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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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mich verständnislos an.
    »Haben Sie Tische, an denen man Poolbillard spielen kann?«
    »Ja.«
    Ich warf meinen Umhang auf die Böschung. »Bitte bringen Sie mir die Kreide. Alles, was Sie haben.«
    Cash entfernte sich von mir und sprach mit den Rausschmeißern. »Okay«, bellte der größere der beiden. »Alles zurück in die Kneipe! Eine Runde aufs Haus!«
    Die Menge drängte sich durch das Loch in der Wand. Ein Mann zögerte. Die Rausschmeißer gingen zu ihm. »In die Kneipe«, sagte Vik.
    Der Kerl reckte trotzig das Kinn. »Verpisst euch!«
    Vik versenkte einen schnellen Schlag in seiner Magengrube. Der Mann klappte zusammen, und der größere Rausschmeißer warf ihn sich über die Schulter, um ihn ins Steel Horse zu tragen.
    Zwei Minuten später kam einer der beiden Rausschmeißer zurück, stellte einen großen Sack voller Salz ab und flüchtete wieder in die Kneipe. Ich schnitt den Sack auf und zog einen zehn Zentimeter breiten Kreis rund um den Mast. Cash kam mit ein paar kaputten Kisten durch das Loch in der Wand, gefolgt von der dunkelhaarigen Frau, die eine große Schachtel trug. Die Frau stellte die Schachtel neben das Holz. Sie war voller Würfel aus blauer Poolbillardkreide. Gut.
    »Danke«, sagte ich.
    Sie warf einen kurzen Blick zu Joshua am Mast. Ihr Gesicht wurde bleich.
    »Haben Sie Biohazard angerufen?«, fragte ich.
    »Das Telefon geht nicht«, sagte Cash leise.
    Könnte an diesem Tag vielleicht mal irgendetwas gut laufen?
    »Ändert das etwas an der Situation?«, fragte Cash.
    Dadurch wurde aus einer kurzen Rettungsaktion ein langwieriger Abwehrkampf. »Ich werde nur etwas härter arbeiten müssen.«
    Ich schloss den Kreis aus Salz, warf den Sack beiseite und legte dann das Holz in einem etwas größeren Kreis aus. Das Feuer würde die Angelegenheit nicht unbegrenzt in Schach halten, aber auf diese Weise gewann ich etwas Zeit.
    Der fleischfarbene Flaum kostete vom Salz und stellte fest, dass es eine Delikatesse war. So hatte ich es mir gedacht. Ich schmeckte zweifellos ähnlich, und ich war der Leiche sehr nahe. Also wäre ich als Erste dran. Ein beruhigender Gedanke.
    Cash hatte einige Flaschen angeschleppt, deren Inhalt ich auf die Kisten kippte. Nun war das Holz mit hochprozentigen Spirituosen und Petroleum getränkt. Ein angerissenes Streichholz, und der Holzkreis ging in Flammen auf.
    »Ist es jetzt erledigt?«, fragte Cash.
    »Nein. Das Feuer wird es aufhalten, aber nur für eine gewisse Zeit.«
    Die beiden machten Gesichter, als würden sie ihrer eigenen Beerdigung beiwohnen.
    »Das kriegen wir schon hin.« Sprach Kate Daniels, die Ermittlerin des Ordens. Wir kümmern uns um Ihre magischen Probleme, und wenn wir es nicht schaffen, lügen wir, dass sich die Balken biegen. »Alles wird wieder gut. Gehen Sie wieder hinein, beide. Sorgen Sie für Ruhe, und probieren Sie es weiter am Telefon.«
    Die Frau strich mit den Fingern über Cashs Ärmel. Er drehte sich zu ihr herum, tätschelte ihre Hand und führte sie dann zurück in die Kneipe.
    Der Flaum kroch halb auf das Salz. Ich stimmte einen Gesang an und ging die Litanei des reinigenden Zaubers durch. Magie baute sich langsam um mich herum auf, wie Zuckerwatte, die sich um meinen Körper wickelte, und floss nach außen und um den Feuerkreis herum.
    Der Flaum erreichte das Feuer. Die ersten fleischfarbenen Tentakel leckten an den Holzbrettern und schmolzen mit einem leisen Zischen zu schwarzem Glibber. Die Flammen knisterten, und ein übler Gestank nach verbranntem Fett breitete sich aus.
    So ist es richtig, ihr kleinen Mistkerle! Bleibt ja hinter meinem Feuer!
    Jetzt musste ich sie nur noch dort halten, bis ich den ersten Wehrkreis fertiggestellt hatte.
    Singend nahm ich ein Stück Poolkreide und zeichnete die erste Glyphe.

Kapitel 2
    H eilige Mutter Gottes!«, entfuhr es der großen, mageren Frau. Patrice Lane, die hausinterne Heilmagierin von Biohazard, verschränkte die Arme über der Brust. Von dort, wo ich saß, wirkte sie sogar noch größer. Ich hockte, unter meinem Umhang zusammengekauert, auf der Böschung. Die Kälte sickerte durch den Stoff meiner Jeans, und mein Hintern war ein einziger Eisklumpen.
    Der Telefonmast hatte sich in eine Masse aus fleischfarbenem Pelz verwandelt. Der gesamte Parkplatz drumherum war mit meinen Glyphen bedeckt. Ich hatte Cashs Kreide restlos aufgebraucht.
    Vom Mast regnete der Flaum langsam herab und breitete sich weiter aus. Das Feuer war nur noch matte Glut, und der Flaum war an einigen Stellen

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