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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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gefahren; alles schien viel langsamer abzulaufen, und während der Wagen stetig bergauf fuhr, hatte Sky das seltsame Gefühl, dass sein Puls ebenfalls langsamer wurde, genau wie in dem Labyrinth.
    Sulien sah ihn prüfend von der Seite an.
    »Wie findest du denn das Leben im sechzehnten Jahrhundert so?«, fragte er.
    »Wir machen alles ganz anders als ihr in euer Welt, nicht wahr?«
    »Es ist merkwürdig«, gab Sky zu. »Eigentlich hätte ich erwartet, dass es bei Ihnen langweiliger ist, aber es scheint ja ganz schön viel los zu sein. Erzählen Sie mir mehr über die Gefahren.«
    »Wir brauchen sehr lange, um unsere Erfahrungen zu machen«, sagte Sulien und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Familienkriege wie der zwischen den Nucci und den di Chimici dauern über Generationen. Manchmal brodeln sie unterirdisch wie ein Vulkan, manchmal gibt es gewalttätige Eruptionen von Mord und Totschlag. Zurzeit hat man das Gefühl, dass die ganze Stadt ein Hexenkessel ist, der bis zum Überkochen erhitzt ist. Diese Hochzeiten bieten die perfekte Gelegenheit für Verbrechen. Die Stadt wird überfüllt sein mit Fremden, der Brautzug führt durch die Straßen, in denen sich Zaungäste, Gratulanten und Bürger drängen, und keine noch so große Anzahl von Stadtwachen kann die Menschenmengen im Auge behalten. Das bedeutet, dass ein einzelner Mann, der mit einem Dolch bewaffnet ist, in der Lage ist, alte Rechnungen zu begleichen.«
    »Und wie kommen dabei die Stravaganti ins Spiel?«
    »Sechs von ihnen werden mindestens in der Stadt sein«, sagte Sulien. »Du, ich und Giuditta und die drei aus Bellezza – Rodolfo, Luciano und Doktor Dethridge selbst. Unsere Aufgabe ist es, das zu tun, was die Wachen nicht leisten können: die Duchessa von Bellezza zu beschützen und zu versuchen für den Rest der Bevölkerung den Frieden zu bewahren. Und uns möglichst vom Herzog fern zu halten, da er etwas gegen die Stravaganti hat.«
    »Und welche Aufgabe, die von euch anderen nicht geleistet werden kann, soll ich übernehmen?«
    »Das weiß ich eben nicht. Du musst einfach die Augen offen halten und auf die rechte Gelegenheit warten«, sagte der Mönch. »Ich bin überzeugt, dass sie kommt – und ich bin fast ganz sicher, dass es bei den Hochzeiten sein wird.«

    Francesca di Chimici und die junge Duchessa waren überraschenderweise gute Freundinnen geworden. Das erste Mal waren sie sich begegnet, als die junge Prinzessin aus Bellona gezwungen worden war, nach der »Ermordung« der alten Duchessa in der Neuwahl der Herrscherin gegen Arianna anzutreten. Man hatte sie außerdem gezwungen den alten Ratsherrn Albani zu heiraten, von dem sie jedoch später durch eine Annullierung der Ehe durch den Papst freigekommen war.
    Als sie sich dann aber wieder getroffen hatten, während Prinz Gaetano zu Besuch in Bellezza war und um Arianna warb, hatte sich Arianna überraschend für die junge Frau erwärmt. Es war eindeutig, dass Francesca sowohl sehr unglücklich, als auch sehr verliebt in Prinz Gaetano gewesen war, und Arianna hatte alles in Bewegung gesetzt, um Vetter und Cousine zusammenzubringen. Und als Gaetano schließlich den Mut gefasst und um Arianna angehalten hatte, war sie froh gewesen, dass sie ihn abweisen konnte. Arianna mochte Gaetano zwar sehr und hatte bei dieser Gelegenheit entdeckt, dass es auch sympathische Chimici gab, aber heiraten wollte sie ihn nicht.
    Arianna und Francesca waren gleichzeitig nach Bellezza zurückgekehrt und hatten sich während der Zeit richtig angefreundet. Die Chimici-Prinzessin packte ihr Hab und Gut und zog sich aus dem Haus Albanis zurück, ehe sie endgültig nach Bellona heimkehrte.
    Und jetzt war sie wieder in Bellezza, als Gast der Duchessa. Die beiden jungen Frauen unterhielten sich nie über Regierungsgeschäfte und Francesca hatte keine Ahnung, dass Ariannas Mutter noch lebte; nicht einmal Gaetano wusste das.
    Stattdessen vertieften sie sich gerne in ein Gespräch über Kleider.
    »Das letzte Mal habe ich keine richtige Hochzeit feiern können«, sagte Francesca.
    »Deshalb habe ich so auf eine schöne Zeremonie in Giglia gehofft, doch nun müssen wir den Tag mit Gaetanos zwei Brüdern und Vetter Alfonso teilen und es wird der reinste Zirkus. Vier Paare – kannst du dir das vorstellen? Es ist eigentlich nicht nach meinem Geschmack, den Tag mit drei anderen Bräuten zu teilen!«
    »Aber du bist auf jeden Fall die hübscheste, da bin ich sicher«, sagte Arianna und zog ihre grüne Maske zurecht.
    »Ach,

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