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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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rechten Arm, und ich bohrte ihr die Finger in die Augenhöhlen. Sie heulte auf. Ich riss das Messer heraus und stach immer wieder zu, bis sie sich nicht mehr bewegte.
    Das alles dauerte etwa eine halbe Minute. Eine Ewigkeit während eines Kampfes.
    Ich wandte mich dem Rat zu. Glühende Augen blickten mich an. Nasenflügel blähten sich, als sie den Blutgeruch wahrnahmen. Niemand sagte etwas.
    Ein älteres Paar erhob sich aus der Reihe der Betas und ging zum Tisch. Die Frau beförderte die Leiche der weiblichen Alpha mit einem Fußtritt aus dem Weg, dann setzten sich die beiden auf die blutbesudelten Stühle.
    »Der Schakalclan hat keine Einwände gegen die Anwesenheit der Partnerin des Herrn der Bestien in seinen Gemächern«, sagte der neue Alpha der Schakale.
    Ein älteres japanisches Paar am Ende des Tisches rührte sich. »Auch der Flink-Clan erhebt keine Einwände gegen die Partnerin«, sagte der Mann.
    »Wir haben Myong nicht vergessen«, sagte seine Partnerin mit schwerem Akzent. »Wir werden sie nie vergessen.«
    Ich musterte die übrigen Ratsmitglieder und blickte dann Mahon in die Augen. »Einige von euch kennen mich. Einige von euch haben mich kämpfen sehen, und einige von euch sind meine Freunde. Stimmt ab. Aber denkt daran: Wenn ihr entscheidet, mich aus dem Weg zu schaffen, müsst ihr es mit Gewalt tun. Denn wenn ihr versucht, mich von ihm zu trennen, werde ich jeden Einzelnen von euch töten. Meine Hand wird nicht zittern. Ich werde nicht zögern. Mein Gesicht wird das Letzte sein, was ihr seht, bevor ihr sterbt.«
    Ich rammte das Messer in den Tisch und ging hinaus.
    Ich erreichte die Treppe, bevor alles vor meinen Augen verschwamm und meine Beine zu Gummi wurden.
    Eine feste Hand ergriff meinen Ellbogen. Jezebel stützte mich. Sie hielt mein Körpergewicht, während wir weitergingen.
    »Du solltest unbedingt cool bleiben«, stieß Barabas durch die Zähne hervor. »Jeder Idiot, der sich einen Namen machen möchte, wird sich jetzt auf dich stürzen. Jezebel, lass sie los. Man kann sie sehen. Sie muss auf eigenen Beinen stehen.«
    »Sie blutet. Sie würde zusammenbrechen.«
    »Es wäre besser, sie bricht zusammen, solange sie auf eigenen Beinen steht.«
    »Ich komm schon klar«, knurrte ich und zwang mich dazu, die Stufen hinaufzusteigen. Jeder Schritt war wie ein Messerstich in mein Knie. Verdammte Treppe! Wenn er aufwachte, würde ich ihn zwingen, einen Lift einbauen zu lassen.
    »Nur noch vier Treppenfluchten«, erklärte Jezebel. »Ist Doolittle hinter uns?«
    Barabas blickte sich um. »Ja.«
    »Gut.«
    Etwa ein gefühltes Jahr später schloss Derek die Tür hinter uns, und ich brach auf dem Teppich im Gang zusammen. Kurz darauf trat Doolittle durch die Tür. »Hebt sie auf, schnell, schnell!«
    Jezebel las mich vom Boden auf und lief mit mir zu Currans Räumen. »Was ist los mit ihr?«
    »Ihre Kniescheibe ist zertrümmert, und die Sehnen in ihrem linken Arm sind gerissen. Es hat Stunden gedauert, sie so herzurichten, dass sie halbwegs normal gehen kann. Außerdem haben sich ihre Wunden wieder geöffnet. Das war ziemlich dumm von dir, Kate. Du bist eine gottverdammte Idiotin, um es mal ganz klar zu sagen.«
    Als wir das Zimmer erreicht hatten, war mein Adrenalin verbraucht, und ich schrie nur noch. Während Doolittle mir eine Spritze mit einem Schmerzmittel in den Arm jagte, sah ich Julies Gesicht. »Ich werde versorgt«, sagte ich zu ihr. »Ich habe es erledigt. Ist er aufgewacht?«
    Sie starrte mich an.
    »Ist er aufgewacht?«
    »Nein.«
    Ich schloss die Augen und überließ mich der Wirkung des Betäubungsmittels.
    *
    Der Rat entschied zu meinen Gunsten. Die Wölfe und der Schwer-Clan enthielten sich, die Ratten stimmten gegen mich, die Katzen, Boudas, Schakale und der Flink-Clan für mich.
    Drei Tage später erhielt ich Besuch von Mahon. Ich wurde gerade bandagiert. Die Gestaltwandler hatten die Jagdsaison eröffnet. Das war schon der fünfte Angriff, seit ich die Alphas der Schakale getötet hatte. Ich war siegreich geblieben, aber es wurde immer knapper.
    Ich hatte Mahon etwa fünf Minuten lang warten lassen. Als ich schließlich aus unseren Räumen kam, sah Mahon aus, als hätte ein Sturm seine buschigen dunklen Augenbrauen zerzaust. Derek wirkte völlig gelassen, und meine zwei Boudas hatten sich offenbar wortlos verschworen, Mahon zu ermorden, sobald er auch nur einen falschen Schritt machte.
    »Ich will ihn sehen«, sagte Mahon.
    Ich trat zur Seite.
    »Dich auch. Ich habe einige Dinge zu

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