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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aber sobald Helen in der Nähe ist, scheinst du sie damit beeindrucken zu wollen, was für ein wirklich gro-
    ßer Boss du sein kannst. Im Umgang mit Wendy, mir oder den Mitgliedern des Vorstands bist du ganz anders – du bist gut mit einem befreundet oder ignorierst einen anderen völlig. Im Umgang mit Helen bist du wie ausgewechselt. Du scheinst ständig ihre Aufmerksamkeit erregen und ihr beweisen zu wollen, dass du das Kommando führst: unerschrocken, selbstbewusst und sogar ein bisschen frech. Wüsste ich's nicht besser, würde ich behaupten, dass du dich wie ein Schuljunge benimmst, der ein Mädchen beeindrucken will, in das er verknallt ist.«
    »Red keinen Unsinn, Muck«, sagte Masters. Er wandte sich mit finsterer Miene ab – und musste im nächsten Augenblick breit grinsen. »Du findest Helen attraktiv?«
    »Natürlich«, sagte Patrick. »Sie hat etwas Geheimnisvolles an sich…«
    »Yeah. Irgendwie exotisch, rätselhaft, geheimnisvoll tief – wie die Frauen der Kamaswfrfl-Zeichnungen«, meinte Jon, indem er aus dem Fenster starrte, als betrachte er ihr Photo. »Weißt du, dass sie schon mal verheiratet gewesen ist?«
    »Das hab ich irgendwo gehört, glaub ich.«
    »Ja, sie hat einen Engländer geheiratet, nachdem sie in Oxford promoviert hatte. Die Ehe ist in die Brüche gegangen, als Helen nach Amerika zurückwollte. Keine Kinder.«
    »Nun, ich glaube, dass du jetzt ein Problem hast, weil du sie dazu provozierst hast, die Firma zu verlassen, und sie offenbar ziemlich sauer auf dich ist«, stellte Patrick fest. »Wenn du eine Chance haben willst, ihr zu sagen, was du für sie empfindest, solltest du…«
    »Ich soll ihr sagen, was ich für sie empfinde ? Dass ich sie mag, meinst du?«, fragte Jon ungläubig. »Bist du übergeschnappt?«
    »Was soll dieser Scheiß, Jon?«, fragte Patrick verwundert.
    »Du hast Helen nicht bloß gern, aber du würdest sie einfach gehen lassen, ohne dich ihr zu erklären?«
    »Was soll ich zu ihr sagen ? Wie kann ich jetzt überhaupt noch mit ihr reden ? Sie zerkratzt mir das Gesicht! Sie erwürgt mich!«
    »Jon, die schlimmste Niederlage ist, nie versucht zu haben, zu gewinnen«, sagte Patrick eindringlich. »Du musst es ihr sagen.
    Vielleicht zerkratzt sie dir wirklich das Gesicht. Vielleicht verlässt sie die Firma trotzdem. Oder vielleicht überrascht sie dich, indem sie bleibt und deine Liebe sogar erwidert. Wer zum Teufel soll das vorher wissen? Aber du musst es versuchen.«
    Jons Horror bei dem bloßen Gedanken an eine nochmalige Begegnung mit Helen Kaddiri schien sich vor Patricks Augen zu verflüchtigen. Patrick beobachtete ihn, während er daran dachte, wie es sein würde, noch einmal mit ihr zu sprechen, sie noch einmal zu sehen, »Vielleicht hast du Recht. Ich muss es einfach versuchen. Danke.«
    »Gern geschehen«, sagte Patrick und klopfte ihm lächelnd auf die Schulter.
    »Hey, Muck, auf diese Sache verstehst du dich recht gut. Hast du jemals mit Paul so geredet?«
    Erst jetzt merkte Patrick, wie lange er schon nicht mehr an seinen Bruder gedacht hatte, und mit dieser Erkenntnis überfiel ihn auch wieder das Bewusstsein für Pauls schrecklich schlimme Lage. Sein Lächeln verschwand schlagartig. Er wandte sich ab, um aus dem Fenster zu starren.
    »Nein«, sagte er nüchtern. »Paul ist gerade erst in die Schule gekommen, als ich aufs College gegangen bin – er hat eigene Interessen gehabt, und ich habe in einer anderen Welt gelebt. Als er auf der Highschool war, bin ich als junger Offizier bei der Luftwaffe gewesen und habe wie verrückt gearbeitet, um zu den Besten zu gehören; als er dann studiert hat, bin ich schon in Dreamland gewesen. Außerdem ist Paul ständig aktiv gewesen; Studentensprecher, Sportveranstaltungen, Partys, immer unterwegs. Aber das Komische ist, dass wir uns recht gut kennen, obwohl wir kaum miteinander reden. Wir scheinen irgendwie in Verbindung zu stehen.«
    »Es muss cool sein, einen Bruder zu haben«, meinte Jon.
    »Solltest du jemals einen brauchen, Jon, melde ich mich freiwillig«, sagte Patrick. »Ich bin Paul nie ein sehr guter älterer Bruder gewesen, aber ich würde mir Mühe geben.«
    »Danke, Muck. Du als mein Bruder – Brigadegeneral Patrick S. McLanahan, mein großer Bruder. Cool. Damit bin ich Brads Onkel, nicht wahr?«
    »Allerdings.«
    »Echt cool.« Jan legte Patrick seinen Arm um die Schultern, und die beiden standen einige Zeit am Fenster, während sie versuchten, ihr Leben umzuformen und einander vor dem Chaos zu

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