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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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ungefähr so groß wie eine Schwanenfeder, aus seiner Jacke und legte sie auf den Tisch. Sie war schön. Sulien nahm etwas aus seiner Tasche, das auf den ersten Blick wie genau die gleiche Feder aussah, und legte sie daneben. Sky begriff, dass es sich um einen sehr feinen Federkiel handelte. Nicholas nahm ihn bewundernd auf; er schimmerte bläulich. »Ihr wisst ja, wenn Ihr ihn annehmt, müsst Ihr den anderen Talisman aufgeben«, sagte Sulien.
    Nicholas nickte. Der Federkiel schien ihn zu faszinieren. Sulien nahm die schwarze Feder und verstaute sie in seiner Kutte.
    »So einfach ist das, was?«, sagte Georgia. Sky sah, dass sie Giuditta finster anstarrte. »Ich nehme an. Sie bieten mir jetzt auch etwas an und es wird erwartet, dass ich mein geflügeltes Pferd hergebe?«
    Sie zog einen Gegenstand aus der Tasche, der in Blasenfolie eingewickelt war.

    Giuditta schwieg. Sie hatte bisher noch gar nichts zu Georgia gesagt. Schließlich stand das geflügelte Pferd zwischen ihnen auf dem Tisch. Sky hatte Merla, das wundersame Pferd mit Flügeln, nie gesehen. Sowohl Georgia als auch Nicholas waren in Remora darauf geritten und Sky wusste, wie viel Georgia das bedeutete: Sie kämpfte mit den Tränen, während sie sagte: »Was können Sie mir stattdessen anbieten?«
    »Nichts«, sagte Giuditta. »Der Tausch kann nur stattfinden, wenn der Stravagante einwilligt. Ich habe zwar einen neuen Talisman für dich mitgebracht, aber wenn du dein Recht, nach Remora zu reisen, nicht aufgeben willst, kann ich dich nicht zwingen.«
    Das hatte Georgia nun nicht erwartet. Ihre Neugierde auf das, was die Bildhauerin mitgebracht hatte, und ihr Wunsch, das kleine Pferd zu behalten, lagen im Widerstreit. Aber es kam ihr dreist vor, den neuen Talisman sehen zu wollen, wo sie doch nicht vorhatte, ihn anzunehmen. Giuditta zog jedoch etwas aus der Tasche ihrer Arbeitskleidung und legte es wortlos auf den Tisch. Es war ein bildschön gemeißeltes Abbild eines Widders. »Ich habe ihn selbst gemacht«, sagte sie unbewegt. »Für mich?«, fragte Georgia. Giuditta nickte. »Darf ich ihn mal anfassen?«
    Georgia nahm das kleine Tier in die Hand. Es unterschied sich völlig von ihrem ersten Talisman, da es aus der Renaissance stammte und nicht aus etruskischer Zeit. Es war ausgefeilter im Detail und die winzigen, geschwungenen Hörner und die Locken der Wolle waren säuberlich herausgearbeitet. Sie war gerührt, dass diese berühmte Künstlerin es speziell für sie gemacht hatte.
    »Er ist wunderschön«, sagte sie nur und reichte ihn ihr zurück.
    »Aber du willst ihn nicht haben?« Georgia schüttelte unglücklich den Kopf.
    »Geo«, sagte Nicholas und nahm ihre Hand. »Wenn du ihn nehmen würdest, könnten wir heute Abend zusammen in Giglia sein! Ich könnte dir meine Stadt zeigen. Und wir könnten Gaetano wieder sehen. Das würde dir doch gefallen, oder nicht?«
    Georgia weinte leise vor sich hin.
    Giuditta stand auf. »Versucht nicht sie zu überreden«, sagte sie streng. »Ein widerwilliger Stravagante würde uns in einer Zeit der Gefahr nichts nützen. Sulien, ich glaube, wir sollten zurück.«
    Sie steckte den Widder ein, aber Sky glaubte nicht, dass sie verletzt war; wenn überhaupt, dann war sie auf Georgias Seite. Sie fragte Sky, ob sie sich auf sein Bett legen dürfe, um die Stravaganza nach Talia zu machen, und er führte sie in sein Zimmer: Sulien würde folgen, sobald die Bildhauerin verschwunden wäre.
    Als Sky wieder in die Küche kam, sah er, wie Sulien Honig auf ein Stück Toast strich und es Georgia zu essen gab.
    »Du zitterst ja, mein Liebes«, sagte er. »Du hast eine harte Prüfung hinter dir und brauchst etwas Süßes, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Bitte, seien Sie nicht so nett«, sagte Georgia mit einem Mund voller Krümeln und klebrigem Honig. »Ich weiß doch, dass ich Ihre Pläne zunichte mache. Und der Widder war wirklich so hübsch. Aber ich kann das Pferd einfach nicht hergeben.«
    »Dann müssen wir eben einen neuen Plan machen«, sagte Sulien.
    Während sich Beatrice mit Gebäck und versilberten Mandeln beschäftigte, gab der Herzog einem Juwelier aus den nahe gelegenen Werkstätten einen ganz besonderen Auftrag. Die großherzogliche Krone von Tuschia sollte noch ein Ge

    heimnis auf Leben und Tod bleiben. Es sollte ein silberner Reif sein, der vorne mit der Lilie von Giglia geschmückt war und einen großen, ovalen Rubin trug, der bereits im Besitz von Niccolò war. Aus dem Reif ragten kleine silberne Spitzen,

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