Stadt der Blumen strava3
offen
sichtlich.
»Wisst ihr, was mit Prinz Falco passiert ist?«, fragte Lucien die beiden.
»Wir wissen, dass es nicht so war, wie es dargestellt wurde«, sagte Raffaela.
»Unsere Freundin Grazia in Remora hat uns erzählt, dass sie gesehen hat, wie er seine eigene Gedächtnis-Stellata gewann – auf dem fliegenden Pferd.«
»Viele haben behauptet, es sei ein Geist gewesen, der in dem Rennen geritten sei«, sagte Aurelio. »Doch die Manusch können Geister von Lebenden unter
scheiden. Ich vermute, dass er jetzt in der anderen Welt lebt – in derjenigen, die ihr Stravaganti kennt.«
»Du hast Recht«, sagte Sulien. »Aber er kommt genau wie Georgia her, um uns in den gefahrvollen Zeiten, die vor uns liegen, zu unterstützen. Ich selbst habe ihm einen neuen Talisman gebracht, der ihn herführt – eine meiner eigenen Fe
derkiele. Er wird hier ankommen, Sky. Ihr könnt gemeinsam reisen.«
Rodolfo und Paolo sahen sich über den Spiegel an. Arianna und Silvia sahen schweigend zu.
»Dann sehen wir sie also wieder, unsere kleine Siegerin?«, fragte Paolo.
»Nur kurz«, sagte Rodolfo. »Sie wird Merla nehmen, wenn Ihr es erlaubt, und umgehend nach Giglia aufbrechen. Es bleibt ihr leider keine Zeit, sich in Remora aufzuhalten.«
»Es wird uns trotzdem eine Freude sein, wenn auch eine kurze«, sagte Paolo.
»Aber es wird sich ja nicht um eine einzige Stravaganza handeln, wenn ich Euch recht verstehe.«
»Sie muss lernen sich in der Stadt zurechtzufinden, wenn sie uns im Fall der Ge
fahr von Nutzen sein soll«, sagte Rodolfo.
»Und sie braucht auch Kleidung?«, fragte Paolo.
»Für eine junge Frau, wie damals«, sagte Rodolfo. »Wie Luciano berichtet, ist sie größer geworden.«
»Georgia kommt also wieder her«, sagte Arianna, als sich Rodolfo schließlich vom Spiegel abwandte.
»Macht dir das was aus?«, fragte er.
»Nicht, wenn ihr sie hier braucht«, sagte Arianna.
»Ich brauche sie alle«, sagte Rodolfo. »Und selbst mit ihnen, mit acht Stravagan
ti in der Stadt, weiß ich immer noch nicht, ob wir genug sind.«
»Wenn nur alles schon vorbei wäre«, sagte Arianna. »Und wir wieder in Bellezza
und außer Reichweite des Herzogs wären.«
»Ach, in dem Zusammenhang«, sagte Rodolfo, »hast du entschieden, was für ein Kleid du trägst?«
Rosalind sah ziemlich fröhlich aus, als sie von dem Treffen mit Paul zurückkam.
Falls sie sich erinnerte, dass ihre Küche voller Stravaganti gewesen war, als sie gegangen war, sagte sie nichts darüber.
»Wie war denn der Club?«, neckte Sky sie. »Ganz okay«, erwiderte sie. »Aber wir sind nicht da geblieben. Paul musste einen Kollegen in London treffen, aber nachdem wir im Club Kaffee getrunken hatten, sind wir in Soho zum Mittagessen gegangen.«
»Du magst ihn gerne, was?«, fragte Sky. »Stimmt«, sagte Rosalind. »Macht euch das zu schaffen, dir und Alice? Mit ist aufgefallen, dass ihr, na ja, Probleme habt.«
»Das hat nichts mit dir zu tun«, sagte Sky. »Auch wenn es ein bisschen komisch ist, wenn der Vater deiner Freundin deine Mutter mag. Es hat in Devon ein Missverständnis gegeben. Alice dachte, dass ich mehr auf Georgia stehe.«
»Das wundert mich nicht«, sagte Rosalind. »Du verbringst ja wirklich sehr viel Zeit mit ihr. Aber geht sie nicht mit Nicholas? Das habe ich mich schon oft gefragt.«
»So einfach ist das nicht«, sagte Sky. »Tut mir Leid. Es gibt Dinge, über die ich nicht mit dir reden kann, weil es nicht meine Geheimnisse sind.«
Rosalind fragte nicht weiter. Aber Sky machten ihre Worte zu schaffen. Die neuen Entwicklungen in Talia bedeuteten, dass er noch mehr Zeit mit Georgia und Nicholas verbringen musste. Wie konnte er Alice das erklären? Sie war bereits misstrauisch, und sosehr er sich auch bemühte, er konnte nicht erkennen, wie er eine normale Beziehung zu einem Mädchen aufrechterhalten sollte, solange er jede Nacht damit verbrachte, in eine andere Welt zu reisen. Das erste Problem tauchte gleich am nächsten Tag auf. Er war bei den Mullhollands und berichtete Nicholas vom Fortschritt bei der Planung. Georgia war ebenfalls anwesend und die beiden Jungen versuchten ihr einen Stadtplan aufzuzeichnen. Sky bemühte sich Suliens Skizze zu erinnern, aber Nicholas redete ihm andauernd dazwischen, sodass er alles verwechselte.
»Geografie-Hausaufgaben in den Ferien?«, fragte Vicky Mullholland, die sah, wie die drei sich über den Esstisch beugten. »Ihr seid aber fleißig.«
»Vicky«, fragte Nicholas, »hast du
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