Stählerne Jäger.
– und er vermutlich auch –, sobald diese Leute Zugang zur Datenbank von Sky Masters hatten. Tatsächlich war Kaddiri für Townsend viel wertvoller als er. Auf einem Bankkonto auf den Cayman Islands warteten 20 000 Dollar auf Chandler – aber damit wäre er nicht weit gekommen.
Deshalb war es ihm lohnend erschienen, für zusätzliche 100 000
Dollar zu versuchen, Sheriff's Department und Staatsanwaltschaft mit allen möglichen Tricks aus den Firmenräumen fern zu halten. Aber seit er Townsends Männer in Aktion gesehen hatte, war ihm klar, dass er wahrscheinlich nicht lange genug leben würde, um die versprochene Belohnung kassieren zu können.
Dass er von hier verschwand, war längst überfällig.
Chandler wählte die Nummer der FBI-Außenstelle in Sacramento. Nach dem ersten Klingeln meldete sich eine Stimme, die mit deutschem Akzent fragte: »Wen versuchen Sie anzurufen?«
Er knallte den Hörer auf die Gabel. Scheiße! Townsends Leute überwachten alle Telefongespräche aus der Zentrale. Seine Lebenserwartung war offenbar noch geringer als erwartet. Er musste es irgendwie schaffen, jemandem schnell eine Nachricht zukommen zu lassen!
Als er McLanahans Telefon genauer betrachtete, fiel ihm ein mit WENDY VM beschrifteter Knopf auf. Er nahm den Hörer wieder ab und drückte diesen Knopf, der eine Computerverbindung zu Wendy McLanahans Voice-Mail-System herstellte, die von der Zentrale nicht mitgehört oder unterbrochen werden konnte. Dann begann er hastig zu sprechen: »Hier ist Tom Chandler. Ich bin im Forschungszentrum von Sky Masters auf dem Mather Jetport. Townsends Leute versuchen, ins Computersystem der Firma einzubrechen. Schicken Sie schnellstens jemanden her, sonst ist Helen Kaddiri tot. Hier sind zwölf von Townsends Männern. Sie haben…«
Die Bürotür flog krachend auf. »Sie!«, brüllte ein deutscher Soldat. »Aufhören! Legen Sie sofort auf! Befehl von Oberst Townsend!« Chandler gehorchte wortlos. Unter seinem Kinn spürte er die Mündung einer Maschinenpistole.
Seine Zeit war so gut wie abgelaufen.
Mount Vernon Road,
Newcastle, Kalifornien
(zur gleichen Zeit)
Townsend legte den Hörer auf, nachdem er mit seinem Leutnant gesprochen hatte, der das zum Mather Jetport entsandte Kommando befehligte. Tatsächlich hatte Chandler sofort nach dem Telefongespräch mit ihm versucht, eine andere Nummer anzurufen. Er befahl dem Leutnant, alle Fernmeldeverbindungen des Forschungs- und Entwicklungszentrums bis auf ihre abhörsichere Funkverbindung zu kappen und Chandler unter Arrest zu stellen. Ihn würde er demnächst liquidieren lassen.
Es wurde Zeit, die letzte Phase seines Unternehmens abzuschließen und aus diesem Gebiet zu verschwinden.
Er ging ins Kasino hinüber. Dort wartete Reingruber, um ihm Bericht zu erstatten, und Richard Faulkner kam herüber und setzte sich zu ihnen. »Wie kommen Sie voran, Faulkner?«, fragte Townsend. »Wir müssen den Anzug demnächst einsetzen können.«
»Noch nicht ganz, Colonel«, antwortete Faulkner. »Aber die Zusammenarbeit mit Masters hat sich sehr gut entwickelt. Ich glaube, dass er rückhaltlos mit uns kooperiert.«
Reingruber nickte zustimmend. »Er scheint sich in einen richtigen kleinen Soldaten verwandelt zu haben, Sir.«
»Kleine Dosen von Ihnen und große Dosen von mir wirken offenbar«, bestätigte Townsend. »Aber das dauert mir alles viel zu lange. In zwei Stunden will ich eine Vorführung im Freien sehen, Major. Sollte Masters den Anzug nicht vorführen können, fragen Sie ihn nachdrücklich nach dem Grund für die Verzögerung. Ich schicke Sie dann weg, bevor er sich in ein wimmerndes Kleinkind verwandelt. Das verstärkt den Druck auf ihn. Der Anzug muss funktionieren, bevor die letzte Phase unseres Plans anläuft. An die Arbeit, Faulkner!«
Nachdem Faulkner gegangen war, warnte der Major Townsend: »Unter Umständen wird die Zeit knapp, Sir. Unsere Informanten melden, dass die Ziele vor der Abschlussinspektion stehen. Die Freigaben dürften heute Nachmittag oder morgen früh erfolgen. Die Ziele könnten in vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden startklar sein.«
»Lässt sich das nicht genauer abschätzen, Herr Major?«
»Leider nicht, Sir«, antwortete Reingruber. »Die Sicherheitsmaßnahmen sind noch immer sehr streng. Die normale Bewachung scheint nicht verschärft worden zu sein, aber die Truppenstärke außerhalb des Zielgebiets hat zugenommen.«
»Also gut, dann lassen wir sofort den Notfallplan für die Phase drei anlaufen.
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