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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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sich nicht gleich zurecht, als sie aufwachte. Schon bald nach dem Treffen der Stravaganti war sie nach Remora zurückgeflogen, hatte ein paar wunderbare Augenblicke bei Cesare und seinen kleinen Geschwistern verbracht und war mühelos auf dem Heuboden eingeschlafen. Sie brauchte ein paar Minuten, um sich daran zu gewöhnen, dass sie wieder in ihrem Zimmer war. »Endlich«, sagte Alice, als sie sah, dass Georgia die Augen geöffnet hatte. Sie selbst hatte bereits geduscht und war angezogen. »Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Deine Eltern sind schon zur Arbeit gegangen.«
    Georgia setzte sich auf und rieb sich die Augen. »Gib mir ’ne Minute Zeit«, sagte sie. »Na, schön geträumt?«, fragte Alice. Georgia wusste nicht, ob sie diese neue, aggressive Art ihrer Freundin mochte. Aber Alice musste ja immer noch davon überzeugt werden, dass alles stimmte, was man ihr erzählt hatte, und dass sie Sky noch vertrauen konnte. Daher beschloss Georgia nicht darauf zu reagieren. »Ich bin also nach Remora gereist, von dort nach Giglia geflogen und dann zu den anderen gestoßen«, berichtete sie. »Im Atelier der Bildhauerin habe ich die ehemalige Duchessa getroffen und dann ist Herzog Niccolò plötzlich reingekommen. Die Stravaganti haben sich später alle bei Silvia versammelt, dann bin ich zurückgereist.« Sie streckte sich. »Kann ich jetzt duschen gehen?«
    »Hast du – äh – Lucien gesehen?«, fragte Alice. Georgia nickte. »Er ist einer der Stravaganti, die anwesend waren. Aber ich möchte nicht darüber reden.«
    »Schon okay«, sagte Alice. »Ich mach uns Frühstück, ja? Und dann können wir zu Nick rübergehen.«
    Sandro war unsicher. Es hatte ihm zwar nicht gepasst, dass er Bruder Tino und Sulien mit jemandem teilen musste, aber er wollte auch nicht, dass der neue Novize mit dem Aal zu tun bekam. Er wusste ja, wozu sein Herr fähig war. Die Sache mit den Schatten verwirrte ihn allerdings schon. Das war doch bestimmt nicht normal? Alles hatte einen Schatten – sogar Fratello. Sandro trennte sich so bald wie möglich von Enrico und ging auf direktem Weg nach Santa-Maria-im-Weingarten.
    Die Mönche waren alle beim Gebet; es war die Stunde der Vesper. Sandro durfte seinen Hund nicht mit in die Kirche nehmen, daher wartete er vor dem Hauptportal, bis er hörte, dass der Gesang verebbte. Dann steckte er den Kopf durch die Tür und rief leise. Sulien hörte ihn und kam auf ihn zu.
    »Du bist in Sorge?«, fragte er sofort, als er bemerkte, wie bekümmert der Junge war.
    »Was bedeutet es, Bruder, wenn ein Mann keinen Schatten hat? Ist es das Werk des Teufels?«
    Sulien antwortete nicht sofort. »Binde deinen Hund fest und komm mit herein«, sagte er.
    Noch nicht alle Mönche hatten die Kirche verlassen. Sandro beobachtete, wie Bruder Sulien auf ein Seitenschiff zuging und einen abgetretenen Läufer beiseite zog, der ein seltsames Boden-Muster in Schwarz und Weiß freigab. Schnell hatte sich eine Schlange von Mönchen gebildet, die darauf wartete, den Kreis zu betreten. So etwas hatte Sandro noch nie gesehen.

    Sulien kam auf die Kirchenbank zu, in der er wartete. »Sieh ihnen zu. Ich will, dass du direkt vor mir das Labyrinth betrittst.«
    »Warum?«, wollte Sandro wissen. »Was bewirkt das?«
    »Das kannst du mir hinterher selbst sagen«, antwortete Sulien.
    Die Mädchen machten sich schweigend zu den Mullhollands auf. Vicky ließ sie herein.
    »Ich fürchte, sie sind noch nicht auf«, sagte sie. »Soll ich sie rufen?«
    »Wenn das geht?«, sagte Georgia.
    »Es ist ja schon spät«, erwiderte Vicky. »Sie sollten allmählich aufstehen. Warum stellt ihr nicht schon mal den Wasserkessel auf?«
    Nach zwanzig Minuten Warten in angespannter Stimmung kamen Nicholas und Sky in die Küche. Zur Erleichterung aller war Vicky einkaufen gegangen. Die Jun
    gen waren müde, aber nach einigen Tassen Tee und einer Menge Toast waren sie bereit zu erzählen.
    »Also?«, fragte Alice Sky. »Ich habe Georgias Version von letzter Nacht gehört.
    Wie hört sich deine an?« Sky erkannte sie kaum wieder, so abweisend wirkte sie.
    »Nick kam als Erster in Giglia an«, begann er. »Als ich in Suliens Zelle landete, war er bereits mit seinem Bruder dort. Wir sind dann zu Giudittas Atelier gegan
    gen und da kam auch Georgia. Und Silvia, die Mutter von Arianna, tauchte eben
    falls auf.«
    »Mit ihrem Leibwächter«, ergänzte Nicholas. »Dann traf der Herzog ein«, fuhr Sky fort. »Mein Vater«, sagte Nicholas. Alice merkte, dass er

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