Stadt der Toten
weiterer, frischerer Leichnam mit einem Schürhaken. Frankie graute davor, sich umzu drehen und zu erblicken, was sich hinter ihr befinden mochte.
Der Gestank wurde schlimmer, je näher die Horde kam. Sie hielt den Atem an. Der Rauch brannte ihr in den Augen und lieà diese tränen. Ihre Sicht verschwamm, und sowohl ihr verwundetes Bein als auch ihr verletzter Arm fühlten sich schwer wie Blei an.
» Es ist einfacher, wenn du dich nicht wehrst « , schnarrte der verkohlte Zombie. Seine Stimme klang wie Sandpapier. » Für uns ist es dadurch zwar weniger spaÃig, aber trotzdem einfacher. «
» Leck mich « , hustete sie hervor und versuchte, sich dabei tapfer anzuhören. Allerdings hörte sie sich für sich selbst alles andere als tapfer an.
Ein weiterer Leichnam humpelte näher. Angeekelt beobachtete Frankie, wie ein fetter Wurm von seinem Unterarm fiel.
» Wie viele Menschen waren bei dir? «
Frankie wich zurück. Der Atem der Kreatur stank wie ein Abwasserkanal.
Der Hund knurrte. Es war ein belegter, dennoch bedrohlicher Laut. Schwarze Flüssigkeit tropfte aus den Augen und der Nase des Tieres.
Die verkohlte Schauergestalt ergriff ihren Arm. Die Finger fühlten sich wie kalte, rohe Würste an.
» Wir haben vier gezählt, dazu den Typ im anderen Haus. Sind noch mehr hier? «
Sie spuckte dem Leichnam ins Gesicht. Selbst diese geringe Anstrengung erschöpfte sie, und der dichte Rauch machte das Atmen zu einer einzigen Qual.
» Na, egal. « Das Ding grinste, wodurch es geschwärzte, abgebrochene Zähne entblöÃte. » Wir werden es bald herausfinden. «
Der Griff um ihren Arm verstärkte sich, der Rest der Horde rückte nach. Frankie versteifte sich.
» Ich hoffe, ihr fangt euch alle Herpes ein, wenn ihr mich fresst. «
Damit schnellte ihre Hand zum Gesicht des verbrannten Zombies vor. Zwei Finger gruben sich in seine Augen und lieÃen ihn erblinden. Ãberrascht wankte die Kreatur rücklings, und Frankie entwand sich ihrem Griff. Ohne innezuhalten, schlug sie dem Ding mit dem leeren Gewehr den Schädel ein.
Der Hund sprang. WeiÃe Fänge blitzten in der Finsternis auf. Frankie lieà sich fallen und rollte sich ab. Der Hund landete der Länge nach hinter ihr.
Ãber das Gebrüll hörte Frankie, wie ein Motor angelassen wurde.
» Sie sind in der Garage! Hierher! Sie sind hier! Auf der Vorderseite! «
Der Rauchschleier verdichtete sich und verhüllte alles, auÃer den Zombies, die sie umzingelt hatten. Frankie nützte die Ablenkung und hechtete in den Qualm.
Der erste Schuss der Schrotflinte zersprengte den Scheinwerfer auf der Beifahrerseite. Der Zombie lud die Mossberg durch. Martin beobachtete gebannt, wie die leere Hülse scheinbar in Zeitlupe ausgeworfen wurde und durch die Luft segelte.
» ErschieÃen Sie ihn, Martin! « , brüllte Jim.
» Nein. « Don ergriff Martins Handgelenk. » Verschwenden Sie keine Munition. Wir wissen nicht, wann wir eine Möglichkeit finden, uns Nachschub zu besorgen. «
Die Kreatur feuerte erneut und zerstörte den verbliebenen Scheinwerfer. Lachend schwärmten die anderen Zombies aus und versperrten den Eingang völlig.
» De Santos! « Jim stieà ihn vom Rücksitz in die Schulter. » Fahr los! «
Don kauerte mit geweiteten Augen wie erstarrt hinter dem Lenkrad. Panik hatte ihn überwältigt, sodass er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
Danny wimmerte und presste die Hände auf die Ohren.
» Was sollen wir denn sonst tun, auÃer zu schieÃen? « , fragte Martin.
» Das. « Jäh löste Don sich aus seiner Lähmung und trat das Gaspedal durch.
Das Gelächter der Zombies verstummte, als der SUV auf sie zuschoss. Die frischeren Leichname sprangen aus dem Weg. Die langsameren pflügte Don um. Der Aufprall erschütterte den Wagen, und Don betete, dass die Airbags nicht aufgehen würden. Abermals holperte der Wagen, dann waren sie frei und rasten die Auffahrt hinab.
Dichter, schwarzer Rauch verhüllte alles, und ohne Scheinwerfer konnte Don nur wenige Meter weit sehen. Von Grauen erfüllt und immer noch keines vernünftigen Gedankens fähig, blieb er mit quietschenden Reifen stehen und schaute in den Rückspiegel. Der Zombie mit der Schrotflinte rappelte sich auf die Beine.
» Runter! «
Jim schützte Danny mit seinem Körper. Eine Sekunde später zerbarst die
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