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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Landwirtschaftsministerium zu fehlen schien – war sie zu Sky Masters, Inc. zurückgekehrt, wo sie für die Entwicklung modernster Elektronik zuständig war, bis vo r zwei Wochen ihr Mutterschaftsurlaub begonnen hatte.
    Wendy fühlte sich bestens, dem Baby ging es gut, und sie hatte darauf bestanden, an Pauls Abschlussfeier teilzunehmen.
    Und nach allem, was in den vergangenen zwei Jahren passiert war, hatte Patrick keinen größeren Wunsch, als wieder ein Familienleben, ein ganz normales Leben zu führen. Da er in den letzten zehn Jahren nicht viel Zeit gehabt hatte, Beziehungen innerhalb der Familie zu pflegen, wollte er diese Gelegenheit nutzen, um wieder neue Bande zu knüpfen.
    Aber jetzt waren sie hier, vierhundert Meilen von daheim entfernt, und das Baby würde offenbar bald kommen. Entscheidungen! Gute, schlechte, wer zum Teufel sollte das wissen? Reiß dich zusammen und tu was, ermahnte Patrick sich.
    »Ich rufe für alle Fälle Dr. Linus in San Diego an, damit jemand in Bereitschaft steht«, erklärte er Wendy. Ihr Nicken und der Druck ihrer Hand zeigten Patrick, dass sie bezweifelte, dass es sich auch diesmal um Braxton-Hicks-Kontraktionen handelte.
    Also griff er nach dem Telefonhörer. »Jon hat den Firmenjet in Mather stehen, um die elektroreaktive Auskleidung von Frachträumen vorzuführen«, sagte er noch. Dr. Jon Masters, ihr Boss und Präsident von Sky Masters, Inc., war im Raketenwerk der Firma Aerojet-General, um eine von ihm entwickelte neue leichte Auskleidung vorzuführen, die Frachträume von Flugzeugen bei Bombenanschlägen schützen sollte. »Die Maschine kann in weniger als zwei Stunden betankt und startbereit sein, und wir können in einer halben Stunde in Mather und in vier Stunden in Coronado im Krankenhaus sein.«
    »Also gut«, stimmte Wendy zu. »Ich ziehe mich schon mal an.« Sie stand aus dem Bett auf, ging ins Bad und blieb dann plötzlich am Waschbecken stehen. »Liebster?«
    »Was gibt's, Sweetheart?«, fragte Patrick. Er drehte sich nach ihr um. Wendy griff nach einem Handtuch. Dann sah er den größer werdenden Blutfleck auf dem weiß gefliesten Boden und sprang mit einer Schnelligkeit und Gelenkigkeit aus dem Bett, die ihn selbst verblüfften.
    In diesem Augenblick war klar, dass sie's nicht mehr nach Coronado schaffen würden.
    Raketentestgelände,
    Aerojet-General Corporation
    Rancho Cordova, Kalifornien
    (einige Stunden später)
    »Was hört man von Wendy und Patrick, He len?«, fragte Dr. Jonathan Colin Masters, um eine Sprechprobe zu machen. Der jungenhaft wirkende Chefingenieur und Präsident von Sky Masters, Inc. war damit beschäftigt, im Rumpf eines Verkehrsflugzeugs Boeing 727 eine kleine Videokamera vor einem der Sessel in der ersten Klasse aufzubauen.
    »Wie bitte? Jon, hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Dr. Helen Kaddiri, Vizepräsidentin und Vorstandsvorsitzende von Sky Masters, Inc. über die Sprechanlage. Kaddiri, die einige Jahre älter als Masters war, hatte die kleine Hightech-Luftfahrtfirma mitgegründet, die jetzt Jon Masters' Namen trug. Sie tolerierte seine Schuljungenstreiche und sein unorthodoxes Geschäftsgebaren, weil Jon es verstand, Systeme zu entwickeln, die der Staat brauchte, und sie ihm zu verkaufen – aber diese Sache hier ging wirklich zu weit, fand Kaddiri. Das Schlimmste dabei war, dass Masters sich nichts daraus zu machen schien, dass er sein Leben riskieren würde, nur um ein Produkt zu verkaufen. Er war eben verrückt.
    »Kannst du mich hören? Funktioniert das Ding?«
    »Ich höre dich gut, Jon«, sagte Kaddiri.
    »Ich habe gefragt, ob du noch was von Wendy gehört hast, seit wir erfahren haben, dass sie ins Krankenhaus unterwegs ist«, wiederholte Masters.
    »Jon, hör mir jetzt bitte mal gut zu«, forderte Kaddiri ihn frustriert auf. »Es gibt ungefährlichere Methoden, diese Vorführung …«
    »Helen, das haben wir alles schon tausendmal besprochen«, unterbrach Masters sie. »Ich habe mich für diese entschieden.
    Also, wie steht's – gibt's was Neues von Wendy und Patrick oder nicht?«
    Helen Kaddiri schloss die Augen und seufzte resigniert. Verrückt – das war die einzig mögliche Erklärung. Geisteskrank.
    Von einem Todeswunsch besessen. Oder von dem kindlichen Gefühl, unverwundbar zu sein.
    Kaddiri würde die Videokonferenz mit der Übertragung von Jon Masters' Vorführung in die Zentrale der Federal Aviation Administration in Washington, D.C., moderieren. Mehrere FAA-Direktoren sowie Führungskräfte von

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