Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis
Stimme brüllte: » Noboru! Sekasu kodomotachi! Noboru! Noboru! «
Gestaltwandler mit rötlichem Fell stürmten die Wände der Gebäude hinauf – die Füchse vom Flink-Clan.
Erra verpasste mir einen Ellbogenstoß. Ich flog zurück, überschlug mich und kam in der Hocke wieder auf, gerade noch rechtzeitig, um ihr die Beine unter dem Körper wegzuschlagen. Während sie stürzte, trat ich noch zweimal zu und zog mich dann zurück.
Dunkle Schnitte verunzierten ihre Rüstung wie Peitschenstriemen – die Stellen, wo Slayer sie getroffen hatte. Doch keiner schien tief genug zu sein, um irgendwelchen Schaden anzurichten. Voron hatte mir versprochen, dass die Klinge mit der Zeit jede Blutrüstung durchdringen würde, aber bis jetzt hatte Slayer kaum etwas bewirkt. Hätte sie eine normale Rüstung getragen, würde sie jetzt wie ein abgestochenes Schwein bluten. Wenn Wünsche Geld einbringen würden, gäbe es keine Bettler auf der Welt.
Trotzdem sah irgendetwas an ihr anders aus. Irgendetwas …
Die Dornen an der Rüstung waren nicht mehr da.
Ich wich zurück. Wohin zum Teufel waren die Dornen verschwunden?
Erra hob ihre Axt, das Gesicht von dämonischer Wut gezeichnet. Sie atmete schwer. Meine Arme schmerzten, als wollten sie jeden Moment abfallen. Ich spürte ein unangenehmes Ziehen im Rücken, und als ich eine falsche Bewegung machte, war es, als würde jemand mit einer heißen Klinge in meine Seite stechen. Wahrscheinlich eine gebrochene Rippe. Damit konnte ich leben. Hauptsache, ich stand noch auf den Beinen.
Die Werfüchse warfen sich vom Dach auf Sturm. Sie klammerten sich an ihn, bissen und kratzten ihn. Der Fuchs ganz links riss ihm einen Arm aus.
Erra knurrte. Sturm ließ Dunkelheit fallen, erschauderte, stürzte zu Boden und schlug gegen die Gebäude, während die Füchse nicht von ihm abließen. Sturm landete auf dem Straßenpflaster, und die übrigen Gestaltwandler umschwärmten ihn.
Erra schien dadurch nicht im Geringsten beeinträchtigt.
Wenn es keine anderen Möglichkeiten mehr gab, musste man sich aufs Stänkern verlegen. Ich deutete auf Dunkelheit, der keine zehn Meter entfernt dalag. »Hoppla! Hat das wehgetan? Jetzt ist nur noch einer übrig.«
»Einer reicht völlig«, erwiderte Erra grinsend.
Ein kleiner Teil ihrer Rüstung brach an der Schulter ab und fiel auf die Straße, wo er sich verflüssigte. Ich beobachtete, wie das Stück im Schnee versank. Ein winziger Rauchfaden stieg auf, dann war es im Weiß verschwunden.
Ein Krümel von ihrer Rüstung. Von ihrem Blut. Ein Tropfen von ihrem Blut.
Hinter uns waren im aufgewühlten Schnee unsere Spuren zu erkennen. Wir hatten uns im Kreis über die Straße bewegt, und während wir aufeinander eingeschlagen hatten, war ständig Blut aus ihrer Rüstung getropft.
Ein dunkler Schatten ragte auf dem Dach hinter Erra auf. Curran.
»Nein!« Ich stürmte auf sie zu, aber es war bereits zu spät.
Er sprang vom Dach. Erra wich im letzten Moment aus, aber Currans Tatze traf ihren Schädel. Der Hieb riss sie von den Beinen. Sie flog durch die Luft und wäre fast mit mir zusammengestoßen.
»Lauf!« Ich rannte zu ihr und stach mit aller Kraft auf ihren am Boden liegenden Körper ein, immer und immer wieder. »Lauf, Curran!«
Erra brüllte. Slayers Klinge glitt von ihr ab.
Eine Wand aus roten Flammen erhob sich aus dem Schnee und schnitt uns vier von den Gestaltwandlern ab. Erra hatte uns in ein Blutwehr gesperrt.
Sie rollte sich zur Seite und trat mir gegen die Beine. Ich stolperte zurück, während sie aufsprang. Blut tropfte von ihrer Wange und quoll aus ihrem Mund. Die linke Seite ihres Kopfes war von Currans Schlag eingedellt.
Ich stürzte mich auf sie und lief genau in den Dorn ihrer Axt. Er erwischte mich am Bauch, direkt unter den Rippen. Der Schmerz explodierte in mir. Ich riss mich los, und sie trat nach mir. Ich landete wieder im Schnee. Die Axt schnitt durch meine linke Seite. Ich schrie. Sie hatte mich am Boden festgenagelt.
Erra spuckte Blut und Zähne und drehte sich, als wollte sie einen Baseball werfen. Dornen schossen aus ihrer Rüstung und landeten in einer gezackten Linie zwischen Curran und mir. Das Blutwehr bildete sich genau in dem Moment, als er angriff und mit voller Wucht dagegenrannte.
Sie hatte den Kreis halbiert: sie und ich auf der einen Seite, Dunkelheit und Curran auf der anderen.
»Du willst dich mit einem Bastard paaren?«, knurrte sie. »Pass auf. Ich werde dir zeigen, was er in Wirklichkeit ist.«
Curran fuhr zu
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