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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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zufällig Karten von Italien?«
    »Irgendwo schon«, erwiderte Vicky. »Lass mich mal überlegen. Ja, oben in Davids Arbeitszimmer. Soll ich sie holen?«
    »Ich such selbst danach«, meinte Nicholas. »Danke.«
    »Ich komme mit«, sagte Georgia.
    »Möchtest du einen Kaffee, Sky?«, bot Vicky an und er folgte ihr in die Küche.
    Nachdem Sky Lucien kennen gelernt hatte, sah er Vicky Mullholland mit anderen Augen. Sie hatte das gleiche schwarze, lockige Haar wie ihr Sohn, aber sie war klein und dynamisch. Nicholas war viel größer als sie und Sky ebenfalls. Während er beobachtete, wie geschickt sie sich in der Küche bewegte, Kaffee abmaß, Becher zusammenstellte und Kekse auf einen Teller schüttete, überlegte er, wie sie es nur verarbeitet hatte, einen Sohn zu verlieren und einen anderen auf so geheimnisvolle Weise zu bekommen.
    Was hätte wohl Rosalind gemacht, wenn ihr Sohn gestorben und ein Jahr später ein Junge aufgetaucht wäre, der ein Zuhause benötigte?

    »Was macht dein Fechten?«, fragte Vicky gerade. »Wie bitte? Ach so, ja, es geht gut voran, danke«, sagte Sky. »Ich bin natürlich noch lange nicht so gut wie Nick, aber er ist ein guter Lehrer.«
    »Freut mich, das zu hören«, sagte Vicky und goss Kaffee in die Becher. »Er ist in letzter Zeit irgendwie unruhig. Ich bin froh, dass er was hat, was ihn ablenkt.«
    Sie zögerte. »Du weißt, wie es dazu gekommen ist, dass er bei uns lebt?« Sky fühlte sich auf dem falschen Fuß erwischt. Gerade hatte er darüber nachgedacht, aber was er davon wusste, unterschied sich sehr von der Sichtweise der Mullhollands. »Er ist gewissermaßen ausgesetzt worden, oder? Von Asylbewerbern?«
    »Direkt ausgesetzt glaube ich nicht«, sagte Vicky langsam, »aber so was in der Art. Er hatte schlimme Verletzungen, auch psychisch, glaube ich. Er hatte sein Gedächtnis verloren. Nur – also, es ist sicher albern – ich mag ihn nicht darüber ausfragen, falls es ihm zusetzt, aber in letzter Zeit habe ich mich gefragt, ob er sich wieder erinnert – ob er über sein früheres Leben nachdenkt.«

Sie sah Sky mit ihren großen dunklen Augen an, die denen von Lucien so ähnelten, und er fühlte sich wirklich sehr unbehaglich; sie war näher an der Wahrheit als sie wusste. »Hat er dir gegenüber irgendwas gesagt?«, fragte sie. Die Antwort blieb ihm erspart, weil die anderen zurückkamen und triumphierend mit einem Stapel Landkarten wedelten. Sie hatten Erfolg gehabt und eine Karte von Italien und einen alten, zerfledderten Stadtplan von Florenz gefunden. Sie nahmen den Kaffee mit ins Esszimmer und breiteten die Karten zwischen ihren Skizzen aus. Vicky verschwand mit ihrem Becher und einem etwas nachdenklichen Blick. Noch eine Komplikation. Doch Sky musste sie verdrängen. Gemeinsam brüteten sie über dem Plan der Stadt, die so wie Giglia aussah und auch wieder nicht.
    »Florenz liegt fast genau im Norden von Siena«, sagte Georgia. »Wenn Remora und Giglia also an den gleichen Stellen liegen, muss ich mich nördlich halten und praktisch immer geradeaus fliegen, bis ich die Stadtmauern erreiche.«
    »Und du siehst den Fluss, der mittendurch läuft«, sagte Nicholas. »Die Kathedrale Santa-Maria-der-Lilien liegt am gegenüberliegenden Ufer.«
    »Die Manusch finden aber, dass du landen solltest, bevor du den Fluss erreichst«, sagte Sky. »Da, wo die südliche Stadtmauer zwischen dem Weideland und den Gärten der Nucci durchführt, gibt es eine Lücke. Da warten sie auf dich, wenn wir einen Tag und die Uhrzeit ausmachen.«
    »Und sie passen auch auf Merla auf?«, fragte Georgia.
    »Ja, das haben sie angeboten. Sie scheinen alles über sie zu wissen«, sagte Sky.
    »Sie waren dabei, als ich die Stellata gewonnen habe«, erinnerte sich Georgia.
    »Und Cesare ist auf Merla über den Campo geflogen. Ich bin sicher, dass Aurelio sie gespürt hat, auch wenn er blind ist. Außerhalb von Remora würde ich Merla keinem lieber anvertrauen als den beiden.«
    »Jetzt musst du noch wissen, wie du von dort zu einem Ort kommst, wo du uns treffen kannst«, sagte Nicholas. Er war erhitzt und aufgeregt und versuchte die Umrisse seines früheren Zuhauses unter den Bauten der modernen Stadt auszumachen. »Mann, das ist vielleicht schwierig! Es ist ganz anders als Giglia.«
    »Natürlich ist es das«, sagte Sky. »Es ist Florenz – eine andere Stadt in einem anderen Land, über vierhundert Jahre später. Was hast du denn erwartet?«
    Aber Nicholas beachtete ihn nicht. »Geh einfach dort vorbei,

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