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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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alle ausräuchern?«
    »Ich hatte gehofft, Sie würden mir einen Tipp geben.«
    »Wir haben keinen blassen Schimmer«, behauptete Chandler.
    Das stimmte nicht ganz. Aber dort oben war jede Überwachung extrem schwierig, weil die Ranches so riesig waren und die Häuser so weit von der Straße entfernt standen. »Außerdem liegt Wilton im Sacramento County, nicht im Stadtgebiet. Haben Sie keine Ziele in der Stadt?«
    »Warum nennen Sie mir nicht ein paar?«, schlug der Unbekannte vor.
    »Weil ich keine große Lust habe, meine Plakette und meine Karriere aufs Spiel zu setzen, um Ihnen zu helfen«, antwortete Chandler. »Gebe ich Ihnen Informationen, damit Sie losziehen und Straftaten verüben können, mache ich mich wegen Verschwörung und Beihilfe strafbar. Vielleicht ist Ihr Vorschlag ja auch nur ein raffinierter Versuch, mich aufs Kreuz zu legen.«
    »Sie sind leicht paranoid, nicht wahr? Dann suche ich mir meine Ziele eben selbst. Lesen Sie also weiter fleißig Zeitung, Chandler.«
    »Warten Sie!«, rief der Captain. Scheiße, wo sind meine Leute? »Wie kann ich Sie erreichen?«
    »Rufen Sie mich nicht an – ich rufe Sie an.«
    Chandler folgte ihm zum Nebenausgang… und sah zu seiner Erleichterung Autoscheinwerfer von der Straße auf den Parkplatz abbiegen. Endlich kamen seine Cops!
    Der Zinnsoldat sah sie zur gleichen Zeit, sah sie auf den Haupteingang zusteuern. Chandler stellte fest, dass die Eingangstür aufgebrochen war, und konnte beobachten, dass auch seine Jungs das feststellten. Sekunden später waren drei von ihnen mit schussbereiten Waffen zum Haupteingang unterwegs.
    Die beiden anderen kamen ums Dienstgebäude herum zum Nebeneingang. Chandler hob wieder seine Pistole, »Sie sind umzingelt, Mister. Ergeben Sie sich!«
    Der Eindringling hob die Hände. »Ich bin unbewaffnet«, sagte er mit seiner Helmstimme.
    »Das ist er!«, rief einer der Beamten. »Er ist der Zinnsoldat!
    Das ist der Kerl, der im Bobby John Club war!«
    »Chandler, Ihre Leute können mich nicht überwältigen«, sagte der Zinnsoldat ruhig. »Und wenn sie hier das Feuer eröffnen oder mich wie schon einmal niederzuringen versuchen, kann's Verletzte geben. Ich fordere Sie auf, Ihre Beamten zurückzubeordern. Lassen sie mich unbehelligt, tue ich niemandem etwas.«
    »Captain, er wird wegen Mordes gesucht«, stellte ein anderer Cop fest. »Er soll diesen Biker in Rosalee ermordet haben – und durch seine Schuld liegt einer unserer Kollegen im Krankenhaus.«
    »Weiß ich, verdammt noch mal, weiß ich!«, fauchte Chandler seine Leute an. »Aber ihr habt gesehen, wozu er im Stande ist.
    Haltet ihr's für realistisch, dass wir ihn überwältigen können?«
    Die Cops schwiegen. Sie sahen ein, dass er Recht hatte, und erkannten, dass sie weit mehr Verstärkung oder viel mehr Feuerkraft brauchen würden – aber das wollten sie sich nicht eingestehen.
    »Lasst ihn laufen«, befahl Chandler.
    »Aber, Captain…«
    »Lasst ihn laufen, habe ich gesagt. Uns bleibt nichts anderes übrig. Lasst ihn in Ruhe, bis wir rauskriegen, wie ihm beizukommen ist.«
    Die Cops standen mit hängenden Köpfen da und hörten zu, als der Zinnsoldat sich an Chandler wandte. »Danke, Captain«, sagte er. »Ic h will wirklich mit Ihnen zusammenarbeiten, nicht gegen Sie kämpfen. Sie müssen mir glauben, dass ich auf Ihrer Seite stehe – das werde ich Ihnen beweisen. Warten Sie's nur ab.
    Ich melde mich wieder.«
    Dann verließ der Zinnsoldat ohne Hast das Gebäude. Die Männer beobachteten, wie er über den Parkplatz rannte, die im Norden stehenden ebenerdigen Gebäude übersprang und verschwand. »Allmächtiger Gott!«, sagte einer der verblüfften Cops. »So was hab ich noch nie gesehen! Wer zum Teufel ist dieser Kerl?«
    Chandler beorderte seine Leute ins Dienstgebäude und ließ sie alles aufschreiben, was sie über den Mann, dem sie den Spitznamen »Zinnsoldat« gegeben hatten, wussten oder gehört hatten. Während sie damit beschäftigt waren, verschwand er in seinem Dienstzimmer. Er spielte mit dem verbogenen Brieföffner, als er eine für Anrufer kostenlose Telefonnummer wählte. Diese Nummer, die er bereits überprüft hatte, diente als elektronischer toter Briefkasten: ein computerisierter Anrufdienst, den jemand, der nur eine Postfachadresse besaß, bar bezahlt hatte. Weitere Nachforschungen hatte er nicht anzustellen gewagt – die hätte der Brite sicher mitbekommen.
    »Unser Freund war eben hier«, sprach Chandler auf Band. »Er sagt, dass er einen Ihrer

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