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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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doch das Bett war leer.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte Dethridge nach einem Blick auf den bekümmerten Rodolfo. »Er wird wahrscheinlich seinen üblichen Beschäftigungen nachgehen.«
    »Nein«, entgegnete Rodolfo verbittert. »Er ist nicht zurückgekehrt. Das weiß ich sicher und ich bin auch noch schuld daran. Seine Eltern haben seinen Körper irgendwo hingebracht, vielleicht zu ihrem Doktor. Die Göttin steh uns bei, wenn sie ihn für tot halten.«
    »Amen«, sagte Dethridge, der nun auch besorgt war. »Die Leute dachten oft, ich sei tot, wenn ich doch nur auf einer Zeitreise war.« Vor lauter Erregung kam er auf seine schlimmsten Befürchtungen zu sprechen. »Vielleicht hat man mich in meinen Sarg gelegt und ich bin erstickt? So bin ich möglicherweise hier gelandet.«
    Rodolfo legte dem alten Mann eine Hand auf die Schulter. »Wir müssen aufpassen, dass so etwas nicht mit Luciano passiert. Wir müssen ihn finden und herholen.«
    Die Sonne strömte in das Schlafzimmer der neuen Duchessa, als Barbara die hölzernen Fensterläden zurückschlug. Arianna erwachte aus einem tiefen, erholsamen Schlaf und wusste zunächst nicht, wo sie war. Dann fiel es ihr wieder ein.
    Sie war jetzt die Duchessa.
    Mit einem Mal stürzten die Ereignisse vom Vortag auf sie ein – die verrückte Wahl, der Saal voller Kleider, das Einkleiden in ein blaues Satinkleid, das zum Schluss voller Nadeln steckte, der Auftritt mit Senator Rodolfo auf der Loggia degli Arieti, dem Widderaltan. Er war noch zurückhaltender als üblich gewesen, obwohl sie sich danach sehnte, mit jemandem darüber zu reden, wie sie das letzte Mal auf dem Balkon gewesen war – am Abend der Vermählung mit dem Meer.
    »Wenn nur Luciano hier sein könnte«, war alles, was sie gesagt hatte, während sie der Menge unten freundlich zuwinkte. Sie nahm an, dass er in seine Welt zurückgereist war, aber sie war traurig, dass er sich nicht verabschiedet hatte.
    Doch Rodolfo hatte sie nur mit seinen großen schwarzen Augen angesehen und leise etwas gesagt, das klang wie »Das wünsche ich lieber nicht«.
    Sie hatte ihn nicht fragen können, was er damit meinte. Sie lernte, was es hieß, die Duchessa von Bellezza zu sein: Es bedeutete, dass man nie für sich war. Immer waren Diener und Wachen im Weg und stündlich mussten hundert kleine Dinge entschieden werden. Arianna fragte sich, wie ihre Mutter das ein Vierteljahrhundert ausgehalten hatte.
    Und schon ging es wieder los, während sie sich jetzt im Bett aufsetzte und ihre heiße Schokolade trank. Barbara plapperte von ihrer Garderobe, wann die Schneiderin gerufen würde, um alle Kleidungsstücke zu machen, die sie brauchen würde, einschließlich des Krönungskleides.
    Doch die Aussicht auf eine nagelneue Garderobe heiterte Arianna nicht besonders auf. Im Gegensatz zu Silvia war sie nicht eitel. Was sie viel mehr beschäftigte, waren all ihre Staatspflichten, die Sitzungen des Rates und des Senats, die Auftritte in der Öffentlichkeit sowie der Umgang mit dem remanischen Botschafter.
    Sie reichte Barbara ihre Tasse und vergrub sich wieder in den Kissen. Wie viel einfacher wäre es doch gewesen, Mandolier zu werden!

    Lucien lag auf der Intensivstation. Er wurde einer weiteren Computertomografie unterzogen, außerdem wurden ein Röntgenbild sowie ein EEG gemacht. Inzwischen war es acht Uhr abends und er war immer noch nicht erwacht. Er lag in seinem Schlafanzug im Krankenhausbett, mit blassem, aber friedlichem Gesicht, während seine Mutter neben ihm saß und seine Hand hielt.
    Mr Laski studierte die Ergebnisse und machte ein ernstes Gesicht. »Der Tumor ist größer als beim letzten Scannen«, sagte er, »aber es gibt keine Erklärung dafür, dass er bewusstlos ist.«
    »Woher kommt das dann?«, fragte Luciens Vater mit bebender Stimme.
    Mr Laski schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber ich möchte seinen Atem und seine Gehirnaktivität vierundzwanzig Stunden lang auf dem Monitor beobachten und sehen, ob es Veränderungen gibt. Bitte versuchen Sie sich nicht zu sehr zu sorgen. Aus diesen Apparaturen sind schon viele Koma-Patienten unbeschädigt hervorgegangen.«
    »Koma-Patienten?«, fragte Frau Mulholland. »Es ist also ein Koma?«
    Rodolfo war nicht im Bett gewesen. Er blieb die ganze Nacht auf und richtete seine Spiegel auf alle in Frage kommenden Stellen in Bellezza und sogar in anderen Städten Talias, wo sich Luciano aufhalten konnte. Als der Tag anbrach, machte er sich nach einem hastig eingenommenen

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