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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Türklinke nach unten.
    »Abgeschlossen!«, sagte er und rüttelte ein wenig an der Tür. »Die haben abgeschlossen, logisch!«
    »Peter, hast du dein Dietrichset dabei?«, fragte Bob.
    Der Zweite Detektiv war bei den drei ??? für Schlösser aller Art zuständig und hatte im Verlaufe ihrer Arbeit schon so manche Tür geknackt. Aber diesmal konnte er nicht helfen.
    »Mist!«, fluchte Peter und klopfte sich am ganzen Körper ab. »Ich glaube, ich hab das Etui in der anderen Hose gelassen, und die hängt zu Hause über dem Stuhl. Tut mir leid!«
    »Na ja, halb so wild. Hier gibt’s ja genügend andere leer stehende Häuser«, meinte Justus und stieg die Stufen hinab.
    Die drei Jungen liefen über die Straße und versuchten ihr Glück bei dem gegenüberliegenden Haus. Mittlerweile fielen die ersten dicken Regentropfen vom Himmel und klatschten schwer auf den Asphalt. Immer kürzer wurden auch die Abstände, in denen die Blitze das Geisterdorf erhellten, und der vorige Donner war kaum verhallt, da rollte schon der nächste über den Himmel.
    Diesmal war Bob als Erster an der Tür. Er sparte sich das Rufen, denn auch dieses Haus sah nicht so aus, als würde noch jemand darin wohnen. Stattdessen versuchte er gleich die Tür zu öffnen.
    Doch auch diese Tür ging nicht auf! Und auch nicht die des nächsten, des übernächsten und des überübernächsten Hauses. So verlassen die Häuser waren, so wenig waren sie doch überstürzt aufgegeben worden. Jedes einzelne war im Gegenteil sorgsam zugesperrt worden, als seine Bewohner ausgezogen waren.
    »So ein Pech aber auch!« Peter blickte finster in den Regen hinaus, der nun in wehenden Fahnen über die Straße peitschte. »Sollen wir eine Scheibe einschlagen und reinklettern?«
    »Wäre vielleicht das Beste«, fand auch Bob.
    Doch Justus schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, Kollegen.«
    »Wieso denn nicht?«, fragte Peter verwundert. »Du warst es doch, der sein Zuckerköpfchen in Sicherheit bringen wollte. Und jetzt sollen wir hier draußen absaufen?«
    »Wir werden nicht absaufen, aber wir müssen auch keine Straftat begehen und Fenster demolieren«, entgegnete Justus und deutete quer über die Straße. »Seht mal da!«
    Peter und Bob drehten die Köpfe und starrten angestrengt durch den dichten Regen auf die andere Seite. Zuerst wussten sie nicht, was Justus meinte, aber dann sahen auch sie es.
    »Ich werd’ verrückt!«
    »Wer hätte das gedacht! Hier scheint’s ja doch Leben zu geben!«
    Diagonal gegenüber befand sich ein Haus, das sich auf den ersten Blick kaum von den anderen unterschied, die die drei Jungen bisher inspiziert hatten. Es war zweistöckig und aus soliden Ziegeln errichtet und wirkte mit seinen verschlossenen Fensterläden und dem verwitterten Putz genauso verlassen wie all die anderen Häuser in der Straße. Doch beim zweiten Hinsehen hatten Justus’ scharfe Augen einen gravierenden Unterschied entdeckt: Zwischen den hölzernen Läden sickerte ein mattes, honiggelbes Licht hindurch!
    »Und es ist sogar ein Gasthaus, wenn ich das Schild da richtig interpretiere.« Der Erste Detektiv zeigte auf ein goldfarbenes Emblem, das über dem Eingang des Hauses unruhig im Wind hin- und herschaukelte. Es stellte einen Bären dar, der eben einen Krug zur Schnauze führte.
    »Da steht auch was drunter.« Peter kniff die Augen zusammen und versuchte zu lesen, was unter dem Emblem in dunklen Lettern geschrieben stand. Aber die Entfernung war zu groß. »Ich kann’s nicht lesen von hier aus. Lasst uns mal rübergehen. Vielleicht ist es ja wirklich ein Gasthaus, dann wird’s doch noch was mit dem Steak und den Pommes für unseren Ersten.«
    Die drei Jungen liefen durch den strömenden Regen über die Straße. Drüben angekommen, drängten sie sich unter ein kleines Vordach und schauten zu dem Emblem empor.
    »Golden Bear«, las Bob die Inschrift, die jetzt deutlich zu erkennen war. »Du hattest recht, Just, es ist wirklich eine Gastwirtschaft oder zumindest eine Kneipe. Und wenn mich nicht alles täuscht«, Bob legte den Finger an die Lippen und lauschte aufmerksam an der Tür, »dann sind da auch ein paar Leute drin. Ich höre Stimmen.«
    »Dann würde ich vorschlagen, wir gehen da mal rein«, sagte Justus und rieb sich erwartungsvoll die Hände. »Sonst saufen wir hier draußen nämlich doch noch ab.«
    Der Erste Detektiv drückte die massive Türklinke hinunter und öffnete die Tür, die ihm mit einem leisen Knarren entgegenschwang. Peter schlüpfte an ihm vorbei

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