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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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dieser Geschichte und dem Vampir immer noch nicht so ganz. Also, irgendjemand hat dieses Tagebuch entdeckt und fand heraus, wo er die Bibelverse suchen musste. Und dann gab er sich als Vampir aus, um die Bewohner zu vertreiben, deren Häuser er nach den Bibelversen durchsuchen wollte?«
    »Genau.« Justus nickte. »Der Täter nützte den Umstand aus, dass Ihr Ort von einem Rumänen gegründet wurde, der nicht nur aus derselben Gegend wie Graf Dracula stammte, sondern diesen Ort auch nach dieser Gegend benannte: Yonderwood. Und um dem Spuk genügend Nachdruck zu verleihen, ließ er sich einige, wie ich zugeben muss, gut ausgedachte Details einfallen. Er täuschte nicht nur die Heimsuchungen durch einen Vampir vor, sondern ließ sich auch ab und zu als riesige Fledermaus blicken und manipulierte Zeleas Grab, um eine Erklärung für das Umgehen des Vampirs zu liefern: Rache.«
    »Und du sagst, Zelea starb gar nicht vor hundert Jahren?«, hakte Pound nach.
    Justus verneinte. »Er starb vor 106 Jahren. Die Zahlen auf der Grabplatte wurden bearbeitet. Und die Kugel im Sarg, die ein Gewaltverbrechen vortäuschen sollte«, der Erste Detektiv lächelte andeutungsvoll, »war brandneu und aus einer modernen Waffe. Sie wurde wahrscheinlich einfach in den Sarg gelegt. Aber dazu vielleicht nachher mehr.«
    »Aber von all diesen Zusammenhängen wussten wir doch gar nichts, bis uns Pfarrer Clark gestern informierte«, wandte Diesel ein.
    »Es war auch nicht nötig, dass Sie sofort im Bilde waren. Die Zusammenhänge mussten nur irgendwann ans Licht kommen, um die Vorkommnisse zu erklären. Und dass das geschehen würde, war nur eine Frage der Zeit«, sagte Bob. »Das war alles genau vorbereitet.«
    »Zeig mir bitte noch einmal die Kanüle«, bat Miles Bob, und der dritte Detektiv reichte sie ihm. »Mit solchen Nadeln hat er also den Opfern die Hautverletzungen beigebracht? Und das ganze Blut soll Schweine- oder Rinderblut gewesen sein?«
    »Das vermuten wir, ja.« Bob nickte. »Und dass die Opfer nichts gemerkt haben, lag daran, dass er ihnen zuvor ein starkes Schlafmittel verabreicht hat.«
    »Aber wie?«, fragte Diesel, und alle stimmten ihm zu. »Ich schluck doch nichts, was mir irgendjemand einfach so hinhält.«
    Justus hob beschwichtigend die Hand. »Würde ich auch nicht. Aber stellen wir das noch ganz kurz zurück. Denn um dem Täter auf die Schliche zu kommen, würde ich gerne mit Ihnen jetzt ein kleines Experiment machen.«
    Für zwei Sekunden herrschte verblüfftes Schweigen. Aber dann brach das reine Chaos aus. Alle redeten auf einmal, sprangen auf und sahen sich an.
    »Du meinst, der Täter ist unter uns?«, fragte Jonathan Black aufgewühlt.
    Justus nickte nur.
    »Unmöglich! Ganz unmöglich!«, regte sich Pfarrer Clark auf.
    »Niemals!« Miles winkte entschlossen ab.
    Aber Justus und Bob blieben völlig gelassen. Sie stellten eine alte Blechdose in die Mitte des Raumes und traten ein paar Schritte zurück.
    »Bitte!«, versuchte Justus den Tumult zu übertönen. »Bitte. Wir möchten nicht mehr, als dass nun einer nach dem anderen von Ihnen diese Dose in Richtung Ausgang kickt.«
    Verblüfft erstarben die Gespräche.
    »Wir sollen was?« Pound klopfte sich an die Stirn.
    »Bitte. Einfach kicken«, wiederholte Justus freundlich.
    Die Bewohner zauderten. Es war offensichtlich, dass sie sich absolut keinen Reim auf das Experiment der beiden Jungen machen konnten.
    »Was soll der Blödsinn?«, murrte Diesel.
    »Bitte!«
    Pfarrer Clark trat zögernd hervor. Er positionierte sich, lupfte seine Soutane und schoss die Dose in den schwarzen Vorhang, der vor dem Eingang hing. »So?«
    Justus lächelte. »Danke. Vielen Dank. Der Nächste, bitte.«
    Als Nächster überwand sich Miles, dann Pound, die Kowalski brauchte zwei Anläufe, weil sie beim ersten Mal daneben trat, danach schoss Diesel, wenn auch mit einem sehr griesgrämigen Gesicht. Zwischendrin betrat Peter die Gaststube. Er hatte seinen Rucksack um und nickte seinen Freunden nur kurz zu. Anschließend verfolgte er die Versuche der restlichen Schützen.
    Als alle fertig waren, sah Justus Peter und Bob kurz an. Während die beiden hinter ihren Rücken herumnestelten, begab er sich zu der Dose und hob sie langsam auf. Alle Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet, als Peter plötzlich »Miles!« und Bob »Mr Pound!« rief.
    Miles Black und Silvester Pound fuhren herum, und in diesem Moment warfen ihnen Peter und Bob je einen Tennisball zu. Die gelben Bälle sausten auf

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