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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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starrte meinen tierischen Gefährten mit dem Ausdruck nackten Entsetzens an. »Was ist das?«
    »Das ist mein Kampfpudel.«
    Saiman öffnete den Mund, schloss ihn, öffnete ihn erneut. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Offensichtlich tobte in ihm ein heftiger Kampf.
    »Suchst du verzweifelt nach etwas Nettem, das du sagen könntest?«
    Er sah mich mit hilfloser Miene an. »Ich kann nicht. Es ist ein schreckliches Geschöpf.«
    »Wenn du darauf bestehst, dass ich mit dir fahre, müsste auch dieses schreckliche Geschöpf deinen Wagen besteigen.«
    Ich weidete mich an seinem schmerzvollen Gesichtsausdruck.
    »Könnten wir nicht einfach …?«
    »Ich fürchte nein.«
    Der Kampfpudel lief um mich herum und machte sich daran, sich einen Zentimeter neben meinem linken Stiefel zu erbrechen.
    »Köstlich«, sinnierte Saiman, während der Hund, nachdem er sich die Eingeweide ausgewürgt hatte, an der nächstgelegenen Wand urinierte.
    »Er ist ein Hund mit denkbar einfachen Bedürfnissen«, erklärte ich ihm.
    Saiman legte den Kopf in den Nacken, blickte in den Himmel, atmete aus und sprach: »Nun gut. Dein Faible für Hunde ist genauso haarsträubend wie dein Geschmack für Wein. Es wundert mich, dass du ihn nicht Boone genannt hast.«
    Es war schon lange her, seit ich den süß gespritzten Apfelwein von Boone’s Farm gekostet hatte. Trinken gehörte nicht mehr zu meinen favorisierten Freizeitbeschäftigungen. »Bitte beleidige meinen treuen Gefährten nicht.«
    Saiman drehte sich um und lief zu seinem schlanken, stromlinienförmigen Fahrzeug, dessen vorderes Ende durch den magischen Motor verunstaltet wurde.
    Ich tätschelte den Pudel. »Mach dir keine Sorgen. Ich erlaube dir, ihn zu beißen, wenn er sich unanständig benimmt.«
    Der Hund wedelte mit dem Schwanz. Entweder verbreitete Saiman einen leckeren Duft, oder mein Pudel verfügte über gute Instinkte.
    Ich stieg auf, wobei ich leicht schwankte, und überredete Marigold, sich in Bewegung zu setzen. Selbst wenn ich unterwegs herunterfiel, würde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Schneewehe landen. Aber jede Landung, nach der man wieder aufstehen konnte, war eine gute Landung.

Kapitel 13
    D ie magische Woge hielt an. Meine Wohnung hätte es problemlos mit jeder Gefriertruhe aufgenommen. Ich konnte nicht ewig einen weiten Bogen um den Holzofen machen.
    Während ich zu meinem Apartment geritten war, hatte ich die ganze Zeit über die weibliche Steel Mary nachgedacht, ohne jedoch zu irgendwelchen neuen Erkenntnissen zu gelangen. Aus dem Mund des untoten Wassermagiers hatte eine Frauenstimme gesprochen, aber ich konnte mich leider nicht gut genug daran erinnern, um sie mit der Steel Mary vergleichen zu können. Also arbeiteten entweder zwei Frauen zusammen, oder es gab nur eine Frau, die gute zwei Meter groß war, ausgezeichnet mit einem Speer umgehen konnte und dazu fähig war, Untote zu navigieren, Machtworte zu benutzen und Epidemien auszulösen.
    Ich hatte es noch nie mit einer derartigen Kombination zu tun gehabt oder auch nur darüber gelesen. Ich konnte mich nur darauf verlassen, dass Saiman in der Lage war, das Pergament zu lesen.
    Ich zog mir die Schuhe aus und schleppte mich in die Küche. Das rote Lämpchen an meinem Anrufbeantworter blinkte.
    Ich drückte auf den Knopf.
    »Ich habe die Nachricht«, sagte Christys Stimme. »Jemand hat das Schloss an deiner Fliegengittertür abgerissen und mit einem Nagel einen Zettel an deiner Vordertür befestigt. Er ist regenfleckig, aber wenn ich es richtig lese, steht darauf: ›Ich bin hier, du nicht. Ruf mich an.‹«
    Also war er doch mit gebrochenen Knochen zu mir gekommen. Einen Tag zu spät.
    Die zweite Nachricht war von Andrea.
    »Hallo, ich bin’s. Raphael sagt, dass Curran seit etwa Mitte November ein ziemliches Arschloch ist. Er ist schlecht gelaunt, knurrt jeden und alles an, und er geht nicht mehr auf Bittgesuche ein. Die großen Sachen, die erledigt werden müssen, werden erledigt, aber es wurden keine neuen Projekte genehmigt. Raphael hat versucht, vom Rudel die nötigen finanziellen Mittel zu bekommen, um eine Konkurrenzfirma aufkaufen zu können. Er sagt, als er neulich das Thema wieder zur Sprache brachte, hätte Curran ihm fast den Kopf abgerissen. Anscheinend streift er nachts ruhelos durch die Festung, ständig auf der Suche nach jemandem, den er zusammenstauchen kann.«
    »Der Kerl braucht mal wieder anständigen Sex!«, war Raphaels Stimme aus dem Hintergrund zu hören.
    »Sei ruhig!

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