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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mich…«
    Er schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und sagte: »Ich habe mich unsterblich gefühlt. Ich bin gestorben, aber ich habe mich dabei unsterblich gefühlt. Das war ein gutes Gefühl.«
    »Ich sorge dafür, dass dieser verdammte Anzug vernichtet wird, Patrick«, erklärte Jon ihm nachdrücklich. »Abgesehen davon, dass er dich zum Berserker gemacht hat, hätte er dich das Leben kosten können, auch wenn er dich vor Hals Kugeln geschützt hat. Das ist die Sache nicht wert. Das ist kein technologischer Durchbruch, kein noch so großer staatlicher Auftrag wert.«
    Aber Patrick schien gar nicht mehr zuzuhören. Er war offensichtlich erledigt. »Hör zu, ich rufe Wendy an«, schlug Jon vor, »und erzähle ihr, was…«
    »Nein«, unterbrach Patrick ihn. »Das muss ich ihr selbst erzählen.«
    Nachdem er Chris Wohl und Carlson Heinrich im Krankenhaus besucht hatte, fuhr Patrick nach Hause und schloss seine Frau und sein Kind in die Arme. Aber er sagte kein Wort. Er hielt sie nur an sich gedrückt und fühlte, wie ihre Warme langsam die Erinnerung an diesen schrecklichen Morgen verblassen ließ.
    University of California-Davis Medical Center,
Stockton Boulevard und Forty-Second Street,
Sacramento, Kalifornien
(am nächsten Morgen)
    Als Patrick am nächsten Morgen ins UC-Davis Medical Center kam, stellte er überrascht fest, dass der Haupteingang von Reportern und Fernsehteams belagert wurde. »Mr. McLanahan!«, riefen sie. »Hierher, Mr. McLanahan! Was halten Sie von der Entscheidung des Richters?«
    Patrick versuchte immer, Medienvertretern aus dem Weg zu gehen, aber diesmal war er zwischen ihnen eingekeilt, und es gelang ihm nicht, seinen verständnislosen Gesichtsausdruck zu tarnen. »Mr. McLanahan, Sie haben doch von der Entscheidung der Berufungsinstanz gehört, nicht wahr?«
    »Nein, davon weiß ich nichts«, sagte Patrick, dessen Neugier jetzt geweckt war.
    »Ein Richter am kalifornischen Obersten Gericht hat die Entscheidung der Erstinstanz aufgehoben, die beiden Verdächtigen, denen wegen des Überfalls aufs Sacramento Live! eine Anklage wegen Mordes droht, nicht gegen Kaution freizulassen«, sagte eine Reporterin. »Seiner Auffassung nach reicht die Beweislage nicht für eine Anklage wegen Mordes aus.«
    Patrick war wie vor den Kopf geschlagen. »Was?«, rief er aus.
    »Nein, das kann nicht sein!« Die Repo rter umkreisten ihn wie Hale einen verletzten Marlin. Er wusste, dass er nicht hätte reagieren, dass er seinen Abscheu nicht hätte zeigen sollen, aber er konnte sein ungläubiges Staunen nicht verbergen. Das kann nicht sein, sagte er sich. Die beste, die einzige Möglichkeit, den Unbekannten, die drei Cops erschossen und Paul schwer verletzt hatten, auf die Spur zu kommen, schien ihnen aus den Fingern zu gleiten.
    Patrick drängte sich benommen durch die Reportermeute vor dem Haupteingang. Auch oben vor dem Stationszimmer lauerten ihm Reporter und Fernsehteams auf, aber der wachhabende Cop bahnte ihm einen Weg in Pauls Zimmer.
    Jon Masters war bereits da und hatte einen Techniker mitgebracht, der mit Carlson Heinrich zusammenarbeitete. Paul saß blass und nervös im Bett und hatte wie immer seinen Notizblock, den er brauchte, um sich verständigen zu können, auf dem Schoß, Seine Verletzungen waren inzwischen weitgehend ausgeheilt – bis auf die linke Schulter und den linken Arm. Die nicht durch seine kugelsichere Weste geschützte Schulter war trotz dreier Operationen weiter steif, und der Arm hatte vor einem Monat amputiert werden müssen. Paul hatte diese Nachricht äußerlich unbewegt aufgenommen, aber von den Krankenschwestern wusste Patrick, dass er nachts oft leise geweint und mehr als einmal nach ihnen geklingelt hatte, um sich etwas gegen die Phantomschmerzen in seinem nicht mehr vorhandenen Arm geben zu lassen.
    »Hast du von der Entscheidung des Richters gehört?«, fragte Jon.
    »Ja, von den Reportern am Eingang«, antwortete Patrick, der sich ans Bett setzte und nach der rechten Hand seines Bruders griff, »aber ohne nähere Einzelheiten. Wie zum Teufel ist das passiert?«
    »Die Berufungsinstanz hat entschieden, den Verdächtigen sei keine Beteiligung an der Schießerei nachzuweisen.«
    »Dann muss bekannt sein, wer die Männer sind«, sagte Patrick. »Was weiß man über die beiden?«
    »Sie sind ehemalige deutsche Soldaten«, antwortete Jon.
    Patrick nickte – er hatte bereits vermutet, an dem Überfall seien Berufssoldaten beteiligt gewesen. »Lass mich raten: Sie

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