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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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verlegen.
    »Sie tut was?«
    »Sie scheidet bei uns aus. Sie verkauft ihre Aktien und will wieder eine eigene Firma gründen.«
    »Was ist passiert? Habt ihr euch gestritten?«
    »Nein!«
    »Was sonst, um Himmels willen?«
    »Oh, sie hat sich ein bisschen aufgeregt, weil ich nicht vor den FAA-Leuten gekrochen bin, weil ich's am nötigen Respekt vor ihnen habe fehlen lassen«, sagte Jon, der dabei fast kindlich gekränkt wirkte. Aber als er merkte, dass Wendy und Patrick ihm diese Version nicht abnahmen, fügte er mit Verschwörermiene hinzu: »Vielleicht ist sie auch ein bisschen sauer auf mich gewesen, weil ich während der BERP-Vorführung an Bord des Flugzeugrumpfs geblieben bin.«
    »Was bist du?«, rief Wendy aus. Sie sah zu ihrem Mann hinüber, der zu ihrer Überraschung nicht aufgebracht, sondern eher neugierig wirkte.
    Aber der Kleine schien ihre nervöse Anspannung zu fühlen und begann zu quengeln. Sie wiegte ihn sanft in ihren Armen.
    »Ich kann's nicht glauben!«, sagte sie. »Jon, das hätte dich das Leben kosten können. Kein Wunder, dass Helen sich aufgeregt hat! Und du hast alles über Satellit nach Washington übertragen, damit diese Leute zusehen konnten… mein Gott, ist dir eigentlich klar, dass du sie dazu gezwungen hättest, Zeugen deines Todes zu sein, wenn etwas schief gegangen wäre? Kein Wunder, dass FAA und Fluggesellschaften nichts mehr von sich hören lassen. Wahrscheinlich halten sie uns jetzt für eine Bande von Verrückten oder Hochstaplern.«
    Sie sah erneut zu Patrick hinüber, der in Gedanken woanders zu sein schien. »Patrick?«
    »Ich rede mit Helen und bitte sie, zu bleiben«, sagte Patrick, indem er seine Geistesabwesenheit abschüttelte. »Jon, du musst mit dem Vorstand reden, allen Mitgliedern erklären, was passiert ist, und sie bitten, mit Helen zu reden. Mit ihr würden wir nicht nur unsere beste Ingenieurin und Konstrukteurin verlieren, sondern das Wissen, das sie mitnähme, könnte die Firma Milliarden Dollar kosten.«
    Wendy fand Patricks Gelassenheit enttäuschend, aber sie beschloss, sie zu ignorieren – schließlich hatte er im Augenblick genügend andere Sorgen. Außerdem schien Jon ehrlich betroffen und traurig darüber zu sein, dass Helen Kaddiri die Firma verlassen wollte. Bisher hatte Wendy den Eindruck gehabt, Jon mache nichts mehr Spaß, als Helen zu triezen, aber vielleicht war das nur gespielt gewesen.
    Bradley wurde allmählich unruhig; es wurde Zeit, ihn zu stillen. Wendy zog ihr Krankenhausnachthemd über die Schulter herunter. Jon blieb vor Staunen der Mund offen, als sie den Kleinen anlegte, der sofort gierig zu trinken begann. Wendy machte keinen Versuch, sich zu bedecken. »Oh«, sagte er und sprang verlegen grinsend auf. »Ich glaube, das ist das Stichwort für meinen Abgang.«
    »Du kannst ruhig bleiben, Jon«, versicherte sie ihm. Aber er verschwand blitzartig nach draußen, Wendy lächelte, während sie ihren Sohn sanft an ihren Busen drückte. »Vielleicht solltest du rausgehen und mit ihm reden, Patrick«, schlug sie vor. »Er scheint im Augenblick ziemlich verwirrt zu sein.«
    »Gute Idee. Vielleicht muss er sich vor dem gesamten Vorstand bei Helen entschuldigen, und wir wissen ja, wie gut Jon sich entschuldigen kann – überhaupt nicht.«
    »Danke«, sagte Wendy Jon Masters stand an dem Fenster am Ende des Korridors und starrte gedankenverloren in den Park des Krankenhauses hinaus. Patrick blieb mit schwachem Lächeln bei ihm stehen. »Du hättest wirklich nicht gehen müssen, Jon«, erklärte er ihm. »Sie stillt den Kleinen nur.«
    »Ja, ich weiß.«
    Patricks Grinsen wurde breiter. »Das ist kein Striptease, Jon.«
    »Ich weiß, Patrick«, beteuerte Jon. »Aber… na ja, ich… ich habe noch nie…«
    »Was ? Du hast noch nie gesehen, wie eine Mutter ihr Baby stillt? Das tun Frauen doch heutzutage überall in aller Öffentlichkeit.«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Aber das ist nichts, bei dem man sich unbehaglich oder verlegen fühlen müsste. Gott, du redest wie jemand, der entsetzlich prüde oder noch Jungfrau oder sonst was ist…« Patrick bereute seine Worte sofort, denn Jon lief feuerrot an. »Ach, Scheiße, Jon, tut mir Leid. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen.«
    Gleichzeitig sah er ihn weiter an, weil er hoffte, Masters werde sich dazu äußern. Das bewirkte, dass Jons Gesicht noch eine Spur röter wurde.
    »Hey, ich bin eben zu beschäftigt gewesen,..«, protestierte er.
    »Jon, du bist weder mir noch sonst jemandem

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