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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Aber es war überraschenderweise Giuditta, die die Situation rettete.
    »Ich bin Giuditta Miele, die Bildhauerin«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    »Und das hier ist Fratello Suliano Fabriano. Er hat Ihren Sohn in meine Werkstatt gebracht und ich habe feststellen können, dass er sich für die Bildhauerei interessiert.«
    Es war eine der längsten Reden, die Sky je von ihr gehört hatte, und er merkte, dass sie voller Informationslücken war. Aber seine Mutter war schließlich eine höfliche Person und sie griff nach den wenigen Brocken, die sie verstand.
    »Stimmt, er ist gut in Kunst; das war immer eines seiner Lieblingsfächer. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten, Mrs Miele? Und Frat…«
    »Bitte nennen Sie mich einfach Sulien«, sagte der Mönch mit einem gewinnenden Lächeln. »Sky tut das auch. Kaffee wäre wunderbar.«
    Sky machte sich bereits eifrig daran, die Kaffeekanne zu spülen.
    »Sollte ich Ihre Arbeiten kennen, Mrs …?«, wandte sich Rosalind an Giuditta.
    »Sagen Sie einfach Giuditta«, forderte die Bildhauerin sie auf. »Das bezweifle ich. Sie befinden sich anderswo.«
    »Italien, nicht wahr?«, fragte Rosalind. »Sie können aber sehr gut Englisch –
    beide.« Sie bemühte sich diese beiden Fremden in ihr Weltbild einzuordnen. Wie konnte dieser gut aussehende Mönch ihren Sohn in das Atelier der Bildhauerin mitgenommen haben, wenn es sich in Italien befand? Und woher kannte Sky ihn?
    Sie schienen ja fast alte Freunde zu sein.
    Nicholas kam ihr zu Hilfe. »Ihr Ruf eilt ihr weit voraus«, sagte er. »Giuditta Miele ist eine der berühmtesten Künstlerinnen Europas.«

    »Ach, wirklich?«, sagte Rosalind. »Sie müssen meine Unwissenheit schon entschuldigen.«
    Georgia war völlig verstummt. Sie überlegte, was sie wohl gemacht hätte, wenn der Stallmeister Paolo, ihr Stravagante in Remora, jemals bei ihr zu Hause aufgetaucht wäre und in ihrer Küche Kaffee getrunken hätte. Als sie daran dachte, wie ihre Mutter schon ihre Beziehung zu dem alten Antiquitätenhändler, der ihr das geflügelte Pferd als Talisman verkauft hatte, vollkommen falsch interpretiert hatte, merkte sie, dass sie einen hysterischen Lachanfall bekam. Nicholas gab ihr unter dem Tisch einen Tritt und sie konnte das Lachen gerade noch in ein Husten verwandeln. Das Telefon klingelte und Rosalind ging, um den Anruf im Wohnzimmer anzunehmen.
    »Dem Himmel sei Dank«, sagte Georgia. »Ich dachte, ich platze gleich. Damit kommst du aber nicht durch, Sky. Sie wird den Braten riechen. Man hat nicht einfach Freunde, die Bildhauer oder Mönche in Italien sind, ohne dass die eigene Mutter etwas davon mitbekommt.«
    »Ich kann bewirken, dass sie das Treffen mit uns vergisst, wenn du möchtest«, sagte Sulien. »Wenn du glaubst, dass es sie weniger beunruhigt?«
    »Sie meinen doch nicht, mit einem von Ihren Elixieren?«, fragte Sky besorgt.
    »Ich würde niemals etwas verabreichen, das ihr schaden könnte«, sagte Sulien ernst. »Aber: Nein, ich meinte etwas Einfacheres.«
    Als Rosalind in die Küche zurückkehrte, sah sie rosig und hübsch aus. »Es tut mir schrecklich Leid, aber ich muss gleich fort. Ganz unerwartet ist ein Freund in der Stadt und will sich mit mir treffen. Aber ich bin sicher, Sky wird sich um Sie kümmern.«
    Sky flüsterte sie zu: »Es ist Paul. Er ist heute Morgen mit dem Nachtzug gekommen. Ich soll ihn in seinem Club treffen. Kommst du alleine klar?«
    »Aber sicher«, sagte Sky. Dann fügte er mit verwirrtem Blick hinzu: »In seinem Club?«
    Rosalind unterdrückte ein Kichern. Sie holte ihre Handtasche und ihre Jacke, dann verabschiedete sie sich von der Gruppe in der Küche. Als sie Sulien die Hand schüttelte, starrte er ihr in die Augen und murmelte ein paar Worte, die niemand im Raum, außer vielleicht Giuditta, verstehen konnte. Rosalind schüttelte kurz den Kopf und ihre blauen Augen sahen plötzlich leicht verschleiert aus.
    Dann verabschiedete sie sich von den drei Teenagern, als sei sonst niemand im Raum, und ging.
    »Puh!«, sagte Sky. »Das war schrecklich. Dem Himmel sei Dank für Paul.«
    »Wir vertun unsere Zeit«, mahnte Giuditta. »Prinz Falco«, sagte Sulien. »Ich bin gekommen, weil ich hörte, dass Ihr willens seid, wieder nach Talia zu reisen.«
    »Mehr als willens«, sagte Nicholas eifrig. »Ich will ganz unbedingt zurück.«
    »Der Talisman, den Ihr habt, bringt Euch jedoch nur nach Remora«, fuhr der Mönch fort. »Habt Ihr ihn bei Euch?« Nicholas zog die glänzende schwarze Feder,

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