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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Knurren, kein Fauchen, keinen Laut. Riesige Reißzähne blitzten auf, und der Kopf des Hirten klappte ihm auf die Brust, sein Hals war zerfetzt. Jim hielt einen winzigen Moment lang inne, genoss den Anblick der erlegten Beute und wandte sich dann Ugad zu.
    Vier Tiere sprangen aus dem Nebel und verbissen sich in Ugads Beine. Ein Wolf knurrte laut.
    Riesige Hände schoben sich zwischen den Kampfschnepfen hindurch und schleuderten sie beiseite. Curran kam wieder zum Vorschein. Rote Striemen zogen sich über sein Fell. Jetzt durchschaute ich seinen Plan: Er hatte das falsche Spiel erwartet und sich entschlossen, die Hauptlast des Angriffs auf sich zu nehmen, damit die anderen Gestaltwandler die Zeit bekamen, Julie zu retten.
    Die Schnepfen stürzten sich erneut auf ihn. Er packte eine, riss sie entzwei und schleuderte die zuckenden Hälften zu Boden. Die Schnepfe verflüssigte sich. Doch die Schleimpfütze stieg in einer Spiralbewegung wieder auf und verfestigte sich erneut zu einer Schnepfe.
    »Wieso stirbt sie nicht?«
    »Der Kessel ist zu nah«, antwortete Bran durch zusammengebissene Zähne.
    Sie konnten hier nicht siegen. Sie konnten bestenfalls entkommen.
    Curran schlug nach einer weiteren Schnepfe und zertrümmerte ihr den Schädel, als wäre es eine Eierschale. Auch sie verflüssigte sich und erstand binnen Sekunden wieder neu.
    »Hör auf, sie zu töten, du Idiot! Du musst sie verstümmeln! Verstümmeln musst du sie, du verdammter Esel!«, schrie Bran.
    Auf dem Bild an der Wand wirbelte Ugad herum und schlug mit seinen Riesenfäusten nach den Gestaltwandlern. Die stürzten sich auf seine Füße und trieben ihn vorwärts, auf die Stahlstacheln zu. Ugad drehte sich. Sein riesiger stacheliger Schwanz schwang wie ein Prügel herum und traf einen pelzigen Leib. Der getroffene Gestaltwandler segelte durch die Luft, prallte an ein Autowrack, sank zu Boden und blieb benommen liegen.
    Ugad sprang empor. Wie in einem Albtraum sah ich ihn mit seinem Riesenfuß auf den am Boden liegenden Gestaltwandler eintreten und hörte Knochen krachen. Blut spritzte. Das Monster drehte sich um und hinterließ am Boden einen nackten, zermarterten Menschenkörper. Ich sah das leuchtend blaue Haar auf seinem Kopf, das nun mit Blut befleckt war. Ich ballte die Fäuste. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte nicht einschreiten. Ich konnte es mir nur ohnmächtig aus der Ferne ansehen.
    Nun stürzte sich der Jaguar auf Ugads Kopf. Der Riese stieß das Kreuz beiseite, um sich gegen diesen neuen Angreifer wehren zu können. Das Kreuz drehte sich, schwankte, kippte, und Julie hing schlaff wie eine Puppe daran, kurz davor, zerquetscht zu werden. Doch dann sprang eine schlanke, sandfarbene Gestalt herbei und fing das Kreuz auf, kurz bevor es auf das scharfkantige Altmetall krachen konnte. Andrea riss Julie von den Kreuzbalken herunter.
    Ein Hieb grüner Tentakel traf sie, riss an ihrem Schenkel Fell und Haut auf. Rohes Fleisch leuchtete rot durch die Wunde. Der Hirte fauchte. Er war wieder ganz, und sein Gewand ballte sich um seinen mageren Leib. Andrea floh. Und Tentakel peitschten sie. Sie schrie auf. Ich zuckte zusammen. Andrea kämpfte sich weiter voran.
    Noch einen Schritt.
    Und noch einen.
    Sie ging zu Boden.
    Sie hielt Julie umklammert und kroch weiter voran.
    Die Tentakel peitschten und peitschten sie immer wieder. Andrea rollte sich zusammen, versuchte Julie mit ihrem Körper zu beschirmen.
    Die Wölfe rissen sich von Ugad los und stürzten sich auf den Hirten. Tentakel peitschten wie grüne Bänder, erschrockene Schmerzschreie folgten.
    Ugad trommelte auf seinen Kopf ein, versuchte den Jaguar abzuschütteln, traf aber nur seine eigenen Hörner. Die Raubkatze blieb an ihm hängen, verkrallte sich weiter in ihn. Wässriges Blut strömte über Ugads mächtige Stirn. Jims Krallen zielten auf die Augen. Ugad prügelte weiter wie wahnsinnig auf ihn ein, zermalte dabei das Eisen unter seinen Füßen und drang versehentlich in das Gestrüpp aus Stahlstacheln vor.
    Jim sprang von ihm runter.
    Der riesenhafte Leib des Monsters landete auf einem Stachel.
    Jim kam unsicher auf, rutschte weg und glitt an einem Stück Wellblech hinab. Er hinterließ einen langen roten Fleck darauf. Er versuchte aufzustehen, aber die Füße rutschten ihm weg.
    Leuchtend rot drang Stahl aus Ugads Rücken. Er spannte sich an und stieß sich von dem Stachel ab. Dann wandte sich Ugad um, das Loch in seinem Oberkörper bemerkte er offenbar gar nicht, stürmte zu der am

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