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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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dichten schwar-zen Locken, die sich lustig um ihr ausnehmend hübsches Gesicht kringelten, sah die drei Detektive überrascht an.
    Justus strich sich mit einer unbeholfenen Bewegung schnell die klatschnassen Haare aus der Stirn und sagte dann: »Hallo, ich bin Justus, Justus Jonas, und das sind meine Freunde Bob Andrews und Peter Schön, äh Shaw.«
    Ein kaum wahrnehmbares Lächeln spielte um den Mund des Mädchens, und Justus sah für einen Moment verlegen zur Seite. Ihr atemberaubendes Aussehen hatte den Ersten Detektiv doch ein wenig verwirrt.
    »Die Leute im Golden Bear haben uns hier herübergeschickt«, ergriff Peter nun das Wort und drängte sich neben Justus. »Sie meinten, wir könnten hier vielleicht ein paar Sachen einkaufen. Habt ihr denn auf? Wir könnten im Moment zum Beispiel ein paar Handtücher sehr gut gebrauchen.« Der Zweite Detektiv konnte ungeheuer charmant sein und kam im Allgemeinen bei Mädchen auch recht gut an. Und auch jetzt zog er alle Register seines Könnens, setzte sein bezauberndstes Lächeln auf und strahlte das Mädchen an, während ihm das Wasser von den Haarspitzen tropfte.
    Das Mädchen zögerte einen Augenblick und überlegte, aber schließlich schien Peters Charme doch seine Wirkung zu tun. »Kommt rein!«, lachte sie und ging einen Schritt zur Seite. »Wir haben zwar nicht geöffnet, aber ich kann euch ja schlecht wieder wegschicken, so bedauernswert wie ihr ausseht. Ich bin übrigens Josy, Josy McDonaghough.«
    »Danke, das ist wirklich sehr nett, vielen Dank«, sagte Justus und betrat den kleinen Laden. »McDonaghough! Ein schottischer Name, nicht wahr?«
    »Ja«, nickte Josy, »das stimmt.«
    »Ein toller Name!«, bemerkte Peter und zwinkerte Josy im Vorbeigehen zu.
    »Und ich bin, wie gesagt, Bob. Das ist weder schottisch noch besonders toll.« Der dritte Detektiv grinste und trat dann ebenfalls ein.
    Josy lachte kurz auf und schloss danach die Ladentür. Dann ging sie voraus und schlängelte sich an einem Regal vorbei hinter den Verkaufstresen. »So, was kann ich denn jetzt für euch tun?«, fragte sie und sah ein Fragezeichen nach dem anderen gespannt an. »Oder wartet. Ich habe gerade oben Tee gemacht für Großmutter und mich. Wollt ihr vielleicht erst mal ’ne Tasse schönen, heißen Schwarztee, um euch aufzuwärmen?«
    »Oh, das wäre phantastisch!«, schwärmte Justus.
    »Genau das, was ich jetzt brauche!« Peter schloss genießerisch die Augen.
    »Genial, das wäre echt genial!«, freute sich Bob.
    »Wartet hier einen Moment!« Das Mädchen drehte sich um und verschwand hinter einem Vorhang.
    Die Jungen hörten, wie Josy eine Treppe hinauf- und eine halbe Minute später wieder hinunterlief. Mit einer roten Thermoskanne und vier Tassen kam sie hinter dem Vorhang hervor.
    »So!«, sagte Josy, stellte die Tassen auf den Tresen und begann damit, den dampfenden Tee einzugießen. »Dann erzählt mal. Was macht ihr eigentlich hier in dieser gottverlassenen Gegend? Hier kommen sonst kaum Touristen vorbei und bei so einem Hundewetter schon gar nicht.«
    »Wir sind auch keine Touristen in dem Sinne«, antwortete Justus und legte seine verfrorenen Hände um die heiße Tasse. »Wir kommen aus Rocky Beach und wollten das Wochenende hier in den Bergen verbringen.«
    »Aus Rocky Beach? Ah!«
    »Kennst du Rocky Beach?«, fragte Peter.
    »Ich habe, glaube ich, schon mal davon gehört«, überlegte Josy. »Es liegt doch irgendwo an der Küste, oder?«
    In den folgenden Minuten versuchte jeder der drei Jungen die Unterhaltung mit Josy möglichst in die Länge zu ziehen. Denn zum einen wollte keiner von ihnen so bald wieder in den Regen hinaus, und zum anderen waren sie alle höchst angetan von dem hübschen Mädchen. Daher erzählten sie Josy alles Mögliche über ihre geplante Bergtour, die Schule, in die sie alle drei gingen, Rocky Beach und natürlich über das Detektivunternehmen, das sie zu Hause auf dem Schrottplatz der Familie Jonas betrieben. Und sie selbst wiederum erfuhren, dass Josy hier zusammen mit ihrer Großmutter Eleonora lebte, der der Drugstore gehörte, dass ihre Eltern wie die von Justus bei einem Unfall ums Leben gekommen waren und dass Yonderwood wirklich so ein Kaff war, wie es den Anschein machte. Beim Thema Yonderwood musste Justus allerdings unbedingt auf eine Sache zu sprechen kommen.
    »Sag mal«, begann er zögerlich und nippte erst noch einmal von seinem Tee, »das Gasthaus da drüben, der Golden Bear. Ist das irgendein seltsamer Brauch, den wir nicht

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