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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Knurren ließ einen zusammenzucken.
    Er musterte den Pick-up. »Nettes Fahrzeug. Unauffällig. Fast schon unsichtbar.«
    »Verschone mich damit.« Ich stieg aus, nahm Teddy Jos Schwert mit, das ich in feuerbeständige Tücher gewickelt hatte, und schlug dem Pudel die Tür vor der Nase zu. »Du bleibst hier.«
    Derek zeigte auf das Fahrzeug. »Wer ist das?«
    »Dein Ersatzmann.«
    Er führte mich vom Eingangstor zu einer kleinen Seitentür.
    »Du hast mich durch einen geschorenen Pudel ersetzt?«
    »Er hat atemberaubende Fähigkeiten.«
    Dereks Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben.
    »Er kann gleichzeitig kotzen und pissen, und er macht sich nicht über mein Auto lustig.«
    Derek lachte unterdrückt.
    Wir traten durch die Tür und stiegen eine lange Wendeltreppe hinauf. »Lass mich raten: Er wohnt ganz oben.«
    Derek nickte. »Curran hat das oberste Stockwerk ganz für sich allein.«
    »Es hat Vorteile, der Herr der Bestien zu sein.«
    Wir stiegen weiter hinauf. Und weiter. Und weiter. Fünf Minuten später endete die Treppe endlich vor einer großen Tür. Derek öffnete sie und forderte mich auf, einen drei mal drei Meter großen Raum zu betreten. Eine weitere Tür versperrte den Ausgang auf der anderen Seite.
    Derek wartete einen Moment.
    Die zweite Tür schwang auf und offenbarte zwei Gestaltwandler, einen älteren Glatzkopf und eine Frau ungefähr in meinem Alter, beide in Topform. Sie bedachten mich mit dem bösen Blick.
    Derek nickte ihnen zu.
    Es war offenkundig, dass sie mich nicht hineinlassen wollten.
    Dereks Augen nahmen einen bernsteingelben Schimmer an. »Bewegt euch«, sagte er leise.
    Sie traten beiseite. Derek winkte mir. »Bitte.«
    Der Wunderknabe war befördert worden.
    Wir gingen an den Gestaltwandlern vorbei und erreichten einen Korridor. Zur Linken befand sich ein kleiner Raum. Dort saß ein dritter Gestaltwandler, ein Mann, der vielleicht so alt wie Derek war.
    Wir schritten durch den Korridor, verfolgt vom älteren Mann und der Frau. Currans Wachen schien es nicht geheuer zu sein, dass ich mich hier aufhielt. Ihr Gefühl stimmte. Ich führte nichts Gutes im Schilde.
    »Der Fitnessraum wäre dann auf der linken Seite«, sagte Derek und zeigte in den Korridor, wo die Steinwand endete und eine Glastür eingelassen war. »Sein Wohnquartier liegt ein Stockwerk höher. Am Ende des Korridors gibt es eine kleine Treppe.«
    Er zeigte auf die Türen, an denen wir vorbeigingen. »Privates Empfangszimmer. Sauna.«
    »Und das?« Ich deutete auf die nächste Tür.
    Die Leibwachen zogen ein Gesicht, als wäre ihnen jemand auf die Füße getreten.
    Derek wahrte einen völlig neutralen Gesichtsausdruck. »Dieses Zimmer ist für seine weiblichen Gäste reserviert.«
    Ich öffnete die Tür. Ein riesiges Himmelbett nahm den größten Teil des Raums ein. Hauchzarte Vorhänge schwebten wie Wolken über der schneeweißen Daunendecke. Das Mobiliar bestand aus heller Eiche mit goldenen Akzenten, so elegant und leicht, dass es schien, als würde es über dem polierten Holzboden schweben. Ein großer Kleiderschrank stand an der Wand, gleich neben einem Frisiertisch mit dreigeteiltem Spiegel. Die Mitte des Raums wurde von einem dick gepolsterten Sofa eingenommen, das auf einen Kamin mit flauschigem weißen Läufer ausgerichtet war. An der Wand über dem Kamin hing ein Flachbildschirm. Die gegenüberliegende Wand bestand aus Milchglas, das strategisch geschickt von klaren Streifen unterbrochen war, die ein Bambusmuster bildeten. Die Tür stand offen, sodass ich dahinter eine unberührte Badewanne erkennen konnte.
    »Wo ist Barbie?«
    Die Gestaltwandlerin kicherte, riss sich aber sofort wieder zusammen.
    »Gibt es hier eine Stripperstange?«
    Der ältere Mann zuckte zusammen. Derek verzog qualvoll das Gesicht. »Nein.«
    »Lautsprecher für stimmungsvolle Musik?«
    Derek zeigte auf einen, der über einem kleinen Kühlschrank in der Ecke hing. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass der Kühlschrank mit Champagner bestückt war.
    Ich ging hinaus, schloss die Tür und zog einen Topfhandschuh hervor. Die Gestaltwandler beobachteten mit großer Neugier, was ich tat. Ich knotete die Schnur auf, die den feuerbeständigen Stoff um Teddy Jos Schwert zusammenhielt, und gab Derek das Verpackungsmaterial. Darunter kam eine dicke, mit Asbest verstärkte Scheide zum Vorschein.
    Ich packte das onyxfarbene Heft und zog das Schwert heraus. Es war eine klassische Hopliten-Klinge, blattförmig und etwa sechzig Zentimeter lang. Ein Funke

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