Stadt Aus Blut
einsamen, hilflosen Mädchens. Die Brust ihrer Mutter, die sich an mich presst, während sie meinen Mundwinkel küsst. Philip, der sich plappernd über Dobbs’ Leiche beugt. Daniel, der mich um Hilfe bittet, während Jorge sich vor unseren Augen die Seele aus dem Leib kotzt. Dale Edward Horde, arrogant und grausam, erfahren im Umgang mit Fäusten und Peitschen. Amandas Hand, die unter einem T-Shirt an meine gekettet ist, nur Zentimeter voneinander entfernt. Die ätzende Säure in meinen Adern. Und ein Geruch, der keiner ist. Der etwas ist, was nicht sein kann. Der Keller einer Schule, der Ort eines Verbrechens, das noch niemand außer mir bemerkt hat.
Dann Schreie. Leute schreien. Ich kenne diese Schreie.
Ich bin nicht tot.
Nicht tot.
Aber auch nicht am Leben.
Der Keller der Schule wird von einer zischenden Campinglampe erleuchtet.
Marilee schreit. Und das nicht ohne Grund.
– Benutzen Sie das Kondom.
– Ich mag keine Kondome.
– Ich habe es Ihnen nicht ohne Grund gegeben. Benutzen Sie es.
– Scheiße. Da spür ich ja nichts.
– Und Sie lassen kein Sperma zurück.
– Okay.
– Wir können uns zwar einige widersprüchliche Elemente bezüglich des Beweismaterials leisten, das wir hier deponieren, aber wir sollten nicht hochmütig werden und fahrlässig vorgehen.
– Okay, okay.
Der Trottel öffnet die Verpackung des Kondoms. Er kniet mit geöffneter Hose neben Marilee und versucht, den Gummi über seinen halb erigierten Penis zu streifen. Marilee liegt auf dem Bauch. Sie haben ihr das Kleid fast ganz vom Körper gerissen und ihr Höschen bis zu den Füßen heruntergezogen. Sie ist gefesselt, geknebelt und betäubt. Aber das Bakterium in ihrem Blut lässt sie kreischen und an dem Gürtel zerren, der um ihre Handgelenke geschlungen ist.
Ich liege neben einem Stapel kaputter Pulte. Um mich werden sie sich als Nächstes kümmern. Wenn Horde mit seiner Frau und seiner Tochter fertig ist.
Er steht nackt auf dem Pappdeckel, wo ich ihn zum ersten Mal gerochen habe. Wo er die tote Whitney Vale vergewaltigt hat. Seine Tochter liegt friedlich schlafend zu seinen Füßen. Er hat ihr Schuhe und Socken ausgezogen und ordentlich neben sie gestellt. Er sieht zu, wie der Trottel das Kondom überstülpt, Marilee das Höschen von den Knöcheln zerrt und ihr die Beine spreizt.
– Noch nicht.
Der Trottel schaut ihn verständnislos an, Schwanz in der Hand.
– Was?
– Drehen Sie erst ihren Kopf in meine Richtung. Sie soll alles mitkriegen. Aber passen Sie auf ihre Zähne auf.
Der Trottel schüttelt den Kopf, packt Marilee bei den Haaren und dreht ihren Kopf herum. Horde ist durchtrainiert und fast vollständig mit ergrauenden Haaren bedeckt. Er kniet neben Amanda. Sein Penis steht wie eine Eins zwischen seinen Knien. Er fängt an, Amanda die Hose aufzuknöpfen.
– Selbstdisziplin ist eine Tugend. Das habe ich dir immer gepredigt, mein Schatz. Jedes Mal, wenn du mir untreu warst, habe ich dich daran erinnert, dass deine Unfähigkeit, deine Leidenschaften unter Kontrolle zu halten, einmal zu einem bösen Ende führen wird.
Er öffnet den Reißverschluss von Amandas Hose und starrt auf das Dreieck aus weißer Baumwolle darunter.
– Regelmäßig seinen Leidenschaften nachzugeben schwächt nicht nur das einzelne Individuum, sondern auch diese Leidenschaften selbst. Selbstdisziplin und Willenskraft dagegen stärken das Individuum und vergrößern den Appetit.
Er schiebt seinen Zeigefinger in Amandas Hosenbund und zieht ihre Jeans langsam über ihre schmalen Hüften.
– Selbstdisziplin erlaubt es einem, seine Leidenschaften genau zu formulieren und sich gewisse Situationen vorzustellen, in denen man sie sich erfüllen kann. Nur so kann es einem gelingen, die richtigen Vorbereitungen zu treffen, um diese Situationen auch eintreten zu lassen.
Er hat ihr jetzt die Hose ausgezogen, faltet sie sorgfältig zusammen und legt sie auf den Stapel mit Schuhen und Socken.
– Insgesamt kann man zweifelsfrei behaupten, dass dein Mangel an Selbstdisziplin und meine meisterliche Beherrschung dieser Tugend dich in deine jetzige Position gebracht hat. Und mich in die meine.
Er fährt mit einem Finger über den Unterhosengummi seiner Tochter und nickt.
– Jetzt dürfen Sie anfangen. Aber stellen Sie sicher, dass sie mich beobachtet.
Der Trottel grunzt und versucht schwerfällig, seinen inzwischen schlaffen Penis in Marilee zu stecken, während er ihr immer noch den Kopf hält, damit sie ihren Mann beobachten kann.
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