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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aus fünf bis sechs Metern Entfernung von acht Schüssen aus einer Pistole Kaliber 45 getroffen worden war, lebte er noch immer. Aber lebte er wirklich ? Oder war er in Wirklichkeit ein übergeschnappter mörderischer Roboter? Briggs zog das leergeschossene Magazin heraus, rammte ein volles in den Pistolengriff und zielte erneut…
    »Nein!«, rief Masters. Er rannte gemeinsam mit Heinrich gegen Patrick an, rammte ihn von rechts und warf ihn auf den Betonboden des Hangars zurück. Patrick holte aus und traf den Arzt schmerzhaft am rechten Arm. Heinrich schrie laut auf, wälzte sich zur Seite und umklammerte dabei seinen gebrochenen Arm. Inzwischen hatte Masters jedoch Zeit gehabt, den winzigen Schalter unter dem linken Rand von Patricks Helm zu betätigen. Eine bis dahin unsichtbare Naht Öffnete sich, das Visier sprang auf, und der Helm fiel polternd auf den Hangarboden.
    Nun bot sich ihnen ein erschreckender Anblick. Patricks hochrotes Gesicht war von Schmerzen verzerrt. Er rang mit weit aufgerissenem Mund nach Atem, und seine Augen drohten aus ihren Höhlen zu quellen. Seine Stirn- und Halsadern traten als dicke Stränge hervor, und die angespannten Nackenmuskeln zeichneten sich deutlich unter der Haut ab. Sein verwirrter Blick fixierte Briggs. Er kam schwankend auf die Beine und wollte sich wieder auf Briggs stürzen, um ihm das Herz aus dem Leib zu rei-
    ßen, um sein Blut zu vergießen. Hal Briggs zielte auf sein Gesicht, das zu einer grausigen Fratze verzerrt war, und schloss unwillkürlich die Augen…
    »Nicht schießen, Hal«, sagte Jon Masters erstaunlich ruhig und hob abwehrend beide Hände. »Er beruhigt sich gleich wieder. Die Stromversorgung seines Anzugs ist ausgeschaltet. Sie brauchen sich nur von ihm fern zu halten.« Er bückte sich, um Heinrich aufzuhelfen, der seinen gebrochenen Arm an seinen Körper gedrückt hielt. Patrick kam nochmals heran, aber Briggs wich ihm mühelos aus und stieß ihn von sich fort, um vor seinen stahlharten Armen sicher zu sein.
    Hal beobachtete, wie Patricks Augen von einer Seite zur anderen zuckten; er hielt sich zwischendurch den Kopf, dann bewegte er wieder hektisch die Augen. Patrick torkelte umher, bis er sich schließlich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und stöhnend auf die Knie sank. »Was macht er?«, fragte Briggs.
    »Was sollen diese Augenbewegungen?«
    »Er versucht, seine Blicksensoren zu aktivieren«, erklärte Masters ihm, »um die Systeme seines Anzugs zu steuern. Er hat noch nicht gemerkt, dass er keinen Helm mehr trägt. Lassen Sie ihn vorläufig in Ruhe, Hal. Die Wirkung klingt ab, aber Sie könnten ihn erneut provozieren. Kümmern Sie sich um Chris.«
    Briggs, der Patrick dabei wachsam im Auge behielt, beugte sich zu Chris Wohl hinüber. Der große Sergeant stöhnte vor Schmerzen und bemühte sich vergeblich, mit einer Hand an seinen Kopf zu greifen. Sein Zustand schien sehr ernst zu sein. »Ich glaube, er hat einen Schädelbruch«, sagte Briggs, »aber er ist bei Bewusstsein – mit knapper Not. Wir brauchen einen Krankenwagen für ihn.«
    »Ich… ich habe schon einen angefordert«, hörten sie Patrick sagen. Er atmete fast wieder normal. Aber er kniete weiter auf dem Hangarboden und ließ den Kopf hängen, als sei er ihm plötzlich zu schwer. »Sobald ich ihn niedergeschlagen hatte, habe ich über Funk vom Wachdienst einen Krankenwagen angefordert. Er müsste jeden Augenblick kommen.«
    »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, Patrick?«, fauchte Briggs. »Was ist in Sie gefahren, Mann?«
    »Ich… das weiß ich selbst nicht, Hal«, sagte Patrick mit schwacher Stimme. »Ich bin wie… ich weiß nicht, ich bin wie im Rausch gewesen. Als Chris mich umgestoßen hat, hat mich plötzlich der unbezähmbare Drang erfasst, ihn zu töten. Er war der Feind. Ich habe alles so deutlich gesehen, als hätte ich neben euch gestanden. Als die Kugeln mich getroffen haben, wollte ich etwas zerfetzen – irgendetwas. Ich wollte Sie umbringen, Chris umbringen, jeden umbringen, der sich mir in den Weg stellte.
    Ich habe genau gewusst, was passierte. Ich habe gewusst, wer ihr seid und wo ich bin – und ich habe gewusst, dass ich euch alle umbringen müsste.«
    »Jesus, der Anzug hat Ihr Gehirn durcheinander gebracht, glaube ich«, sagte Briggs. »Jon, schaffen Sie Patrick hier raus, bevor der Krankenwagen kommt. Ich bleibe mit Chris und dem Doc hier.« Masters zog Patrick hoch und stützte ihn auf dem Weg zu einem der Hangarbüros. Als der Krankenwagen

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