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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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wovon jede zweite ebenfalls in einer winzigen Lilie endete. Der gesamte Reif sollte mit rechteckig und rund geschnittenen Edelsteinen besetzt werden.
    Doch der Juwelier bekam einen zweiten, noch geheimeren Auftrag: eine kleinere Krone für die Großherzogin, eine Kopie derjenigen, die von ihrem Herrn und Meister getragen werden sollte. Und wenn der Juwelier sich fragte, wer sie wohl tragen sollte, da der Herzog ja Witwer war, dann war ihm sein Leben wohl lieb genug, als dass er die Frage nicht aussprach. Außerdem würde er sehr beschäftigt sein; der Herzog hatte auch ein eng anliegendes Halsband aus Perlen und Diamanten bestellt, eine Anstecknadel mit Anhänger in der Form einer bellezzanischen Mandola und zwei silberne Halsbänder, die »groß genug für einen großen Hund« sein sollten, wie sich der Herzog ausdrückte.
    »Handelt es sich um einen speziellen Hund, Euer Gnaden?«, wagte der Juwelier zu fragen. »Den ich abmessen könnte?«
    »Sie sind überhaupt nicht für einen Hund«, sagte Nicholas hochmütig. »Ich habe zwei gefleckte Großkatzen aus Afrika bestellt; die Halsbänder sind für sie.«
    »Es macht wirklich nichts aus«, sagte Nicholas zum x-ten Mal, aber Georgia war untröstlich.
    Sulien und Giuditta waren beide wieder fort. Sky hatte Georgia süßen Tee gegen Erschöpfung eingeflößt, aber sie war immer noch in einem furchtbaren Zustand.
    »Mehr als irgendwas möchte ich mit dir nach Giglia kommen«, sagte sie gerade.
    »Aber ich kann einfach nicht die Chance aufgeben, nach Remora zurückzukehren und Paolo und Cesare und die ganze Familie wieder zu sehen – und die Pferde.
    Das hat mich davor gerettet, verrückt zu werden, als Russell mich so drangsaliert hat.« Es klingelte an der Tür und Sky ging öffnen. »Ich verstehe es doch, ehrlich«, sagte Nicholas. »Ich hatte auch nicht vor, es dir nur noch schwerer zu machen. Du weißt doch, dass ich nichts tun würde, was dir nicht passt.« Jemand kam hinter Sky in den Raum. »Hallo, Georgia«, sagte Lucien.

    Kapitel 16
    Ein Stadtplan wird entworfen
    Der Papst war gereizt. Er war es gewohnt, so behandelt zu werden, als sei er weniger wichtig als sein älterer Bruder, der Herzog; das hatte er sein ganzes Leben lang erfahren. Aber immerhin war er der Papst und außerdem noch Fürst von Remora. Er fand, dass man ihn zumindest in die Beratungen über die Vorbereitungen für die Hochzeiten hätte einbeziehen müssen, vor allem, da er ja die Trauungen vornehmen sollte. Nun teilte ihm der Kaplan, sein Neffe Rinaldo, mit, dass er gleich nach dem Messamt in der Kathedrale von Remora am Ostersonntag nach Giglia reisen müsse, um für das Turnier am nächsten Tag rechtzeitig dort zu sein.
    In Wahrheit rührte ein Großteil seiner schlechten Laune daher, dass schon seit fast vier Wochen Fastenzeit war und dass er seit Fastnachtsdienstag nichts mehr zu sich genommen hatte, was er als anständige Mahlzeit bezeichnete. Ferdinando di Chimici hatte sich schon sehr auf das Essen am Ostersonntag gefreut. Der Papst hatte einen gesegneten Appetit und die Fastenzeit war eine harte Prüfung für ihn.
    »Ich werde furchtbare Magenbeschwerden bekommen, wenn ich vor dem nächsten Tag reise«, beklagte er sich.
    »Aber Eure Heiligkeit«, sagte Rinaldo, der die Schwäche seines Onkels wohl kannte, »Ihr wollt doch nicht die Festessen versäumen, die Euer Bruder, der Herzog, geplant hat. Er hat mir selbst von der Pracht und der Herrlichkeit der Bankette erzählt. Wenn Ihr vielleicht nur ein leichtes Mahl nach der Messe am Sonntag einnehmen würdet, könntet Ihr bequem reisen? Ich bin sicher, dass der Herzog Euch üppig bewirten wird, wenn Ihr in Giglia seid.«
    Der Papst war besänftigt. »Erzähle mir von den Banketten«, sagte er.
    Georgia war ziemlich außer sich.
    »Ich weiß, warum du gekommen bist!«, fuhr sie Lucien an. »Sie haben gedacht, dass du mich dazu überreden kannst, den Talisman einzutauschen. Ich wette, du hast den Widder bei dir, und ich weiß, dass er schön ist, aber ich nehme ihn nicht. Es ist nicht fair, mich so darum zu bitten!« Dabei dachte sie die ganze Zeit: Ich sehe Lucien nach so langer Zeit und bin ganz rot im Gesicht und verheult – ich muss ja furchtbar aussehen!
    »Ich bitte dich um gar nichts«, sagte Lucien ruhig. »Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass ich mir etwas anderes ausgedacht habe. Ich habe den Widder nicht.« Seine Stimme war belegt, als ob er Halsweh hätte, und Georgia wurde plötzlich von Reue gepackt, als sie sich

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