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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Raphael ärgert sich, weil ihm sein Dingsda nicht genehmigt wird.«
    »Mit meinem Dingsda würden wir richtig viel Geld machen«, rief Raphael. »Und die Nichtgenehmigung kostet uns das Geld, das wir ansonsten verdienen würden.«
    »Wie auch immer«, sagte Andrea. »Ich dachte mir, dass es dich vielleicht interessiert.«
    Die Nachricht war zu Ende.
    Der Anrufbeantworter blinkte immer noch. Es gab eine weitere Nachricht, und ich hatte eine recht gute Vorstellung, von wem sie war.
    Ich saß eine ganze Weile in der Küche und streichelte den Kampfpudel, während ich zu entscheiden versuchte, ob ich mir die Nachricht anhören oder sie einfach löschen sollte. Schließlich drückte ich auf den Knopf, und Currans Stimme erfüllte den Raum.
    »Du kannst weglaufen, aber es wird dir nichts nützen. Ich werde dich finden, und wir werden miteinander reden. Ich habe dich nie aufgefordert oder erwartet, dass du mit mir umgehst, wie es unter Gestaltwandlern üblich ist, aber so etwas ist selbst nach menschlichen Maßstäben kindisch. Du bist mir eine Antwort schuldig. Ich werde es dir so leicht wie möglich machen. Wenn du mich willst, triff dich mit mir, und ich werde dir meine Seite der Geschichte erklären. Oder du läufst weiter vor mir weg, wie du es immer tust, aber diesmal werde ich dir nicht mehr nachlaufen. Entscheide dich.«
    »Du bist völlig durchgedreht«, sagte ich zum Anrufbeantworter.
    Ich spielte die Nachricht noch ein paarmal ab und lauschte seiner Stimme. Er hatte seine Chance gehabt und es vermasselt. Ich hatte dafür bezahlt. Es wäre eine große Dummheit, die Gefahr einzugehen, noch einmal solche Schmerzen zu erleiden. Eine Riesendummheit.
    Ich sackte auf dem Stuhl zusammen. Der Stein in meiner Brust zerbrach zu scharfkantigen Stücken. Es schmerzte, wenn ich mir vorstellte, ihn loszulassen. Andererseits hatte er mir nie gehört, sodass es im Grunde nichts loszulassen gab.
    Mein Vater hatte mir viele Dinge beigebracht. Pass auf dich auf. Mach dich niemals abhängig. Geh keine Risiken ein. Lass dich auf keine Gefahren ein, wenn es nicht unbedingt sein muss. Und er hatte immer recht behalten. Wenn man dumme Risiken einging, geriet man umso mehr in Teufels Küche.
    Aber wenn ich Curran ziehen ließ, ohne zu kämpfen, würde ich es für den Rest meines Lebens bereuen. Ich würde lieber ein Dutzend Steine in meiner Brust herumschleppen und die Gewissheit haben, dass er mich nicht glücklich machen konnte, als wegzulaufen und mir niemals sicher zu sein. Und das war auch nur das, was er wollte – sich sicher sein. Wir beide hatten das Recht auf Gewissheit.
    Sosehr ich mich dagegen sträubte, es zuzugeben: Curran hatte recht. Ich hatte nie Rücksicht darauf genommen, dass er ein Gestaltwandler war. Ich hatte immer erwartet, dass er sich mir gegenüber wie ein Mensch verhielt. Er glaubte nicht daran, dass ich nach seinen Regeln spielen konnte.
    Großer Fehler, Eure Majestät! Du möchtest, dass ich mich wie ein Gestaltwandler verhalte? Kein Problem. Ich zog das Telefon heran und wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer.
    »Ja?«, meldete sich Jim.
    »Ich habe gehört, dass Gestaltwandler ihr romantisches Interesse zum Ausdruck bringen, indem sie in das Territorium des anderen eindringen und dort Dinge verrücken.«
    Es gab eine kurze Pause. »Das ist richtig.«
    »Ist dieses Ritual auch im Katzenclan üblich?«
    »Ja. Worauf willst du mit diesen Fragen hinaus?«
    Wenn man bei einer Verhandlung auf unsicheres Terrain geriet, sollte man an die Schuldgefühle des anderen appellieren. »Erinnerst du dich, wie ich bei den Midnight Games an deiner Seite geblieben bin, obwohl du dich geirrt hast und ich von deinen Leuten angegriffen wurde?«
    Er knurrte leise. »Ja.«
    »Ich brauche Zugang zu Currans privatem Fitnessraum, nur für fünfzehn Minuten.«
    Schweigen.
    »Wann?«, fragte er schließlich.
    »Heute Nacht.«
    Wieder eine längere Pause. »Aber danach sind wir quitt.«
    Jim war ein Arschloch, aber er bezahlte seine Schulden. »Abgemacht.«
    »Er ist heute Abend in der Stadt. Ich sorge dafür, dass er dort bleibt. Derek wird dich in zwei Stunden an der Festung in Empfang nehmen.«
    Ich legte auf und tippte die zweite Nummer ein. Was sagt man dazu? Ich hatte es tatsächlich zustande gebracht!
    »Teddy Jo«, antwortete eine mürrische Stimme.
    »Du bist mir wegen der Äpfel noch einen Gefallen schuldig«, sagte ich ins Telefon. Anscheinend war ich dabei, an diesem Abend sämtliche offenen Schulden

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