Stadt der Fremden
aufzuhalten, und …« »… Nun, er ist auf unserer Seite.« »Gegen Botschafter DalTon.« »Wir hatten eine lange Zeit von diesen Scheißkerlen nichts mehr gehört, bis all dies hier begonnen hatte. Wir wissen nicht, woran sie gearbeitet haben.« »Jetzt jedenfalls sind sie zufrieden wie ein Schwein im Dreck.« »Sie müssen all das lieben.« »Sie haben Wind von deinem Plan bekommen.«
Eine Parallelwirtschaft von Erzählungen, Gegenmaßnahmen und Rache. »Woher wissen sie, was ich geplant habe?«, fragte ich.
»Nachrichten verbreiten sich.«
»Was soll das heißen, verdammt noch mal?«
»Komm schon. Geschichten verbreiten sich.« »Vielleicht wissen sie ja nichts, außer, dass du in die Gastgeberstadt kommst. Was bedeuten würde, dass du einen Plan hast.« »Gegen den sie sind, was auch immer er beinhaltet.«
»Arbeiten sie mit Cal zusammen? Mit EzCal?«
»Was? Weil sie versucht haben, dich aufzuhalten?« YlSib starrten mich an. »Nur weil Cal auch versuchen würde, dich aufzuhalten?« »Das ist schwerlich das Gleiche.« »DalTon haben ihre eigenen Gründe für alles.«
»Die da wären?«, hakte ich nach.
»Oh, es gibt so viele Gründe da draußen«, antworteten sie erschöpft. »Wer kann schon den Überblick über alle behalten?« »Nimm dir einen heraus.« »Sie sind nicht deine Freunde.« »Reicht das nicht?«
»Nein.«
»Sie sind müde von allem.« »Und du nicht.« »Und du versuchst etwas.« »Wie ist’s damit?«
Dal und Ton: Nihilisten seit der Krise und schon zuvor. Es war eine Bestätigung, dass sie glaubten, ich sei es wert, von ihnen angegriffen zu werden. Fragt Cal, was ihm lieber wäre: dass Botschaftsstadt zerstört würde oder dass sie ohne ihn überlebte? Er würde das Letztere behaupten und es auch so meinen. Doch er würde in sein Grab gehen – und uns alle ins Grab schicken –, um mich aufzuhalten, wenn er von meinem Plan wüsste, denn dieser würde ihn in seiner Position untergraben. DalTon wollten mir ein Ende bereiten, weil ich vorhatte, die Welt zu retten. Ich bin mir sicher, durch ihre lange, wilde, selbst gewählte Verbannung ergab es für sie viel mehr Sinn und war viel schlüssiger. Dort, wo sie waren, gab es Kilostunden von Geschichte, die ich niemals kennen würde. DalTon waren gegen mich, Cal war gegen mich, DalTon waren gegen Cal, Shonas war gegen DalTon, Shonas war für mich, aber nicht gegen Cal und so weiter. Ich war niemals – weder in Botschaftsstadt noch im Immer oder im Außen – in der Verfassung gewesen, Intrigen anzuzetteln. Floaking, so hatte ich gehofft, war eine Methode, mit der man um Intrigen herumkam. Doch die Politik findet dich.
»Wie viele sind da?«, fragte ich. »Verbannte. In der Gastgeberstadt.«
Yl und Sib erwiderten nichts. Meine Pläne, Botschaftsstadt zu retten, waren kurzzeitig ein Teil von dem geworden, was DalTon und Shonas geschehen war, und das Rachedrama des einstigen Botschafters und seines ehemaligen Wesirs war mir geschehen. Ich war Shonas dankbar, dass er mein Leben gerettet hatte.
»Er ist auf dem Weg«, teilten YlSib mir mit. »Wie nennst du ihn noch mal? Spanischer Tänzer.«
»Ich weiß, es ist unhöflich von mir«, sagte ich. »Ich höre damit auf, diesen Namen zu verwenden.«
»Warum?« »Es kümmert ihn nicht und uns auch nicht.«
Der Raum war klein. Natürlich ohne Fenster. Erhellt wurde er durch glühende Wedel.
»Es gibt Energie«, bemerkte ich.
»Nein.« »Das Licht wird ausgestrahlt von einem Aasfresser in den Wänden.«
»Kommt schon«, sagte ich. Das Gebäude war dabei zu sterben, und dadurch erhielten wir eine Beleuchtung. Ich konnte nur noch lachen.
Erneut fragte ich, doch YlSib wollten mir nicht erzählen, was sie vor Hunderttausenden von Stunden dazu gebracht hatte, Botschaftsstadt zu verlassen, um hinter Äoli-Masken in dieser Exil-Mikrokultur zu leben. Wir warteten.
»Noch mehr Stadt-Gastgeber gehen fort«, berichteten YlSib. »Und eine Menge von ihnen wollen sich den Absurden anschließen.« »Es werden nicht viele für den Schutz hier übrig bleiben, selbst wenn sie dazu bereit sind.«
»Sie werden keine andere Wahl haben. EzCal werden es ihnen befehlen.«
»Was ist dein Plan?« »Was willst du tun?«
»Ihr wisst, was ich will«, antwortete ich. »Bren hat es euch erzählt.« Die Wahrheit war, dass ich nicht wusste, wie ich es erklären sollte. Als Spanischer Tänzer kam, sagte ich: »Schaut. Ich werde es euch zeigen.«
Ich erinnerte mich an die Art und Weise, wie sich die gefangenen Sprache
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