in diesem Moment klar. Nie wieder sollte jemand an mir zweifeln, ganz gleich wer es war.
Mit all der von mir aufzubringenden Entschlossenheit schaute ich sie an.
„ Ich habe mich lange genug verkrochen. Ihr denkt wahrscheinlich dass ich jetzt total durchdrehe, aber Andy hätte nicht gewollt, dass ich aufgebe, ohne wenigstens gekämpft zu haben. Also werde ich mich nicht weiter verkriechen. Versprechen ist Versprechen. Und ich gedenke meine einzuhalten.“, verkündete ich den beiden.
Sie sahen sich überrascht an und starrten dann mich an. Ich zuckte mit den Schultern und nahm mir eine Scheibe Toast von gestern.
Um meine

Weitere Kostenlose Bücher