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Stadt aus Sand (German Edition)

Stadt aus Sand (German Edition)

Titel: Stadt aus Sand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario , Enzo d'Alò , Gaston Kaboré
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auch Inogo und Ogoibélou in eine kleinere, stickige Höhle.
    »Halt das«, befahl Setuké Serou und reichte ihm das Feuerzeug.
    Das Licht ging aus.
    »Und sorg dafür, dass es brennt.«
    Serou versuchte ein paar Mal, mit dem Rädchen die Flamme zu entzünden, bis Ogoibélou neben ihm etwas grummelte, ihm das Feuerzeug aus der Hand nahm und es wieder anmachte.
    Setuké hatte sich auf den Boden gekniet, wo jemand weitere Leichentücher ordentlich abgelegt hatte. Er begann sie sorgfältig auszuwickeln, wobei ein schauderhaftes Geräusch wie von brechenden Knochen entstand.
    »Bei Amma!«, rief Serou angsterfüllt aus. »Was tust du da?«
    Setuké hielt einen Moment inne. »Benutz keine Worte, die du nicht in den Mund nehmen darfst!«, verwarnte er ihn. »Und stell hier drin keine Fragen. Dies ist ein heiliger Ort.«
    »Und warum … wickelst du dann … diese Skelette aus?«, fuhr Serou mit angstgeweiteten Augen fort.
    Die Flamme des Feuerzeuges ging aus und gleich wieder an.
    Wieder ertönte dieses hässliche Geräusch.
    »Das sind keine Skelette, Serou«, sagte Setuké.
    Das Grabtuch, das er geöffnet hatte, enthielt vier alte Gewehre der Fremdenlegion. Wie die anderen Tücher: Insgesamt waren es zwölf Gewehre, zwanzig Bajonette und sechzehn Schachteln Munition.
    »Ihr müsst sie zum Schmied bringen«, befahl Setuké. »Er weiß, wie man sie zusammenbaut und benutzt.«
    Als er die Enttäuschung in den Gesichtern der Brüder sah, fügte er hinzu: »Sofort.«
    Ogoibélou nickte. Er schlug vor, sie sollten erst einmal alles aus der Höhle tragen, es von dem Felsvorsprung abseilen und es dann auf ihre Schultern laden.
    »Wenn wir ein paar Mal hin- und herlaufen, haben wir es bald geschafft«, sagte er.
    Dann reichte er Inogo das Feuerzeug. »Los!«
    Die Flamme ging aus und wieder an.
    Ogoibélou kniete sich nieder, um das erste Grabtuch mit den Gewehren aufzuheben.
    Serou nahm das zweite.
    In wenigen Minuten hatten sie das von Setuké und Matuké angelegte geheime Waffenarsenal nach draußen geschafft.
    »Jetzt geht, schnell«, ermutigte sie Setuké, als sie damit fertig waren. Er berührte sie beide mit seinen Stöcken. »Und sagt den Männern Bescheid.«
    Ogoibélou und Serou verließen wieder die Grotte. Als ihnen der kleine Bruder folgen wollte, hielt ihn Setuké mit seinem Stock zurück.
    »Du nicht, Inogo«, sagte er.
    Er zündete ein zweites Feuerzeug an, hob es zur Höhlendecke und sagte: »Ich muss dir etwas zeigen.«

DER FÜRST
    Das Zimmer war vollkommen mit Teppichen ausgekleidet. Außerdem stand darin ein großer Thron, der einem Rabenflügel glich und aus geflochtenen Dornenranken geformt war. Dort saß der Fürst der Stadt aus Sand und konzentrierte sich mit weitgeöffneten Armen auf seinen Zauber.
    Er sprach noch ein letztes schreckliches Wort.
    Dann schwieg er und legte seine Hände vors Gesicht.
    Eine Ampulle aus gelbem Glas rollte geräuschlos über die Teppiche.
    Schließlich verstummte das fiebrige Flüstern des verbotenen Zaubers. Stille kehrte ein. Der Fürst sank auf dem Thron in sich zusammen, stützte den Kopf in die Hände und blieb regungslos sitzen. Er war erschöpft.
    Er hatte die Schlangen aus schwarzem Rauch lange am Leben erhalten. Und in der Ampulle eine wichtige Seele eingeschlossen.
    Aber noch durfte er sich nicht ausruhen.
    Plötzlich spürte er, das da noch jemand im Raum war. Er sah auf. Jemand stand in der Tür.
    Langsam, ganz langsam senkte der Fürst der Stadt aus Sand seine langen bemalten Fingernägel in den Schoß und drehte seinen Kopf in diese Richtung.
    »Und wer bist du?«, fragte er das Mädchen.
    Es konnte wohl nichts schrecklicher klingen als der Tonfall, in dem er diesen einfachen Satz aussprach.
    »Ich heiße Rokia«, sagte die Gestalt, die im Vergleich zu ihm winzig wirkte.
    Rokia betrat das Zimmer und kam näher. Als sie vor dem Thron stand, betrachtete sie den Fürsten ohne irgendein Anzeichen von Furcht. Im Raum mit den Teppichen herrschte eine gespenstische Atmosphäre, und es war sehr warm.
    Der Fürst rutschte unruhig auf dem Thron hin und her, denn er war es nicht gewohnt, dass man ihn so ansah. Und er war es nicht gewohnt zu sprechen. Oder sich selbst Fragen stellen zu müssen, auf die er keine Antwort wusste.
    Warum waren keine Wachen bei dem Mädchen?
    Und was hatte es hier in seinem Thronraum zu suchen?
    »Wie bist du hier hereingekommen?«, fragte er.
    »Ich bin von dort drüben gekommen«, sagte sie, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
    Draußen vor

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