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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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ohne genau zu wissen, wer ich war oder woher ich kam. Gedanken und Worte umwirbelten mich in einer leuchtenden Kaskade. Dunkelheit lockte unmittelbar hinter dem Chaos. Ich griff in die Wolke und zog ein Wort heraus.
    » Dair .« Freigabe.
    Die Magie biss mich mit nadelspitzen Zähnen. Ich zitterte, als der Schock des Schmerzes den Nebel zerriss.
    Ein Körper landete neben mir, mit zottigem Fell überzogen. Wahnsinnige Augen starrten aus einem Gesicht, das weder tierisch noch menschlich war. Ein weiblicher Gestaltwandler. Der Körper bog sich, wand sich, zuckte, und dann stand eine Kojotin vor mir. Sie sprang auf und stürmte die Straße hinunter, der Horde panischer Leute hinterher.
    Er hatte sie nicht auf die Untoten gehetzt. Noch nicht. So hatten wir es vereinbart. Ich fuhr hoch und sah Erra mitten auf der Straße, die Untoten hinter ihr, aber keine Gestaltwandler weit und breit. Die Werkojotin schien von einem verirrten Ausläufer der Macht getroffen worden zu sein.
    Jede Faser meines Körpers schmerzte von zu schnell verbrauchter Magie.
    Du bist der Köder. Also steh auf und sei der Köder!
    Ich erhob mich und trat, mit Slayer in der Hand, ins Freie.
    Sie kam auf mich zu, und ich wich zurück. Noch einen halben Block. Nahe genug am Casino, weit genug vom Mole Hole entfernt, die perfekte Distanz für den Angriff der Gestaltwandler.
    »Du läufst schon wieder weg.«
    »Ist nicht meine Schuld, wenn du zu langsam bist, um mich zu fangen.« Aus der Nähe erinnerte ihre Rüstung an ein Kettenhemd: blutrote Schuppen, manche groß, manche klein, die sich auf ihrem Körper überlappten. Warum war ich nicht dazu in der Lage? Was fehlte mir?
    Ich stieg über den Kanaldeckel hinweg. Die letzten Nachzügler stürmten vorbei. Nun war niemand mehr auf der Straße, nur noch sie und ich und ihre drei wandelnden Leichen.
    Sie griff an. Die Welt kam knirschend zum Stehen. Ich hörte mich selbst atmen, in langsamen Zügen, als wäre ich unter Wasser.
    In den drei Sekunden, die sie benötigte, um die Entfernung zwischen uns zu überwinden, hörte ich Vorons Stimme in meiner Erinnerung: Wenn es blutet, kannst du es auch töten.
    Sie blutete, wofür ihre Rüstung der beste Beweis war, und ich war besser.
    Erra krachte gegen mich. Ich beugte mich zurück, ließ ihre Axt an mir vorbeisausen, duckte mich, stieß zu und zog die Klinge unter ihrem Arm hindurch. Slayer glitt ab. Sie fuhr herum, doch ich sprang fort. Sie griff erneut an, und wieder duckte ich mich und sprang zur Seite.
    »Du kannst mich nicht besiegen«, knurrte Erra.
    Hinter ihr, auf dem Dach, zeichnete sich eine Reihe dunkler Schatten ab. Von den fünfzig, die Curran mitgebracht hatte, war nur noch die Hälfte übrig. Wir konnten nur hoffen, dass es genug waren.
    »Ich versuche gar nicht, dich zu besiegen«, erwiderte ich.
    »Und was versuchst du stattdessen?«
    Dich zu beschäftigen.
    Die Gestaltwandler fielen wie krallenbewehrte Gespenster vom Dach.
    Ein zwei Meter zehn großes, schuppiges Monster stürzte sich auf Bestie. Sie bildeten ein einziges Knäuel aus Fell und Krallen. Das urtümliche Grollen eines zornigen Krokodils hallte über die Straße.
    Ich entließ einen Wirbelwind aus Hieben. Mein Schwert wurde zu einer Peitsche, die schnitt, schlitzte, hackte, links, rechts, links. Konzentrier dich auf mich. Verdammt, konzentrier dich auf mich! Solange ich sie auf Trab hielt, würde es ihr schwerfallen, die Bewegungen aller drei Untoten zu koordinieren und mich in Schach zu halten.
    Über Erras Schulter erhob sich Sturm in die Luft, während er Dunkelheit in den Armen hielt.
    Die Gestaltwandler hatten sie verpasst. Verdammt!
    Erras Axt krachte gegen Slayer. Sie trieb mich zurück.
    Sturm sauste in zehn Metern Höhe durch die Luft, in einen Kegel aus Wind gehüllt. Üble Magie ging pulsierend von Dunkelheit aus.
    Ein Chor aus wütendem Knurren und Heulen antwortete ihm, durchsetzt von einem unheimlichen, schneidenden Hyänenlachen.
    Erra trieb mich immer weiter zurück. Ich wich der Wand aus und tänzelte zur Seite, auf Sturm zu. Ich duckte mich und versuchte sie in eine andere Richtung zu lenken, aber sie raste wie ein Güterzug direkt auf mich zu.
    Links von mir hockte eine riesige Werwölfin auf der Straße. Sie hakte ihre Krallenfinger in den Kanaldeckel, drehte sich einmal um dreihundertsechzig Grad und schleuderte ihn auf Sturm. Die Metallscheibe schnitt wie ein Messer durch den Wirbelwind, der Sturm umgab, und schlug dann gegen Dunkelheit.
    Eine tiefe weibliche

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